Miele-Duo gründet ungewöhnliches Start-up in Gütersloh

Gütersloh. Eva Hüwe und Fabian Henze sind überzeugt – von sich und von ihrer Idee. Mit einem ungewöhnlichen Start-up wollen sie schon bald den deutschlandweiten Markt erobern. Aus Gütersloh heraus gründen die Kollegen derzeit ihr erstes eigenes Unternehmen. Ziemlich spontan haben deshalb nun beide ihre sicheren Vollzeit-Stellen im Smart Home Bereich bei Miele aufgegeben und auf Teilzeit reduziert. Ein mutiger Schritt. Eva Hüwe (34) wird schon ab Oktober nur noch 20 Stunden die Woche bei dem Gütersloher Haushalts- und Gewerbegerätehersteller als Projektleiterin arbeiten, Fabian Henze (41) noch 21 Stunden als Teamleiter. Den Rest der Zeit wollen sie sich komplett auf ihr Start-up konzentrieren. &bdquo;Unsere Chefs haben wirklich super reagiert, als wir ihnen von unserem Vorhaben erzählt haben", sagt Hüwe, &bdquo;das ist nicht selbstverständlich, dass sie uns da so viel Freiräume lassen und uns unterstützen." Win-Win-Situation - profitiert auch Miele? Letztlich sei es aber auch eine Win-Win-Situation, von der sowohl der Konzern als auch die beiden Gründer etwas hätten, erläutert Henze: &bdquo;Die Mitarbeitenden in modernen Unternehmen sollen auch selbst unternehmerisch denken und handeln – am besten lernt man das natürlich, indem man selbst Unternehmer ist." Der Plan: Die Erfahrungen, die die beiden nun sammeln, werden sie auch bei Miele mit einbringen. Lesen Sie auch: Bestes Start-up 2020 kommt aus dem Kreis Gütersloh "So etwas gibt es bislang nicht auf dem Markt" Das konkrete Konzept hinter ihrem Start-up wollen die Erst-Gründer an dieser Stelle nicht verraten – zumindest der Öffentlichkeit noch nicht. Ein bisschen wollen sie ihr Geheimnis noch hüten. &bdquo;Wir haben ehrlich gesagt auch Sorge, dass man uns zu so einem frühen Zeitpunkt dann vielleicht doch noch unsere Idee klaut, denn so etwas gibt es bislang auf dem Markt noch nicht", gibt Hüwe zu. Bislang wisse deshalb auch nur eine Hand voll ausgewählter Vertrauter von ihren Plänen. Henzes Frau war eine der ersten, die mit einbezogen wurde. Dass sie das Start-up-Projekt zu Beginn wohl aber eher noch als Hobby abgestempelt hatte, wurde spätestens vor ein paar Tagen klar. Henze stellte ihr die neusten Entwicklungen vor – sie schaute ihn an und sagte plötzlich nur: &bdquo;Ihr meint das wirklich ernst, oder?" Und wie. Fünf Wochen alleine in Schweden Mit dem Gedanken, sich etwas eigenes aufzubauen, spielt Eva Hüwe tatsächlich schon länger. Die konkrete Idee der Vize-Vorsitzenden des Frauen-Fußballvereins FSV Gütersloh ist an Ostern gekommen. Danach war sie fünf Wochen mit ihrem VW-Bulli in Schweden unterwegs. Alleine. Genug Zeit also, um nachzudenken. &bdquo;Ich habe mir vor Beginn der Reise fest vorgenommen, dass ich eine Entscheidung treffe, wenn ich zurück bin." Nur wenige Tage nach Ankunft in Deutschland, stellte sie Kollege Fabian Henze die Pläne vor. &bdquo;Sie kam mit einer ewig langen Liste an", erinnert er sich und lacht. Überzeugt sei er aber sofort gewesen. Nach wenigen Tagen Bedenkzeit stand fest: &bdquo;Ich bin dabei, wir machen das zusammen." Da fallen durchaus mal Namen wie Mark Forster oder Pur Mittlerweile haben die Gründer schon eigene Workshops organisiert, Nächte lang zusammen Pläne geschmiedet und auch wieder über Bord geworfen. Sie bringen sich alles selbst bei, holen sich aber immer wieder auch externe Unterstützung, wie beispielsweise von der pro Wirtschaft GT. Zwar ist die Start-up-Branche für beide Neuland – doch schon nach wenigen Monaten wirken sie wie ein eingespieltes Team. Beide sprudeln nur so vor Ideen. Großen Ideen. Da fallen zwischendurch auch mal Namen wie Mark Forster. Oder Pur. &bdquo;Ich finde das alles aber gar nicht so abwegig", sagt Hüwe und lacht. Tatsächlich hat die leidenschaftliche Fußballerin einige Kontakte zu bekannten Persönlichkeiten, die Ihr vielleicht auch bei ihrem ersten kleinen Unternehmen helfen können. Unter anderem ist Hüwe eng mit der britischen Familie der verstorbenen Schriftstellerin Rosamunde Pilcher befreundet. Während ihrer Weltreise lebte Hüwe einige Wochen auf dem Anwesen der Pilchers und half dort aus, um ein bisschen Geld für ihre Weiterreise zu verdienen. Kontakt zu bekannten Persönlichkeiten Auch ein Kontakt zu Höhle-der-Löwen-Jurorin Judith Williams könnte darüber zustande kommen. Ob und inwieweit sie diese Verbindungen für den Erfolg des Start-ups nutzen kann, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Jetzt wollen sie und Fabian Henze den Fokus erstmal auf die nächsten Schritte legen: Es wird konkret um die Finanzierung, die Unternehmensgründung und vor allem auch um das Eintragen des Marken-Namens gehen. Der steht nämlich schon fest.

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