Mammutprojekt zum Ausbau der Schulen in Gütersloh beschlossen

Gütersloh. In den weiterführenden Schulen herrscht große Platznot. Die Zahlen dazu liegen mit dem jüngsten Schulentwicklungsplan auf dem Tisch der Stadtverwaltung. Und die Schülerzahlen werden weiter steigen. Aus diesem Grund soll jetzt gehandelt werden: Erweiterung am Städtischen Gymnasium, um einen weiteren Zug in der Sekundarstufe I und II. Außerdem sollen an der Dritten Gesamtschule Flächen in der Größe eines zusätzlichen Zuges geschaffen werden. Das bedeutet, die Schule würde – noch ehe sie fertig gestellt wäre – jetzt um eine weitere Etage erweitert und damit fünf- statt vierzügig werden. Außerdem soll an allen drei Gesamtschulen ein Ausbau erfolgen, um jeweils vier Oberstufenzüge beschulen zu können. SPD und BfGT stimmten dagegen Die Politik stimmte diesen Plänen jetzt in einer Sondersitzung des Bildungsausschusses mehrheitlich mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen zu. Die SPD und BfGT stimmten dagegen und hatten zuvor versucht, einen Änderungsantrag durchzubringen, der den Bau einer vierten Gesamtschule prüft. SPD und BfGT kritisierten die Verwaltung für den hohen Zeitdruck, unter dem nun entschieden werden müsse. &bdquo;Seit Mitte Mai haben wir in der Arbeitsgruppe diskutiert. Aber schon damals hat die Stadtverwaltung uns ihre favorisierte Variante als einzig machbare vorgelegt", so Christiane Ziegele (BfGT). Lesen Sie auch: Bekommt Gütersloh ein neues Gymnasium? Paukenschlag im Ausschuss 100 Millionen Euro in zehn Jahren &bdquo;Wir sind uns einig, dass die JKG schnellstmöglich ausgebaut werden muss. Es besteht Einigkeit, dass die Oberstufen der Gesamtschulen ausgebaut werden müssen, aber dass die Dritte Gesamtschule fünfzügig werden soll, können wir nicht mittragen. Das gesamte pädagogische Konzept ist auf Vierzügigkeit ausgerichtet und alle Experten sagen, dass eine ungerade Zügigkeit an Gesamtschulen nur sehr schwer zu handhaben ist", so die Argumente der BfGT. Verärgert waren die Fraktionen vor allem über den zeitlichen Vorgang der Abstimmung: &bdquo;Vor neun Tagen fand die letzte Sitzung der Arbeitsgruppe statt. Bis dahin haben wir hinter verschlossenen Türen getagt, erst dann durften wir damit in unsere Fraktionen gehen", erläuterte Martin Goecke (SPD). &bdquo;Immerhin reden wir hier von einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro in zehn Jahren." "Sie setzen uns die Pistole auf die Brust, Herr Matthes" Die Grünen sagten zwar schlussendlich Ja zum Ausbau der vorgeschlagenen Erweiterungen, aber nur, &bdquo;damit wir den Rückstau nicht länger verzögern. Wir verweigern uns den aktuellen Realitäten nicht", so Martin Noack. Gleichwohl sei die Zeit zu knapp gewesen. &bdquo;Eine fundierte Abstimmung fällt uns schwer. Uns bleibt nichts anderes übrig als der Verwaltung zu vertrauen, auch wenn es nach dieser Planung schwer fällt." Auch die Grünen-Fraktion sieht &bdquo;in der Entwicklung ganz klar den Bedarf für eine Gesamtschule im Gütersloher Osten". Diese solle planerisch dort ansetzen, wo der Schulentwicklungsplan aufhöre: Im Jahre 2030. &bdquo;Sie setzen uns die Pistole auf die Brust, Herr Matthes, wenn Sie sagen, dass der Ausbau aller anderen Schulen nicht stattfinden kann", so Goecke (SPD), nachdem Schuldezernent Henning Matthes erläuterte, dass eine vierte Gesamtschule zurzeit nur durch einen Eingriff in die bestehenden Schulen – also eine Schülerumverteilung – möglich wäre. In diesem Fall könne man jedoch schlecht ausbauen, wenn anschließend wieder reduziert würde. AfD hatte sich abgemeldet Der CDU ging die Diskussion gänzlich gegen den Strich, weil sie das bestehende Schulsystem mit den &bdquo;klassischen Schulformen" gestärkt wissen will. Eine weitere Gesamtschule komme keinesfalls in Frage. Stattdessen müssten die Gymnasien gestärkt werden, da andernfalls noch per Los entschieden würde, welches Kind aufs Gymnasium dürfe. &bdquo;Dann müssen Eltern demnächst regelrecht wegziehen", so Claudia Zünckeler (CDU). Die AfD hatte sich abgemeldet und war erst gar nicht erschienen.

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