Der Kreis Gütersloh leuchtet in Regenbogen-Farben

Gütersloh. Pünktlich zum Anpfiff des Spiels Deutschland-Ungarn am Mittwochabend erstrahlte das Theater Gütersloh in den Farben, die am Austragungsort, der Allianz-Arena in München, verboten waren: in Regenbogenfarben. Auch auf die Rathauswand wurde als sichtbares Zeichen für Vielfalt ein Regenbogen projiziert, am Städtischen Gymnasium eine bunte Flagge gehisst, ebenso am Rathaus Verl. Unternehmen wie Bertelsmann, Miele und Hagedorn positionierten sich in den sozialen Medien, das Schlachtunternehmens Tönnies in Rheda-Wiedenbrück beleuchtete sein Firmengebäude ebenfalls bunt. Getreu dem Motto: Wenn München schon nicht leuchten darf, dann soll es wenigstens Gütersloh tun. Zuletzt war der Theater-Würfel in Rot getaucht worden Theaterleiter Christian Schäfer hatte den Beleuchtungs-Entschluss am Vorabend des Deutschlandspiels gefasst. Bei der &bdquo;Night of Light" war der weiße Würfel – und auch die Installation an der Königstraße – in Rot getaucht worden, um auf die prekäre Lage der Veranstaltungsbranche in der Pandemie hinzuweisen. Die Beleuchtung hat jeweils der theatereigene Techniker Florian Kniephoff vorgenommen. Schäfer hält das Farb-Verbot der Uefa für falsch. &bdquo;Der Regenbogen steht für Diversität und Weltoffenheit. Damit hat die Uefa selbst vor zwei Jahren die Europameisterschaft beworben. Die Wellen, die das Verbot auslöst, sind mindestens so hoch, als wenn die Arena selbst in Regenbogenfarben geleuchtet hätte." Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von Stadt Gütersloh (@stadtguetersloh) Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hatte am Dienstag entschieden, dass das Stadion in München beim Gruppenfinale der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben als Zeichen für Toleranz und Gleichstellung erstrahlen darf. Die Stadt hatte einen offiziellen Antrag dafür gestellt, als sichtbares Zeichen gegen ein Gesetz, das in Ungarn die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt. &bdquo;Die aktuelle Diskussion im Zuge der EM haben wir zum Anlass genommen, einmal mehr ein Zeichen zu setzen für Vielfalt und Toleranz in unserer Stadt, so wie im Mai mit den Aktionstagen für Vielfalt, die wir zusammen mit zahlreichen in Gütersloh tätigen Gruppen und Initiativen durchführen", sagte Güterslohs Stadtsprecherin Susanne Zimmermann. In diesem Sinne werde der Regenbogen auch während der restlichen EM ein kleines Signal setzen für eine bunte und vielfältige Gesellschaft – im Fußball, im Sport und im täglichen Leben, meinte sie. Lesen Sie auch: Homosexueller kritisiert Bedeutung des Regenbogen-Himmels in der Gütersloher Innenstadt Sehr passend dazu ziert ja auch seit gut drei Wochen ein Regenbogenhimmel aus Stoff die Einkaufsmeile in der Mittleren Berliner Straße. Peter Oesterhelweg, Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft Mittleren Berliner Straße (ISG), erinnert daran, dass das Projekt des Regenbogenhimmels schon im vergangenen Jahr auf Grund der Corona-Pandemie entstanden sei. &bdquo;Aber es freut uns, dass unser Regenbogen ein positives Zeichen zum aktuellen Zeitpunkt setzen kann, da wir ebenfalls für Vielfalt stehen." Städtisches Gymnasium diskutiert und zeigt Flagge Auch am Städtischen Gymnasium wurde das Thema diskutiert, wie Britta Jünemann, stellvertretende Schulleiterin, erzählt. &bdquo;Die Schülervertretung hat eine Durchsage gemacht und deutlich formuliert, warum die Regenbogenflagge wichtig ist: für Toleranz und Weltoffenheit. Für eine Schule der Vielfalt, in der sich jede und jeder willkommen fühlt, unabhängig von sexueller Orientierung, Hautfarbe, Nationalität. Eine Schule, die sich klar gegen Diskriminierung stellt." Für die Stadt Verl sei es Frage gewesen, die Regenbogenfahne vor dem Rathaus zu hissen, sagt Sprecherin Elke Hähnel. &bdquo;Die Vielfalt von Menschen und Lebensformen ist ein Gewinn und macht unsere moderne Gesellschaft aus." Miele bestückt 5.500 Screens mit bunter Botschaft So ähnlich formuliert es auch der Haushaltsgerätehersteller Miele, der bis Donnerstagabend eine bunte Botschaft auf fast 5.500 Screens in 147 deutschen Städten platzierte und darüber hinaus auf seinen Social Media Kanälen Facebook, Instagram, LinkedIn, Twitter und Youtube. Miele-Sprecher Carsten Prudent sagte: &bdquo;Miele steht seit jeher für Vielfalt und Toleranz – und gegen jede Form von Willkür und Unterdrückung. Deshalb haben wir die Diskussion um den Umgang mit schwulen, lesbischen und transsexuellen Menschen in einem Land im Herzen Europas zum Anlass genommen, deutlich Farbe zu bekennen. Die Würde des Menschen ist unantastbar, und dies unabhängig von Hautfarbe, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung. Dies haben wir zum Ausdruck bringen wollen – und freuen uns über die sehr positiven internen und externen Reaktionen hierauf." Neben vielen hochgereckten Daumen wurde bei Facebook diskutiert und kommentiert – unter anderem dazu, wie politisch ein Haushaltsgerätehersteller sein sollte. Egal zu welchem Thema - Tönnies polarisiert Auch das Unternehmen Tönnies, das ja in der öffentlichen Meinung immer polarisiert, musste in einzelnen Diskussionsforen bissige Kommentare für seine Aktion, da Firmengebäude bunt auszuleuchten, einstecken. Sprecher Fabian Reinkemeier dazu: &bdquo;Wir haben uns am Mittwoch sehr kurzfristig dazu entschieden, uns an der tollen Solidaritäts-Aktion zu beteiligen. Gleichzeitig wollten wir damit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verdeutlichen: Wir stehen mit 16.500 Angestellten aus 87 Nationen für Vielfalt und Toleranz." Intern sei das Feedback enorm positiv. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von 🚧 HAGEDORN UNTERNEHMENSGRUPPE (@hagedornunternehmensgruppe) Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von SC Wiedenbrück (@scwiedenbrueck)

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