"Die Blutspende hat keinen Lockdown" - DRK befürchtet Rückgang

Gütersloh. Ein Held zu sein, kann so einfach sein. Das beweisen immer wieder die Menschen, die mit ihrer Blutspende Leben retten. Durch die Pandemie kam es im vergangenen Jahr zu Engpässen bei Blutprodukten - Homeoffice und weniger Terminmöglichkeiten waren häufig die Gründe. In Gütersloh sei die Spendenbereitschaft allerdings kontinuierlich stabil gewesen, sagt das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Was Gütersloher zur Spende bewegt und wieso seitens des DRK ein Rückgang in den Sommermonaten befürchtet. Es ist Weltblutspendentag. Ein Tag, der 2004 ins Leben gerufen wurde, um Menschen wieder für die enorme Relevanz der Spendenbereitschaft zu sensibilisieren. Dieser Tag dient dazu sich regelmäßig bewusst zu machen, dass täglich viele Menschen auf Blut oder Blutplasma eines Spenders angewiesen sind. Und dass man selbst auch in die Situation kommen könnte, in der man das Blut dringend benötigt. Ein kleiner Piks kann Wunder bewirken. Spendenbereitschaft der Gütersloher ist vielversprechend Das genau dieses Bewusstsein der Antrieb der vielen Spender ist, bestätigt Michael Wunder. Der Gütersloher ist langjähriger Spender. "Für mich ist es einfach ein tolles Gefühl. Jeder kann in die Situation kommen, dass er Blut." Er habe sich auch bei der DKMS, einer gemeinnützigen Organisation zur Stammzellspende, registriert. "Für mich gehört es dazu", sagt Wunder. Gleiches sagt auch Facebook-Kommentator Ben. "Ich spende regelmäßig. Der Ansporn war, helfen zu können", so der Gütersloher. Mit ihren Einstellungen zur Spende sind sie nicht allein. Laut aktuellen Zahlen des DRK haben bereits im ersten Quartal 2021 schon 1.260 Gütersloher gespendet. Im ganzen Kreis gab es über 6.000 Spenden, davon 314 Erstspender. Vergleicht man diese Zahlen mit den Ganzjahresergebnissen von 2019, also noch vor der Pandemie, stimmt es optimistisch. Mehr als 1.000 Erstspender im Kreis Gütersloh "2019 haben insgesamt 3.499 Gütersloher gespendet. Im Kreis waren es 19.088, davon über 1.000 Erstspender", sagt Claudia Müller, Referentin der Unternehmenskommunikation des DRK. Trotz aller Hoffnung, wieder ähnliche Spenderzahlen zu erreichen, ist Müller mit Blick auf den Sommer skeptisch. "Wir haben die Sorge, dass die Menschen im Sommer, wenn alles gelockert wird, andere Dinge bevorzugen und die Termine zur Blutspende nicht mehr so regelmäßig wahrnehmen." Diese Sorge betont sie besonders im Hinblick auf die Nachfrage nach Blutkonserven. "Es könnte passieren, dass Operationen, die nach hinten geschoben wurden, im Sommer nachgeholt werden. Dann wird auch die Nachfrage nach Blutkonserven steigen, die dann möglicherweise knapp werden." Es sei spekulativ, aber nicht ausgeschlossen. Aktuell komme man mit den vorhandenen Konserven sehr gut hin. Das DRK habe immer eine Sicherheitsreserve von drei Tagen, was etwa 10.000 Konserven entspricht. "Damit fahren wir gerade sehr gut", sagt Müller. Das gilt für Geimpfte und Genesene Die Spende findet seit Mitte letzten Jahres aufgrund des Infektionsschutzes nicht mehr im Sankt Elisabeth Hospital statt. Die Spender können ihr Blut aktuell im DRK-Zentrum spenden. Und das sogar an mindestens zwei Terminen im Monat, die auf der Internetseite des DRK bekannt gegeben werden. Für die Spende müssen aktuell Termine vereinbart werden. Damit vermeide man Schlangen, so Müller. Für Spender gelten alle AHA-Regeln sowie die Mundschutzpflicht und die übliche Körpertemperaturmessung. Eine Testpflicht gibt es nicht, Einschränkungen für Geimpfte auch nicht. Lediglich Genesene sollten vier Wochen warten, bis sie wieder spenden. Auch das Infektionsgeschehen spiele keine Rolle für die Spende. "Die Blutspende hat keinen Lockdown. Blutspende gab es immer und wird es immer geben."

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