Mehr Gastro-Ketten wie "Royal Donuts": "Gütersloh lernt einfach nicht dazu"

Gütersloh. Die bekannte Kette "Royal Donuts" ist erst seit wenigen Wochen in Gütersloh - rumgesprochen hatte es sich allerdings schon vor der Eröffnung. Seitdem stehen Kunden fast täglich in meterlangen Schlange in der Fußgängerzone. Sie wollen alle eines der bunten, zuckersüßen, runden Gebäcke. Egal, wie lange sie dafür warten müssen. "Royal Donuts" scheint ein Publikumsmagnet zu sein. Andere Systemgastronomien auch? Wenn es nach der Gütersloher CDU-Fraktion geht sollen sich künftig weitere Ketten in der Innenstadt ansiedeln und sie so beleben. Die Fraktion hat kürzlich einen Antrag gestellt, wonach die Stadt solche Betriebe aktiv anwerben soll. Künftig könnten also noch mehr bekannte Restaurants, Cafés und Co. in der Dalkestadt Kunden anlocken. Begeistert sind davon allerdings längst nicht alle. "Es wird immer schlimmer in Gütersloh" Im Netz gibt es bereits mächtig Kritik. Auch einige NW-Leser halten von den Plänen überhaupt nichts." Das war ja klar", kommentiert einer, "Gütersloh lernt einfach nicht dazu! So eine kleine Frittenbude in der Stadt bringt mal so gar nichts." Ein anderer stimmt im zu: "Es wird immer schlimmer in Gütersloh. Es gibt doch so schöne Cafés und Restaurants." Ein weiterer Mann schließt sich dem "Kopfschütteln" der anderen Kommentatoren an. Er meint: "Nicht austauschbare System-Gastro macht eine Innenstadt besuchenswert! Kleine Inhaber geführte Läden, die für ihren Laden brennen, sind es was fehlt. Diese ganze Sytem-Gastro wird überschätzt." Vor Ausbruch der Corona-Pandemie sei er in Bielefeld bei der Burger-Kette "Peter Pane" gewesen, weil es ihm von vielen Seiten empfohlen worden war. Nach dem Motto: Da must Du hin. Lesen Sie auch: Forderung nach mehr Systemgastronomie ist wie eine Ohrfeige "Systemgastronomie und Co. sind keine Lösung" Begeistert sei er nicht gewesen, so der Kommentator: "Mit 'nett' ist das wohlwollend formuliert. Da gehe ich lieber ins Blue Fox in Gütersloh, die einen Superjob machen, auch und gerade in der aktuellen Situation!" Ein wunderbares Beispiel für einen Inhaber geführten Laden sei der Spielelasen Wolpertinger. "Es gäbe sicher noch mehr Beispiele für Geschäfte, die den Reiz einer Stadt ausmachen, aber ganz gewiss nicht austauschbare Ketten." Ein weiterer Leser stimmt ihm zu und fasst kurz und knapp zusammen: "Systemgastronomie & Co. werden keine Lösung sein!" Eine Frau sieht es ähnlich. Sie bedauert zwar, dass an die Berliner Straße "nichts schönes hingekommen ist", betont aber gleichzeitig, dass ihrer Meinung nach die Systemgastronomie-Ketten wie etwas "Royal Donuts" für die heimische Gastronomie keine Konkurrenz darstellen würde. Die Kunden seien fast alle sehr jung und würden auch irgendwann merken, dass die Produkte überteuert seien. "Dann geht eh keiner hin von denen. Das Taschengeld ist schnell ausgegeben. Meine Tochter war zweimal da, jetzt ist ihr ihr Geld auch zu schade dafür. Ist doch nur ein kurzer Hype." Lesen Sie auch: Gütersloh bekommt deutschlandweit einzigartiges Burger-King-Restaurant Forderung nach ausgeweiteten Öffnungszeiten Ein anderer Leser wirft allerdings ein: "Was bringt es die heimischen Gastrobetriebe zu stärken, wenn niemand hingeht?" Wenn die Nachfrage nicht gegeben sein, könne noch so viel gestärkt werden. Da sei beispielsweise eine Filiale der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken in der Innenstadt rentabler als irgendeinen kleiner Laden um die Ecke, der Pasta für zehn Euro verkaufe. "So läuft das nunmal!"Ein weiterer Mann spricht in diesem Zusammenhang erneut das seiner Meinung nach generelle Innenstadt-Problem an. Ihm sei einfach zu wenig los. "Ich würde ja mal damit anfangen, die Öffnungszeiten ändern zu lassen. Ab 15 Uhr fängt es in der Innenstadt an, dass die Läden und der Markt schließen", fordert er. Andere würden samstags auch bis 18 oder 20 Uhr arbeiten. "Was soll ich samstags in der Innenstadt, wenn nur noch tote Hose ist und überteuerte Läden?"

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