Mehr als 140 Verstöße gegen Corona-Regeln in Gütersloh - Maskenpflicht verlängert

Gütersloh. Die eindringlichen Appelle von Politik und Behörden an die Menschen in Gütersloh, sich an die Corona-Regeln zu halten, kommen längst nicht bei allen an. Obwohl die Zahlen trotz Feiertags-Delle Klartext sprechen: Täglich muss der Kreis Gütersloh seit Wochen neue Todesfälle bekannt geben, allen voran gibt es in der Kreisstadt die meisten mit 52 Verstorbenen zu beklagen. Die Neuinfektionen steigen weiter an und die 7-Tage-Inzidenz befindet sich mit 178,7 nach wie vor auf kritisch hohem Niveau. Borgholzhausen ist hier Spitzenreiter mit über 380, lediglich in drei der 13 Kreis-Kommunen liegt der Wert unter 100. Die Stadt Gütersloh ist am Donnerstag knapp über der Marke von 200. Doch etliche halten sich trotzdem nicht an die Corona-Regeln. Ganze 130 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung mussten allein im Dezember 2020 eingeleitet werden, berichtet Thomas Habig, Leiter des Fachbereichs Ordnung der Stadt Gütersloh auf NW-Anfrage. Und das ist noch nicht alles: &bdquo;Einige Anzeigen der Polizei und des Außendienstes unseres Ordnungsamts aus der vergangenen Woche sind im System noch nicht erfasst. Insgesamt werden wir auf rund 145 Verwarn- und Bußgeldverfahren kommen", gibt Habig einen Überblick. Bis 500 Euro Bußgeld können fällig werden Hauptsächlich hielten sich die Leute laut Habig nicht an die Kontaktbeschränkungen oder die Maskenpflicht. Oder sie wurden beim Alkohol trinken in der Öffentlichkeit trotz Verbots erwischt. Der Verstoß gegen die Maskenpflicht werde mit 50 Euro geahndet. Für andere Delikte würden je nach Intensität Bußgeldern zwischen 150 und 500 Euro fällig, erklärt der Ordnungsamtsleiter. Und nicht genug: Gegen die aktuell geltende Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr im Kreis Gütersloh liegen zudem zwei Verstöße in der Stadt vor. &bdquo;Die Verfahren laufen jedoch noch in der Anhörung, so dass wir zur Bußgeldhöhe derzeit nichts sagen können", so Habig. Die hohen Corona-Fallzahlen haben Bund und Länder diese Woche veranlasst, den Shutdown nicht nur zu verlängern, sondern diesen ab kommenden Montag noch zu verschärfen. Die Stadt Gütersloh nimmt die weiterhin angespannte Corona-Lage vor Ort zum Anlass, ebenfalls die seit dem 4. Dezember 2020 geltende Allgemeinverfügung zur Maskenpflicht im Innenstadtbereich zu verlängern. Eigentlich wäre diese am 8. Januar ausgelaufen, doch nun gelte die Verfügung weiter bis zum 31. Januar, gibt die Stadtverwaltung auf NW-Nachfrage an. &bdquo;Weitergehende Maßnahmen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht beabsichtigt", sagt Annette Blumenstein, stellvertretende Pressesprecherin der Stadt. Bleibt die Ausgangssperre für den Kreis Gütersloh? Ob die Allgemeinverfügung des Kreises Gütersloh, die seit dem 28. Dezember 2020 bis zum 10. Januar 2021 in Kraft ist, verlängert werde, konnte Beate Behlert, stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Gütersloh am Donnerstag nicht sagen. Hier warte man im Kreishaus mit Spannung auf die neue Coronaschutzverordnung des Landes NRW. Die könne am Freitag kommen, aber auch von Samstag auf Sonntag, das wisse man auch bei der Kreisverwaltung nicht, hieß es am Donnerstagnachmittag. Ob die mit der Verfügung verhängte Ausgangssperre für den Kreis Gütersloh, die täglich von 22 bis 5 Uhr gilt, in die Verlängerung geht, war damit am Donnerstag noch offen. Die Ausgangssperre gelte unabhängig vom Inzidenz-Wert. Denn der pendele mal über mal unter der Extrem-Hotspot-Marke von 200. Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Kreisgebiet sei daher nur schwer einschätzbar. Denn die seien aktuell diffus: "Das heißt die gehen durch alle Schichten und Altersklassen", erklärt Behlert. Mal sei eine Firma, mal eine Praxis, mal ein Heim betroffen. Hinzu käme die Dynamik, dass es sich dabei nicht nur um zwei, sondern gleich mehrere Infektionen handele. Kommt die 15-Kilometer-Beschränkung? Auf die Frage, ob die viel diskutierte 15-Kilometer-Bewegungsbeschränkung ab einer 7-Tage-Inzidenz von 200 im Kreis Gütersloh kommt, verwies Behlert ebenfalls auf die zu erwartende NRW-Verordnung. "Wir brauchen konkrete Vorgaben vom Land, um zu wissen, wo wir als Kreis eigenen Handlungsspielraum haben", so Behlert am Donnerstagnachmittag. Am sehr späten Donnerstagabend hat dann die NRW-Landesregierung die neue Coronaschutzverordnung veröffentlicht. Wie zuvor schon anklang, können demnach die Kommunen über die Einschränkung des Bewegungsradius entscheiden. Wie dies im Kreis Gütersloh geregelt wird, war am Freitagmorgen noch offen. Vorerst keine neue Allgemeinverfügung vom Kreis Gütersloh Am Freitagnachmittag gab der Kreis Gütersloh dann bekannt, dass es vorerst ab dem 11. Januar keine neue Allgemeinverfügung für den Kreis Gütersloh geben werde. Die bestehende läuft am 10. Januar aus. Damit ist sowohl eine Verlängerung der Ausgangssperre als auch eine mögliche 15-Kilometer-Beschränkung zunächst vom Tisch. Grund sei, dass die 7-Tage-Inzidenz seit einigen Tagen unter 200 liege und die Behörde das normale Testgeschehen beobachten wolle, heißt es am Freitagnachmittag in einer Mitteilung des Kreises Gütersloh. Nur so könne man "verlässlich und gerichtsfest" beurteilen, welche zusätzlichen Maßnahmen vor Ort neben der neuen NRW-Coronaschutzverordnung vonnöten seien.

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