Kostenloses Schülerticket könnte schon diesen Monat genehmigt werden

Gütersloh. Das kostenlose Schülerticket für die Schüler im Kreis Gütersloh rückt näher. Am Donnerstag wurde es bei einem Gespräch der Tarifgemeinschaft OWL Verkehr und der Bezirksregierung auf den Weg gebracht. &bdquo;Die Westfalen Tarif GmbH bereitet einen Tarifantrag vor, der in der nächsten Woche bei der Bezirksregierung gestellt werden soll", bestätigt Andreas Mosecke, Sprecher der Bezirksregierung. Michael Hildebrandt, Prokurist der OWL Verkehr GmbH, sieht nach dem Gespräch &bdquo;positive Signale" aus Detmold. Die Kreistagsfraktionen hatten vor knapp einem Monat einstimmig beschlossen, das Schülerticket im kommenden Jahr an den zwei kreiseigenen Schulen im Nordkreis einzuführen. Ein Pilotprojekt. Der Kreis will am Kreisgymnasium Halle und an der Peter-August-Bockstiegel-Gesamtschule in Werther/Borgholzhausen testen, wie ein solches Schülerticket wirkt – wie es angenommen wird, wie es das Mobilitätsverhalten der Kinder und Jugendlichen verändert und was es kostet. Das Ticket soll an 365 Tagen rund um die Uhr in ganz Westfalen-Lippe gültig sein und sich nicht nur auf den Schulweg beschränken. Das Ticket könnte manches Elternaxi überflüssig machen, hoffen Politiker Derzeit erhalten Grundschüler eine Busfahrkarte, wenn sie weiter als zwei Kilometer von der Schule entfernt wohnen; in der Sekundarstufe I liegt die Grenze bei 3,5 Kilometern, in der Oberstufe bei fünf Kilometern. Es sind Schulweg-Tickets, die nur an Schultagen und nur für den Weg zur Schule gelten. Eine Busfahrkarte, mit der Schüler jederzeit mobil sind, würde so manches Elterntaxi überflüssig machen, so die Hoffnung der Politik, die derzeit in allen Kommunen bei den Schulträgern für das geplante Ticket wirbt. Der Kreis kalkuliert für seine beiden Projektschulen mit Kosten von 200.000 Euro. &bdquo;Wir rechnen im Laufe des Oktobers mit einer Genehmigung der Bezirksregierung", sagt Annika Fritzlar, Marketingexpertin der OWL Verkehr GmbH. Dann könne das Pilotprojekt wie geplant am 1. Januar 2021 starten. &bdquo;Der 1. Januar ist der Termin, an dem das Ticket von den Verkehrsverbünden erstmals angeboten wird", stellt Stefan Honerkamp, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes OWL (VVOWL) klar. Die Schulträger sollten entscheiden, wann sie damit starten. &bdquo;Vermutlich ist es um Schuljahresbeginn am 1. August einfacher", so Honerkamp. Alle Schulträger können entscheiden, ob sie beim Pilotprojekt mitmachen wollen Er bereitet gerade Veranstaltungen vor, um Mitte/Ende Oktober alle Schulträger im Kreis Gütersloh über das neue Schülerticket zu informieren. Das sind neben den 13 Kommunen und dem Kreis auch die privaten Schulträger, wie beispielsweise die Waldorfschule in Gütersloh. &bdquo;Wir werden alle einladen", verspricht er. Dann könnten alle Träger entscheiden, ob sie sich ebenfalls an dem Pilotprojekt beteiligen wollen und ihren Schülern schon ein kostenloses Rundum-Sorglos-Ticket, vergleichbar mit einem Semesterticket für Studenten, anbieten wollen. Während die Politik im Kreis Gütersloh sich bei dem neuen Ticket für das Solidarmodell entschieden hat – jeder Schüler der beiden Pilotschulen bekommt ein Ticket, egal wie lang sein Schulweg ist, steht auch noch das so genannte Fakultativ-Modell zur Wahl: Hierbei wird wie bisher unterschieden nach Schülern, die aufgrund ihrer Entfernung zur Schule eine Anspruch haben, und Schülern, bei denen das nicht der Fall ist. Alle Schüler müssten einen Eigenanteil leisten, der bei nicht anspruchsberechtigten Schülern jedoch höher liegt, aber immer noch niedriger als vergleichbare Tickets. Im Kreis hatte man sich jedoch gegen dieses Modell entschieden, da es den Verwaltungsaufwand bei den Schulträgern nicht verringert. Beim Solidarmodell fallen die Entfernungsprüfungen weg.

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