Post feiert in Gütersloh Richtfest - Baugenehmigung für Burger King

Gütersloh. Der neue Hauptsitz der Gütersloher Post wächst in einem bemerkenswerten Tempo. Nur zwei Monate nach Baubeginn wehte am Freitag der Richtkranz am Rohbau. Von dort, dem alten B+R-Grundstück zwischen B 61 und Bahndamm, werden in Gütersloh künftig alle Briefe und Pakete ausgeliefert. Voraussichtlich schon im Frühjahr, so die Post, werde sie ihren Standort an der Kaiserstraße verlassen und die neue DHL-Station in Betrieb nehmen. Die Deutsche Post DHL Group wird der erste Nutzer der großen, freigeräumten Brache sein. Von den 42.000 Quadratmetern des Kernareals (siehe Info-Kasten) wird sie rund 15.000 belegen. Für die übrige Fläche erarbeitet die Hagedorn-Gruppe, neue Eigentümerin des Geländes, derzeit gemeinsam mit der Stadt das weitere Nutzungskonzept – es dürfte, so Rick Mädel, Geschäftsführer der Hagedorn Revital GmbH, auf eine weitere gewerbliche Nutzung mit Firmen aus Produktion, Handel und Logistik hinauslaufen. Dass die Entwicklung des Kerngrundstückes so zügig verläuft, ist einem Joint Venture der Hagedorn Revital und der Bremer Projektentwicklung GmbH (Paderborn) zu verdanken. Bremer ist spezialisiert auf schlüsselfertiges Bauen mit Stahlbetonfertigteilen. Die beiden anderen, kleinen Grundstücke (siehe Kasten) entwickelt Hagedorn allein. Bei der Post ist man froh, die Kaiserstraße verlassen zu können Die Post sei mit dem neuen Standort glücklich, sagte Gert-Manfred Hornig, Leiter Briefniederlassung Herford und damit zuständig auch für Gütersloh. Der Neubau erlaube optimale Betriebsabläufe und werde den gestiegenen Paketmengen gerecht. &bdquo;Wenn man so will, sind wir Corona-Gewinner", sagte Hornig. Das Paketaufkommen sei um 20 Prozent gestiegen, und die Post gehe davon aus, dass das so bleibe. Rund 170 Mitarbeiter werden an der neuen, mechanisierten Zustellbasis tätig sein, so viele wie an der Kaiserstraße. Sie beliefern 44.637 Haushalte. Täglich stellen sie 41.500 Briefe und 3.200 Pakete zu. Hornig sagte, die Post sei froh, die Kaiserstraße verlassen zu können. Schon vor 15 Jahren, damals in Gütersloh Abteilungsleiter für Immobilien, habe man ihm gesagt: &bdquo;Sieh zu, dass du das hier los wirst." Die Betriebsabläufe dort, verteilt über zwei Etagen, seien nicht mehr zeitgemäß. Am neuen Standort stellt die Post auf Kombi-Lieferung um: Der Zusteller bringt beides, Briefe und Pakete. Das erfordere einen teils veränderten Zuschnitt der Bezirke und verstärkten Einsatz von Streetscootern (statt Fahrräder). Bürgermeister und Hagedorn sind sicher, bei der Kaiserstraße gute Folgenutzung zu finden Die neue Station biete 3.200 Quadratmeter Nutzfläche, sagt Bernd Jungholt, Geschäftsführer von Bremer. Man baue die Halle freitragend, ohne Stützen, 18 Meter Spannbreite. Auf das Dach komme Photovoltaik. Gelöst habe man die Aufgabe, sich mit Miele und Pfleiderer ein Lärmkontingent teilen zu müssen: Entlang der Kurve Saarstraße (und TWE) entstehe eine 200 Meter lange, begrünte Lärmschutzwand: &bdquo;Das wird ein vertikales Biotop mit Rankpflanzen." Bürgermeister Henning Schulz dankte der Post, dass sie sich auf Abstriche an ihrem Corporate Design und einen anthrazitfarbenen Bau eingelassen habe. Schulz und Unternehmer Thomas Hagedorn sagten am Freitag unisono, sie seien zuversichtlich, auch für das Areal Kaiserstraße, das ebenfalls Hagedorn gehört, eine gute Folgenutzung zu finden. Bis Ende des Jahres muss die Stadt klären, ob sie dort ihr Zugriffsrecht nutzt und das Areal kauft – etwa für eine Verlagerung des ZOB. Möglicherweise könne man diese Frist aber auch verlängern, hieß es. Es gelte, vieles im Blick zu behalten: Eine Städtebaukante entlang der Friedrich-Ebert-Straße etwa oder einen Tunneldurchstich unter den Gleisen.

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