NW-Leser fordern: Hier soll die Stadt in Gütersloh blitzen

Gütersloh. Ein Meer roter Punkte verteilt über das gesamte Gütersloher Stadtgebiet springen dem Betrachter ins Auge. Weit mehr als hundert Standorte haben die Leserinnen und Leser der NW in kurzer Zeit vorgeschlagen, auf den Aufruf, wo Blitzer &bdquo;Moneypenny" in Gütersloh mal Dienst schieben sollte, um Raser zur Raison zu bringen. Vor allem Tempo-30-Zonen, Wohngebiete, im Umfeld von Kitas und Schulen und kleine Nebenstraßen, die gerne als Abkürzung von einer Hauptstraße zur anderen genutzt werden, stehen ganz oben auf der Wunschliste. (Die grünen Punkte zeigen die Standorte, wo die Stadt bereits geblitzt hat. Die roten Punkte zeigen die Leser-Wünsche, beim Klick darauf, erscheinen die Erklärungen der Leser.) Der Fuß scheint auch bei bestimmten Uhrzeiten besonders schwer auf dem Gaspedal zu liegen, sei es frühmorgens oder in den Abend- und Nachtstunden. &bdquo;An der Ortsausfahrt in Friedrichsdorf ist zwar Tempo 50 erlaubt, aber gerade in den Abendstunden entwickelt sich die Straße zur Rennstrecke", schreibt ein NW-Leser zum Vorschlag, der Blitzer sollte mal an der Senner Straße Fotos machen. &bdquo;Sobald die Sonne untergegangen ist, scheint das Tempolimit hier aufgehoben zu sein. In der Piusstraße selber hält sich ebenfalls kaum jemand an das Tempolimit. Weshalb wir unsere Kinder niemals alleine zum Spielplatz gehen lassen würden", beklagen Anwohner der Bruder-Konrad-Straße. &bdquo;Wir würden uns freuen, wenn der neue Blitzer an der Dammstraße aufgestellt würde. Hier fahren die Leute, meistens in den Abendstunden, wirklich viel zu schnell. Meine Mutter hat die Straße bereits liebevoll Testosteron-Straße getauft, weil viele Autofahrer (vorwiegend Männer) hier ihr Können beweisen wollen", lautet ein weiterer Standort-Vorschlag. Stadt sieht Wünsche mit Verkehrsüberwachung bereits erfüllt &bdquo;Gerne würden wir Moneypenny bei uns in der Güthstraße in Avenwedde begrüßen wollen. Sie muss unbedingt gut ausgeschlafen sein und völlig hungrig gebracht werden, damit sie Herr dieser Unvernunft hier werden kann", schreibt ein anderer NW-Leser. Und wo Moneypenny bereits weilte, hoffen Anwohner auf ein Wiedersehen wie an der Nordhorner Straße. Besonders häufig kommen die Straßen in der Worth und Pavenstädter Weg mit vier Nennungen vor. Jeweils drei Mal wird Moneypenny in den Straßen Aufm Reck und Brockweg herbeigesehnt. Und auch sonst scheint in der Determeyer-Siedlung besonderer Bedarf in puncto Tempokontrollen zu bestehen. Die NW hat der Stadt Gütersloh die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger vorgelegt. Die Stadt teilt daraufhin mit, &bdquo;die Vorschlagsliste der Leser enthält größtenteils Standortwünsche für Radarmessungen, die bereits im Rahmen der Verkehrsüberwachung angefahren werden." Die Verkehrsunfallprävention sei vorrangiges Ziel der Verkehrsüberwachung im Ordnungsamt der Stadt Gütersloh. Vorrangige Aufgabe der kommunalen Verkehrsüberwachung sei es, Geschwindigkeitsmessungen im Bereich von Grundschulen, Kindergärten, und ähnlichen sozialen und sensiblen Einrichtungen vorzunehmen, die unter Verkehrssicherheitsaspekten besonders schützenswert sind. Die Vornahme von Geschwindigkeitskontrollen durch die kommunalen Ordnungsbehörden beschränke sich neben der Überwachung im Bereich von sozialen Einrichtungen gemäß den Regelungen des Paragrafen 48 des Ordnungsbehördengesetzes ausschließlich auf die Überwachung von Gefahrenstellen, heißt es weiter. Aktuell ist Blitzer Moneypenny zu Gast an der Kahlertstraße An 15 Standorten hat das Ordnungsamt der Stadt Blitzer &bdquo;Moneypenny" bisher zum Fotografieren rausgeschickt. Aktuell weilt die mobile Knöllchen-Schreiberin an der Kahlertstraße. In einer Halbjahresbilanz seit dem ersten Einsatz im Januar wurden insgesamt 4534 Fahrzeuge geblitzt, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Dabei bewegten sich die Geschwindigkeitsüberschreitungen demnach überwiegend im Verwarngeldbereich, sprich bis zu 55 Euro Bußgeld. 244 der &bdquo;geblitzten" Fahrzeuge lagen laut Stadt im Punktebereich. Das entspreche mindestens einer Geldbuße von je 70 Euro. Gegen 86 Raser wurden neben der Erhebung von Geldbußen Fahrverbote verhängt; davon zwei Fahrverbote über jeweils zwei Monate und ein Fahrverbot von mehr als drei Monaten. &bdquo;Programmtechnisch ist es nicht möglich, die Einnahmen zwischen mobiler, stationärer und semistationärer Geschwindigkeitsüberwachung zu differenzieren", kann die Stadtverwaltung auf die Frage nach den genauen Erträgen der neuen Maschine keine Angaben machen.

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