Corona-Krise lässt Nachfrage nach Pools nach oben schnellen

Gütersloh. Während in so manchem Wirtschaftszweig die Corona-Krise für eine ausgewachsene Flaute gesorgt hat, beschert sie anderen Bereichen einen regelrechten Boom. So interessieren sich etwa seit Beginn der Pandemie auf einmal mehr und mehr Menschen dafür, einen eigenen Swimmingpool zu haben. &bdquo;Die Nachfrage hat sich verdreifacht", bestätigt auch Roland Lütkemeyer vom gleichnamigen Gartenbaubetrieb in Isselhorst. Aber was müssen Wasserratten eigentlich beachten, wenn sie einen Schwimmbereich in ihren Garten integrieren wollen? Zunächst die gute Nachricht: Für die meisten Pools braucht es keine Baugenehmigung. &bdquo;Bis 100 Kubikmeter Inhalt sind Pools und Schwimmteiche ohne Baugenehmigung zulässig, solange das Grundstück nicht im Außenbereich liegt", erklärt Stadtsprecherin Annette Blumenstein auf Anfrage der NW. Außerhalb einer Siedlung müsse man sich jede dauerhaft eingerichtete Wasserfläche genehmigen lassen, sagt auch Lütkemeyer. Innerhalb sei man aber relativ frei in der Gestaltung. Denn 100 Kubikmeter, rechnet der Gärtnermeister vor, das sei bei einer Standardtiefe von 1,45 bis 1,5 Metern eine Fläche von etwa 66 Quadratmetern. &bdquo;So groß sind die meisten Pools nicht." Welcher Pool ist der Richtige? Welche Wassergestaltung die richtige für den eigenen Garten sei, hänge vor allem davon ab, was der Besitzer damit anstellen will, erklärt Lütkemeyer. Zwar spiele das Platzangebot eine Rolle – der Pool kann schließlich nicht größer sein als die vorhandene Fläche. &bdquo;Aber das ist nicht entscheidend", sagt er. Auch ein Schwimmteich in einem Reihenhausgarten sei möglich. Die wichtigsten Fragen, die angehende Pool-Besitzer sich also stellen sollten, seien also die nach der Nutzung: Soll die Familie darin entspannen? Soll es etwas Abkühlung an einem heißen Sommertag sein? Oder soll der Pool die Möglichkeit zum ausgiebigen Schwimmen bieten? Für den, der nur etwas Abkühlung will und eine temporäre oder auch günstigere Lösung bevorzugt, seien etwa Aufstellpools eine gute Variante. Wer ohne Chemikalien wie Chlor schwimmen will, könnte einen Naturpool bevorzugen. Und wer es sehr naturnah haben will, favorisiert wohl eher einen Schwimmteich. Die schlechte Nachricht ist jedoch: Wer einen Pool in seinem Garten bauen lassen will, muss sich – zumindest im Moment – ein wenig gedulden. Ein dreiviertel Jahr Vorlauf müssten Kunden mindestens an Vorlauf einplanen, meint Lütkemeyer. "Eine ganz ungewöhnliche Situation" Selbst bei Aufstellbecken oder anderen kurzfristigen Lösungen, kann es im Moment eng werden. Denn der Drang auf Pools aller Art betrifft nicht nur die Poolbauer, sondern auch die Baumärkte. Das bestätigt auch der Baumarkt Hornbach auf Anfrage der NW. &bdquo;Wir hatten nie so eine hohe und frühzeitige Nachfrage nach Pools wie in diesem Jahr", berichtet Pressesprecher Florian Preuß. Besonders stark gestiegen sei der Andrang ab Ende April – im Zuge der Berichterstattung über die Schließung von Freibädern und Badeseen. Und trotz einer zwischenzeitlichen Nachbestellung seien die Produkte an vielen Standorten wieder ausverkauft. Durch die Corona-Krise wirke aber nicht nur die Nachfrage verschärfend auf mögliche Engpässe, erklärt Lütkemeyer. Denn so mancher Hersteller hatte auch zu Beginn der Krise Kurzarbeit angemeldet. Zwar hätten die die Produktion schnell wieder angekurbelt, dennoch kämen einige hinter der enormen Nachfrage kaum hinterher. Das bestätigt auch Axel Lömker, Schwimmbad und Sauna-Experte aus Gütersloh. &bdquo;Durch die gesamte Corona-Situation hat das wirklich überhand genommen", meint er. Wer im Urlaub zuhause sitzt, wolle es im eigenen Garten eben möglichst schön haben. Er freue sich nun natürlich über die vielen Aufträge, die allerdings auch eine Kehrseite haben: Er und seine Familie, die das Unternehmen gemeinsam betreibt, seien ziemlich im Stress. An Urlaub sei für sie im Moment nicht zu denken. &bdquo;Das ist eine wirklich ganz ungewöhnliche Situation."

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