Neuer Fitnessclub in Gütersloh ist deutschlandweit der erste seiner Art

Gütersloh. Wer bei Anytime Fitness nach einem Club sucht, wird in vielen europäischen Ländern fündig: Großbritannien, Spanien oder in den Niederlanden. Deutschland war bislang ein weißer Fleck auf der Landkarte des US-Franchise-Unternehmens. Das wird sich am 6. Juni ändern. Dann eröffnet an der Carl-Miele-Straße der deutschlandweite erste Club. Er soll die Keimzelle bilden für die Expansion zuerst in OWL und NRW, später in anderen Bundesländern. Das Unternehmen ist 2002 gegründet worden und seither rapide gewachsen. Nach eigenen Angaben gehören inzwischen 4.700 Clubs mit drei Millionen Mitgliedern in 36 Ländern dazu. Warum nun also ausgerechnet Gütersloh? Dafür gibt es laut Stefan Tilk mehrere Gründe. So suche Anytime Fitness gezielt nach Standorten in Städten zwischen 25.000 und 150.000 Einwohnern, bewusst keine Metropolen. Hinter der Entscheidung für Gütersloh verbirgt sich aber auch eine persönliche Geschichte des CEO in Deutschland. Corona-Krise wurde zur Herausforderung für das Projekt Bis 2017 war Tilk Geschäftsführer von Fitness First mit Sitz in Frankfurt. Nach neun Jahren hatte der Mann aus dem Kreis Gütersloh genug vom Pendeln. Als Anytime Fitness später auf den deutschen Markt drängte, fiel die Entscheidung auf die Dalkestadt – auch aus regionaler Verbundenheit. Eigentlich hätte es hier, auf 500 Quadratmetern, bereits am 4. April losgehen sollen. Doch dann kam Corona. &bdquo;Alle haben während der Krise toll mitgezogen, es war große Solidarität da", sagt Tilk. Dabei waren die Herausforderungen nicht unerheblich. Die Personalkosten seien unverändert weitergelaufen, sagt Sabrina Bartsch, die neue Club-Managerin. Das Team habe sich zum Teil in Kurzarbeit befunden, vom Land habe es Soforthilfen gegeben, sagt Tilk. Auch internationale Dienstleister konnten teils nicht anreisen. Nun nehmen sie am 6. Juni einen neuen Anlauf. Kosten für den Club belaufen sich auf 500.000 Euro Die Pandemie hat weiter Einfluss. So dürfen am Tag der Eröffnung höchstens 50 Menschen gleichzeitig im Club sein. Vorerst werde es nur eine abgespeckte Eröffnung geben, sagt Bartsch. Ein großes Event ist zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Zwischen den Geräten gilt ein Mindestabstand von drei Metern, sie werden jeweils nach Benutzung desinfiziert. &bdquo;Wir haben anfangs überlegt, zwischen die Geräte Scheiben aus Plexiglas zu bauen", sagt Tilk. Um einen Überblick zu behalten, wann welche Kunden kommen, gibt es die Möglichkeit einer Online-Reservierung. Die Duschen im Club sind übrigens geöffnet, da es sich jeweils um Einzelkabinen handelt. Mit etwa 500.000 Euro, sagt Tilk, müsse man bei einem Club kalkulieren – für jenen in Gütersloh ist noch mehr Geld fällig geworden. &bdquo;Weil wir einige Dinge ausprobiert haben." Mit 120.000 Euro entfällt das Gros auf die Geräte, dazu zählen etwa Bike- und Ski- sowie Ruderergometer. Eine Besonderheit ist die großzügige Functional Area mit Bildschirmen. Davon abgesehen haben auch Licht- und Musikanlage sowie der Sicherheitsdienst für den rund um die Uhr geöffneten Club ihren Preis. 750 bis 800 Mitglieder sollen es in einem Jahr sein Bis Sommer 2021 hat sich Tilk das Ziel von 750 bis 800 Mitgliedern für den Club gesetzt. Die Marke sei zwar noch unbekannt, das soll sich aber durch die Präsenz an der Carl-Miele-Straße ändern. &bdquo;Wenn Bertelsmann und Miele ihre Werke wieder hochfahren, werden die Menschen aufmerksam". Die Zielgruppe von Anytime Fitness sei zwischen 35 und 65 Jahren alt. Das Team in Gütersloh, vier Festangestellte und weitere Freiberufler, möchte Menschen ansprechen, die Fitness in den Alltag integrieren wollen. Eine wichtige Rolle sollen dabei die vier frisch ausgebildeten Trainer spielen, die jeweils Bezug zum Thema, aber noch keine langjährige Erfahrung mitbrachten. Sie wurden eigens gecastet, besonders ihre Empathie waren Tilk und seinen Mitstreitern ein wesentliches Anliegen. Von Gütersloh aus soll die Expansion weitergehen Das passt zum Image von Anytime Fitness, das sich gerne als Familie betrachtet. Geht es nach dem CEO soll die in Zukunft noch größer werden. Neben dem Club hat Anytime Fitness bereits eine Fläche mit mehr als 200 Quadratmetern angemietet. Büros, Schulungsräume und Showroom sollen hier entstehen. &bdquo;Das Ziel ist in einem Jahr drei bis vier weitere Clubs in OWL und NRW zu machen", sagt Tilk. Später sollen nacheinander weitere Bundesländer wie Hessen, Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz erschlossen werden. Er sagt: &bdquo;Der Fitness-Markt ist groß genug für unseren Platz gegenüber den Mitbewerbern".

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