Gemeinsam für besseres Trinkwasser im Kreis Gütersloh

Gütersloh. Hochwertiges Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Und Wasserschutzgebiete haben deshalb ihren Namen, um die Qualität des Grundwassers zu erhalten. Dass auf diesen Flächen auch Landwirtschaft betrieben wird, ist keinesfalls ein Widerspruch. Seit fast 30 Jahren arbeiten in Gütersloh Landwirte und Wasserwerker eng zusammen, um Grund- und Oberflächenwasser zu schützen. &bdquo;Das ist ein kooperativer Ansatz. Damit sind wir sehr zufrieden", sagt Andreas Westermeyer, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes. 91 Landwirte sind nach Angaben der Gütersloher Stadtwerke in der seit 1992 bestehenden Kooperation. "Wir legen unsere kompletten Daten offen" Eine Win-Win-Situation, wie alle Beteiligten versichern. &bdquo;Wir werden sehr gut beraten", sagt Alexander Knufinke vom gleichnamigen Hof an der Lutter. Sein Vater ist schon von Anfang an dabei, um gemeinsam mit den Nachbarhöfen für die Reinhaltung des Grundwassers zu sorgen. &bdquo;Es möchte keiner von uns die Umwelt belasten", stellt der Landwirt klar. &bdquo;Wir legen unsere kompletten Daten offen und haben jedes Jahr intensive Gespräche", erzählt Knufinke. Die Stadtwerke würden die Bauern auch bei der Düngeberechnung unterstützen. &bdquo;Ziel ist es, möglichst effektiv zu düngen, sodass möglichst wenig ins Grundwasser geht", erläutert der Landwirt. Beispielsweise würden Flächen im Winter begrünt, damit der Dünger im Boden gebunden sei. Dadurch werde verhindert, dass Stickstoff bei starkem Regen, der im Winter häufig vorkommt, ausgewaschen werde. Auch bei den Stadtwerken ist man zufrieden. Im Gegensatz zu anderen NRW-Landesteilen sei in Gütersloh keine Aufbereitung des Trinkwassers zur Reduzierung des Nitratgehaltes erforderlich, heißt es dort. Durch die zielgerichtete Kooperation zwischen Land- und Wasserwirtschaft liege der Nitratgehalt des Trinkwassers heute deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter, bei etwa der Hälfte des Trinkwassers sogar unter 10 Milligramm pro Liter – mit sinkender Tendenz. Landwirte kooperieren auch außerhalb von Wasserschutzgebieten Dadurch angespornt gründete die Stadt Gütersloh 2001 mit der Landwirtschaft noch eine stadtweite Kooperation, die auch die landwirtschaftlichen Flächen außerhalb der Wasserschutzgebiete mit einbezieht. 103 Landwirte haben sich dieser Kooperation angeschlossen und laut Stadtwerke-Sprecherin Petra Heitmann kommen auch immer noch ein paar hinzu. Ein Beispiel, das Schule macht. Auch die Harsewinkler Kooperation umfasst das Wasserschutzgebiet und das Stadtgebiet. Hier sank der Nitrateintrag nach Angaben der Stadt über die Jahre von 35 Milligramm pro Liter auf 21 Milligramm. Wie Ulrich Bultmann, Geschäftsführer der Kreisstellen Gütersloh, Münster und Warendorf der Landwirtschaftskammer NRW erläutert, möchte die Stadt Rheda-Wiedenbrück, deren Wasserschutzgebiete bereits über eine Kooperation geschützt sind, nun nach Gütersloher Vorbild im kompletten Stadtgebiet etwas für die Grundwasserqualität tun. Ende Januar gab es bereits eine Informationsveranstaltung mit Landwirten zu so einer &bdquo;Vorsorgekooperation", berichtet Bultmann. Dieses sei bei den rund 50 anwesenden Landwirten auf breite Zustimmung gestoßen. Corona macht geplanter Vereinbarung einen Strich durch die Rechnung Eigentlich sollten Mitte März darüber entschieden werden - Corona machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. &bdquo;Die Sitzung, in der das alles auf den Weg gebracht werden sollte, ist leider ausgefallen. Es war alles positiv vorbereitet von der Verwaltung", so Bultmann. Laut Lena Henkenjohann von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheda-Wiedenbrück soll in der nächsten Sitzung des Bau-, Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschusses der Stadt über die Vereinbarung zur Reduzierung des Nitratwertes im Grundwasser entschieden werden. Wann diese Sitzung stattfindet, kann zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch niemand sagen – laut ursprünglichem Terminplan ist sie am 14. Mai. Henkenjohann: &bdquo;Die Stadt steht dem Vorhaben weiterhin positiv gegenüber und wird die Vereinbarung nach Kräften weiter vorantreiben."

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