Allen Protesten zum Trotz: Aldi darf wohl Mega-Filiale in Gütersloh bauen

Gütersloh. Wind und Wetter zum Trotz demonstrierte ein gutes Dutzend Naturschützer vor dem Rathaus, um im Vorfeld zum Planungsausschuss darauf aufmerksam zu machen, dass für den Parkplatz des geplanten Aldi-Neubaus an der Brockhäger Straße 15 alte Bäume gefällt werden sollen. &bdquo;Wir wollten das nicht so kommentarlos stehen lassen", sagte Angelika Daum (Vorstand der Gemeinschaft für Natur und Umweltschutz GNU). Sie forderte die Anwesenden dazu auf, mehr politische Anträge zu stellen. &bdquo;Das ist unsere Möglichkeit, uns zu wehren. Fragt die Politiker, wann sie aufhören, nur zu reden. Im Planungsausschuss werden wir sehen, wie sie mit den Bäumen umgehen." Beschluss in der nächsten Ratssitzung nur noch Formsache Tatsächlich konnten die interessierten Zuhörer auf der gut besuchten Zuschauertribüne im Anschluss verfolgen, wie die Parteien mit diesem und den anderen Einwänden, die es im Vorfeld gegen das Bauprojekt gab, umgehen: Gegen die Stimmen von Grünen, UWG und BfGT gaben die Politiker von CDU und SPD grünes Licht für den zweistöckigen Mega-Aldi. Der Beschluss in der nächsten Ratssitzung am 27. März ist damit nur noch eine Formsache. In einer kontroversen Diskussion hatten sich die Ausschussmitglieder zuvor noch einmal mit ihren Argumente für oder gegen den Aldi positioniert. Birgit Niemann-Hollatz (Grüne) erinnerte daran, dass sich ihre Partei von Anfang an gegen die Ansiedlung an dieser Stelle ausgesprochen habe: &bdquo;Wir halten das städtebaulich und verkehrstechnisch für falsch. Alternative Standorte wurden nicht ausreichend geprüft." "Über Einwände und Stellungnahmen kann man nicht einfach so hinweggehen" Zudem gebe es mit der Petition der Anwohner und der Kritik der GNU wegen der Bäume eine &bdquo;neue Situation. Über diese Einwände und Stellungnahmen kann man nicht einfach so hinweg gehen. Jetzt ist die Politik dran, nein zu sagen." Sie können sich nicht daran erinnern, dass es in Gütersloh jemals so viel Widerstand gegen ein Bauprojekt gegeben habe. Die Vorsitzende der Grünen forderte, den Satzungsbeschluss zumindest noch einmal zurück zu stellen. Auch Norbert Bohlmann (UWG) bemängelte in seinen Redebeiträgen das Verfahren und äußerte Zweifel an den Gutachten, besonders, was die Verkehrsentwicklung auf Brockhäger sowie Haegestraße betrifft. &bdquo;Das habe ich selten erlebt, dass die Bedenken der Einwender insgesamt zurückgewiesen wurden. Das ist noch nie geschehen." Bohlmann appellierte an den Ausschuss, das Verfahren zu stoppen und die Lage besser für Wohnbebauung zu nutzen. "Es geht vor allem um die Menschen" Norbert Morkes (BfGT) schloss sich Grünen und UWG an. &bdquo;Aus unserer Sicht ist heute Endstation." Aus der Bürgerschaft sei kein Signal gekommen, dass man den Aldi dort wolle. &bdquo;Auf der Versammlung war nur von Problemen die Rede und dass die Bürger sich nicht mit dem Standort anfreunden können." Ein &bdquo;pro Aldi" habe es nicht gegeben. Es gehe dabei nicht nur um Bäume und Fledermäuse. &bdquo;Es geht vor allem um die Menschen." Detlev Kahmen sagte in seinem Statement für die CDU: &bdquo;Man muss glauben, was in den Gutachten steht und man muss der Verwaltung glauben." Reden könne man vielleicht noch über die Zahl der Parkplätze, um die Bäume zu erhalten. &bdquo;Aber irgendwann muss man den Knoten durchschlagen. Es ist normal, dass man nicht immer alle mitnehmen kann." Thomas Krümpelmann (SPD) gab zu: &bdquo;Der heutige Standort ist seit einigen Jahren in der Diskussion. Er ist nicht ideal. Er hat seine Schwächen." So werde sich die Situation an der Haegestraße &bdquo;etwas verschlechtern." Aber: &bdquo;Das nehmen wir in Kauf. Denn wir wollen den Kunden Alternativen bieten. Darum halten wir den Aldi für vertretbar."

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