Gütersloh. Landrat Sven-Georg Adenauer gratuliert im einleitenden Videoclip wörtlich zum „25. Dienstjubiläum". Dann entert der Musikverein Avenwedde mit einem zackigen Preußen-Marsch den Weberei-Saal und positioniert sich mit Pauken und Trompeten vor der glitzernd dekorierten Bühne. Auf der glänzt ein gigantisches „XXV" aus Silberfolie. Die Small Stars feiern einen besonderen Bühnengeburtstag.
Natürlich vor allem mit den Zutaten, die sie in 25 Jahren zum Markenzeichen gemacht haben. Mit Deep Purples „Child in Time", Siegertitel des Eintrittskarten-Votums, eröffnet Frontmann Mickey Meinert mit Hilfe der Brass Band den Abend gleich mit einer brettharten Nummer in ungewohnter Aufmachung. Der gleitende Einsatz der Small-Stars-Musiker gibt dem Rock-Meilenstein mit jedem Akkord eine immer schärfere Kontur. Nach dem Klassiker folgt nahtlos das „Yeah yeah yeah" aus dem Sweet-Glamrock-Song „Ballroom Blitz".
Ilja Richter hätte es nicht besser moderieren können

Eine Kettenreaktion klingender Attraktionen jagt durch sämtliche Sinne des Publikums, das mit den ewigen Rockern oben auf der Bühne auf Zeitreise geht. Uschi Nerke (Beat-Club) oder Ilja Richter (Disco) hätten es nicht besser moderieren oder in Szene setzen können. Fix gratuliert Weberei-Chef Steffen Böning nach dem 25-Year-Song, den Bassist Harry Schuler und Saxophonist Roland Schal feierlich anstimmen.
Der Geschäftsführer des alternativen Gütersloher Kulturtempels stellt überraschend die Jubiläums-Edition des „Small-Stars-Quiz" vor, die ab sofort an den Theken erhältlich ist. Die Small Stars selbst servieren pausenlos Sahnestücke der Rockgeschichte. „Hot Love" von T. Rex, „Baker Street" von Gerry Rafferty, „Hotel California" von den Eagles – all die ikonischen Songs interpretieren sie mit großer Spielfreude.
Meisterlich ist auch die Interpretation des Walisers Gerry Spooners, der den ultimativen Klammerblues „A Whiter Shade Of Pale" von Procul Harum mit seiner Gütersloher Mannschaft einfühlsam inszeniert. Und dann erschallt die legendäre Stimme von „The Voice". Steve Haggerty, seit einem Vierteljahrhundert treu dabei, sprengt alle Ketten und beherrscht alle Essentials, die ein Joe Cocker jemals vorgetragen hat.
Schunkel-Feeling in den Sitzreihen
Haggertys „You Raise Me Up" lässt Schunkel-Feeling in den Sitzreihen aufkommen und beschwört parallel zu den durchdringenden Tönen des Dudelsackspielers Loïc Taillebrest den massiven Chorus im Auditorium. Mit Leidenschaft und Herzblut geht es dann im zweiten Set voran, das unorthodox unplugged mit originalem „Irish Folk" und dem Sazerac-Kontrabassisten Roger Clarke-Johnson beginnt. Wiederum punktet der Franzose mit seinem durchdringenden Instrument. Auch Jan Bobe, Gütersloher Krimiautor und polizeilich zugelassener Tin-Whistle-Spieler, feuert fingerfertige Flötensalven ab. Taillebrest vollführt körperliche Höchstleistungen, als er athletische Reels tanzt und zugleich seinem so schwer zu bespielendem Dudelsack mitreißende Töne entlockt.
Achim Meier, Avenwedder Starmusiker und Helene-Fischer-Pianist, zieht virtuos Emerson, Lake & Palmers „Lucky Man" aus der Plattenkiste und generiert mit seinem analogen Mini-Moog-Synthesizer aus vordigitaler Zeit die höchsten Töne, mit denen er seine staunenden Fans in den Kosmos der synthetischen Klänge schickt. Danach zündet Andrew Gläser den Police-Hit „Message in a Bottle" und sorgt für extremen Schub. Den nutzt Schlagzeuger „Zacky" Tsoukas, der als Zeus verkleidet von seinem Trommel-Olymp steigt und als musikalischer Götterbote im weißen Gewand auf seinem mobilen Drumset samt Klobürsten als Sticks durchs tobende Volk fährt.
Handbemalte Schoko-Torte
Bevor die Small Stars die brausende Finalsequenz der silbernen Jubelparty mit Golden Earrings „Radar Love" einleiten, schieben die Gratulanten die von Konditorin Anja „Kaffeeklatsch" handbemalte Schoko-Whiskey-Torte zur Bühne und ehren die Musiker der jedes Mal ausverkauften Traditionsveranstaltung. Nachdem Led Zeppelins „Stairway to Heaven" und das innige „With A Little Help From My Friends" sanft verklungen sind, verabschiedete sich die SmallStars-Equipe mit John Miles „Music" und Bob Marleys „No Women No Cry".