Entwurf für den Ausbau des Kreishauses in Gütersloh liegt vor

Gütersloh. Der geplante Erweiterungsbau für das Kreishaus hat nun ein &bdquo;Gesicht": Es wird ein dreigeschossiges Doppel-Gebäude mit einem Verbindungstrakt werden. Der Neubau wird an der Straße Auf dem Stempel entstehen und das Ensemble von Kreisverwaltung, Polizei und Lidl ergänzen; bezugsfertig wird er allerdings frühestens 2023 sein. Den Entwurf dafür hat das Bielefelder Büro Brüchner-Hüttemann Pasch geliefert; es hat den europaweit ausgeschriebenen Architektenwettbewerb gewonnen. DER AUFTRAG Gefordert war ein Entwurf für einen Verwaltungsbau, der 275 Arbeitsplätze bieten sollte. 215 davon ermöglichen die Zentralisierung aller fünf Jobcenter-Standorte (Friedrich-Ebert-, Kaiser-, Damm-, Carl-Bertelsmann-Straße und Sparrenburgweg), circa 50 nehmen die Mitarbeiter des Jugendamtes auf, acht jene der Revision. Den Bielefeldern ist es nach Ansicht des Preisgerichtes am besten gelungen, diese und andere Vorgaben zu erfüllen und zugleich eine architektonisch gefällige Idee zu präsentieren. Entwürfe von 18 Büros hatten vorgelegen – 262 hatten sich beworben. DIE KOSTEN Wie teuer die Kreishaus-Erweiterung wird, lässt sich trotz der Siegerkür nicht sagen. Zwar war vor einem Jahr die Rede von 22 bis 28 Millionen Euro, doch diese Zahlen seien wenig seriös, sagt Anke Dreier, Leiterin Gebäudewirtschaft beim Kreis: Zum einen, weil bis zur Realisierung noch reichlich Zeit vergehe, zum anderen, weil der Kreis keineswegs gezwungen sei, den Siegerentwurf tatsächlich umzusetzen. Vielmehr habe sich der Kreis eine Hintertür offen gehalten: Sollte er sich in den weiteren Gesprächen mit den Siegern nicht einig werden, stehe es ihm frei, auf einen anderen Entwurf umzuschwenken. DER ZEITPLAN Während der Kreis mit den Wettbewerbssiegern nun in die Detailverhandlungen einsteigt, hat die Stadt Gütersloh den Bebauungsplan zu erarbeiten und zu verabschieden; den finalen Baubeschluss treffen schließlich die Fraktionen im Kreistag. Doch bevor sich der erste Kran drehen kann, muss das Grundstück als Übergangsparkplatz herhalten – denn auf dem jetzigen zwischen Lidl und Kreishaus-Rotunde wird ein Parkhaus hochgezogen. Im Frühjahr will der Kreis laut Anke Dreier damit beginnen, Ende 2020 soll es fertig sein. 321 Stellplätze wird das Parkhaus bieten, die Baukosten waren zuletzt mit 3,55 Millionen Euro veranschlagt, Direkt im Anschluss mit der Kreishaus-Erweiterung fortzufahren, ist wohl illusorisch, denn bis Baurecht geschaffen und der Antrag genehmigt ist, wird es dauern. Dreier geht davon aus, den Spatenstich erst für Mitte oder Ende 2022 ansetzen zu können. &bdquo;Läuft alles optimal, sind wir Ende 2023 drin." WIE IST DIE AUFTEILUNG? Das Gebäude ist zweigeteilt. Die Bielefelder Architekten haben einen Entwurf mit zwei dreigeschossigen Komplexen vorgelegt, jeder mit einem eigenen Innenhof, einem eigenen Treppenhaus und separatem Eingang. Kai Brüchner-Hüttemann bezeichnet den Typ als &bdquo;Määnder", weil er sich ein wenig schlängelt und weil sich nach vorne, zur Straße hin, ein Platz und Eingangshof öffnet. Der Verbindungsriegel zwischen den Komplexen ist nach hinten versetzt, dort finden sich vornehmlich Funktions- und Besprechungsräume sowie im zweiten Obergeschoss eine Dachterrasse. In dem Komplex linker Hand findet sich im Erdgeschoss das Jugendamt, in dem größeren Komplex rechter Hand geht es ins Jobcenter. Dieses wiederum ist ebenfalls aufgeteilt. Vorne findet sich das sogenannte &bdquo;Frontoffice" mit der Empfangs-, Begegnungs- und Beratungszone, hinten schließt sich der für Besucher unzugängliche Bereich der Mitarbeiterbüros (Backoffice) an, der nur über ein elektronisches Schließsystem zu erreichen ist – all das war in der Ausschreibung vorgegeben. WIE SIEHT ER AUS? Die Konstruktion besteht aus einem Skelett aus Stahlbeton mit aussteifenden Betonkernen (Treppenhäusern). Vorgehängt ist eine Metallfassade mit bodentiefen Fenstern und integriertem Sonnenschutz. Die Fassade werde &bdquo;sehr klar, sehr plastisch" sein, sagte Brüchner-Hüttemann. Bei der Farbwahl werde er Zurückhaltung üben und sich an den Farben des seiner Ansicht nach gelungenen, 1997 bezogenen Kreishauses orientieren.

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