Update, 15:50 Uhr :Mittlerweile sind alle Fahrstreifen wieder freigegeben.
Update, 10:31 Uhr: Die Polizei hat den linken Fahrstreifen inzwischen freigegeben.
Kreis Gütersloh. Auf der Autobahn 2 im Kreis Gütersloh hat es am Dienstagmorgen in Fahrtrichtung Dortmund einen schweren Lkw-Unfall gegeben. Ein 55-jähriger Lkw-Fahrer eines Bielefelder Chemie-Großhandels musste aufgrund einer Panne auf dem Seitenstreifen kurz hinter der Brücke Bielefelder Straße halten.
Laut Polizei hatte er die Gefahrenstelle dann ordnungsgemäß abgesichert und sich auf den Beifahrersitzt gesetzt, um von dort Hilfe zu rufen.Aus bislang ungeklärter Ursache ist dann ein 23-jähriger Lkw-Fahrer einer Bielefelder Spedition, der auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs war, von der Fahrbahn abgekommen und gegen den stehenden Lkw gekracht.
Ein Lkw hatte ein Essigsäure-Gemisch gelagert
Der Fahrer der Spedition wurde bei dem Unfall schwer verletzt, der Mann in dem parkenden Lkw nur leicht. Die Feuerwehr war nach Angaben von Einsatzleiter Gordon Majewski zu einem Unfall mit eingeklemmter Person alarmiert worden. Vor Ort stellte sich dann schnell heraus, dass niemand eingeklemmt war - an dem Auflieger war aber eine Gefahrguttafel aufgeklappt.
Drei Feuerwehrleute rüsteten sich mit leichten Schutzanzügen und Atesmchutzgeräten aus, kontrollierten die Ladung und die vorhandenen Papiere. In den speziellen Gefäßen war ein Essigsäure-Gemisch gelagert. Die Behälter blieben Dank der guten Transportsicherung aber unbeschädigt.So konnte ein Großteil der rund 40 Einsatzkräfte schnell wieder abrücken.
Vor Ort machte sich ein Havariekommissar aus Bünde ein Bild über das Ausmaß der beschädigten Waren.Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 200.000 Euro.Großes Lob an die anderen Verkehrsteilnehmer
Die Polizei sperrte die Autobahn für mehrere Stunden. Mittlerweile ist der linke Fahrstreifen wieder frei. Polizei-Einsatzleiter Christian Bröcker lobte im Gespräch die „hervorragend gebildete Rettungsgasse durch die Verkehrsteilnehmer". Die Einsatzfahrzeuge hätten ohne große Behinderungen schnell zur Unfallstelle fahren können.
Doch auch zwei Anzeigen musste er erstatten, einmal gegen den Fahrer eines Abschleppfahrzeuges. Der hatte mit einem defekten Fahrzeug auf der Ladefläche die günstige Gelegenheit genutzt, um schneller voran zu kommen. Die Strafe liegt im Rahmen zwischen 200 Euro und zwei Punkten und 320 Euro, zwei Punkten und einen Monat Fahrverbot.
Der Verkehr staute sich auf einer Länge von bis zu sieben Kilometern. Für die Autofahrer verzögerte sich ihre Reisezeit um bis zu 90 Minuten. Auch die Umleitungsstrecken in Bielefeld und den Kreis Gütersloh waren völlg überlastet.