Kreis Gütersloh. Unter dem Vorsitz des Landtagspräsidenten André Kuper befindet sich derzeit eine Delegation von zehn Abgeordneten des Landtags auf einer Konsultationsreise in der Ukraine und Polen. Dabei traf er auch den Ex-Boxweltmeister und heutigen Bürgermeister Kiews, Vitali Klitschko.
Im persönlichen Gespräch stellte Klitschko die aus seiner Sicht positive Entwicklung Kiews seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014, dar. Kiew ist heute eine Dreimillionenstadt mit einem Bürgerbüro, mit moderner Stadtverwaltung und niedriger Arbeitslosigkeit. An der wirtschaftlichen Entwicklung sind auch viele Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen beteiligt, von denen die Delegation einige Vertreter bei der Außenhandelskammer sprechen konnte.
Ukraine-Konflikt und Integration stehen im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt des Austauschs der Parlamentariergruppe stehen auch der Ukraine-Konflikt und die europäische Integration. In der Ukraine wurde im April der Staatspräsident und Ende Juli dieses Jahres das Parlament neu gewählt. In Kiew kam es zu einem Gedankenaustausch mit Regierungs- und Oppositionsvertretern des neu gewählten Parlamentes. Es standen die Perspektiven der europäischen Integration und Beziehungen mit dem Westen mit früheren Regierungsabgeordneten der Europäischen Solidarität (ES), als auch insbesondere der neuen Regierungspartei Sluha Narodu (SN) des neuen Präsidenten Selenskyis im Mittelpunkt.
Die ukrainische Seite äußerte Unterstützungswünsche, auch im Gespräch mit dem amtierenden ukrainischen Außenminister Wassyl Bodnar, und der Direktorin des Zentrums „Our Kids", Iryna Tschernysch. „Eine Patenschaft von NRW mit einer Region der Ukraine, die finanzielle Sanierung eines Kinderkrankenhauses, sowie Unterstützung des Verwaltungsaufbaus durch sogenannte Schlüsselbeamte und weitere Städtepartnerschaften aus Nordrhein-Westfalen sind genannt worden. Wir nehmen diese Anliegen selbstverständlich mit zur Beratung," sichert der Vorsitzende der Delegation Kuper zu.
Gedenkveranstaltung auf der Westerplatte
Im polnischen Danzig stehen, neben dem Besuch des Europäischen Solidarnosc Zentrum , Gespräche mit den Spitzenpolitikern des Regionalparlaments, dem Marschall Miecyslaw Struk, sowie der Danziger Bürgermeisterin Aleksandra Dulkiewicz auf der Agenda. Am Samstag werden die Abgeordneten das Konzentrationslager Stutthof besuchen und zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wird André Kuper einen Kranz niederlegen.
Am frühen Sonntagmorgen findet anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsausbruchs eine offizielle Gedenkveranstaltung auf der Westerplatte statt. Zu diesem Gedenken werden neben dem polnischen Ministerpräsidenten Morawiecki und dem Verteidigungsminister Blaszcak offizielle Abordnungen aus 40 Nationen, darunter die Bürgermeister aus London und Haifa sowie aus Brüssel, der Erste Vizepräsident und EU-Kommissar Frans Timmermans erwartet.
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