Gütersloh. Gegenwind für Schenke in Spexard: Die vergangenen Donnerstag gegründete Bürgerinitiative „Initiative für Spexard – Verkehrsinfarkt verhindern" möchte erreichen, dass der geplante Verbrauchermarkt auf dem Gelände des seit Juni geschlossenen Spexarder Kruges an der Verler Straße nicht gebaut wird. Und den bereits 17 Mitgliedern brennen weitere Themen unter den Nägeln.
Die bisher noch basisdemokratisch organisierte Bürgerinitiative ist ein Zusammenschluss von Spexarder Bürgern und Geschäftsleuten. Sie fühlen sich von Teilen der Politik und Verwaltung ungehört, „der Zenit der Belastbarkeit in Spexard sei nun überschritten", heißt es in einer Erklärung. Ausschlaggebend für die Gründung sei der geplante Vollsortiment-Verbrauchermarkt auf dem Gelände des ehemaligen Spexarder Krugesgewesen und insbesondere, wie der Umbau auf den Weg gebracht werden soll, so Axel Masjosthusmann.
Er ist Geschäftsführer des gleichnamigen Fliesen-Unternehmens und einer der Vertreter der Gruppe. Wie vor zwei Wochen bekannt wurde, hatte Inhaber Reiner Schenke den planungspolitischen Experten der Ratsfraktionen die Pläne präsentiert. Demnach soll es eine Zufahrt zum Markt von der Bruder-Konrad-Straße aus geben, wofür das alte Gebäude der Gaststätte abgerissen werde müsse. Auch Abbiegespuren auf der Verler Straße seien möglich. Öffentlich geäußert hat sich Reiner Schenke hierzu bisher nicht.
Den Markt würden hauptsächlich Berufspendler ansteuern
„Wir haben nichts gegen einen weiteren Verbrauchermarkt in Spexard, aber dieser Standort ist mit Abstand die schlechteste Wahl, denn ihn würden hauptsächlich Berufspendler ansteuern". Die ohnehin angespannte Verkehrssituation an der viel befahrenen Kreuzung Verler Straße/ Bruder-Konrad-Straße/Am Hüttenbrink würde sich auch nach Ende der aktuellen Baumaßnahmen weiter verschärfen, so die Befürchtung. Und das wolle man nicht akzeptieren. Masjosthusmann fordert daher ein gemeinsames Brainstorming mit Schenke und der Verwaltung, um einen anderen Standort zu finden. „Der kann gerne in Spexard sein, aber sicher nicht an der Verler Straße."
Um sich entsprechend Gehör zu verschaffen, will sich die Initiative an der Bürgerversammlung beteiligen, zu der der CDU-Ortsverband Spexard für Donnerstag, 29. August, um 19.30 Uhr ins Spexarder Bauernhaus einlädt. „Vielleicht können wir eine Lösung nach Verler Vorbild erreichen", sagt Masjosthusmann. Dort hatte die Stadt im Zuge der Planungen für einen Verbrauchermarkt zuerst ein Grundstück gekauft und anschließend nach Investoren gesucht.
Ziel ist, die Lebensqualität in Spexard zu verbessern
Doch der Supermarkt ist nicht das einzige Thema der Bürgerinitiative. Auch die Situation der wie „ein Satellit außerhalb Spexards schwebenden Determeyer-Siedlung" soll verbessert werden, insbesondere die „lebensgefährlichen Gegebenheiten für Fahrradfahrer" entlang der Straße In der Worth. Ferner stehen die befürchtete Verkehrsbelastung durch das Gewerbegebiet Am Hüttenbrink sowie der geplante Bau des Bürgerschutzzentrums an der A 2 und die Planungen für das Kasernengelände auf der Agenda. Kurzum: Es soll erreicht werden, dass die Verkehrsbelastung in dem 1970 eingemeindeten Stadtteil, besonders entlang der Verler Straße, reduziert wird.
„Wir treten für die Verbesserung der Lebensqualität in Spexard ein und fordern von der Stadt Kompensationen für die im Stadtvergleich überdurchschnittliche Verkehrsbelastung und den extrem hohen Flächenverbrauch durch die Gewerbegebiete ein", betont Masjosthusmann.
Kontakt zur Bürgerinitiative per E-Mail unter buergerinitiative-spexard@gmx.de. Engagierte Bürger können sich melden und einbringen.
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