Gütersloh. Das Fischsterben in der Ems ist auf einen akuten Sauerstoffmangel zurückzuführen. Hinweise auf anthropogene, also von Menschen gemachte Stoffe, die nicht natürlich in der Umwelt vorkommen, haben sich nicht ergeben. Zu diesem Ergebnis kommt das Landesamt für Natur, Umweltschutz und Verbraucherschutz (LANUV) in seinem Abschlussbericht zur Untersuchung des mysteriösen Falls.
Es konnten auch keine Auffälligkeiten der Betriebszustände der Kläranlage Rheda-Wiedenbrück nachgewiesen werden, teilte der Kreis Gütersloh am Freitag mit. Um sicherstellen zu können, dass das Gewässer präzise untersucht wird, wurde ein Screening mittels hochauflösendem Massenspektrometer durchgeführt, das die Möglichkeit eröffnet, rund 3.000 bekannte Substanzen und auch bisher unbekannte Verbindungen in Wasserproben zu identifizieren.
Der anfängliche Verdacht hat sich bestätigt
Wie berichtet, erhielt am Morgen des 24. Juni die Untere Wasserbehörde des Kreises eine Meldung über tote Fische in der Ems. Mitarbeiter lösten unverzüglich aus. Als Ursache für das Fischsterben wurde bereits zu diesem Zeitpunkt ein Sauerstoffmangel angenommen. Der Verdacht hat sich nun bestätigt.
Zur Verbesserung der Situation hat der Kreis das Technische Hilfswerk mit der Belüftung der Gewässerstellen beauftragt, die den geringsten Sauerstoffwert aufwiesen. Dies habe zur Steigerung der Sauerstoffwerte der betroffenen Stelle geführt.
Nur eine Ursache gibt es nicht
Aus Sicht des Sportfischereivereins Rheda-Gütersloh gibt es nicht eine Ursache für das Fischsterben. Geringe Fließgeschwindigkeit, Nährstoffeintrag, hohe Temperaturen und wenig Schatten durch große Bäume – es sei ein Ursachenmix, so Vorsitzender Marcus Borgmann. „Wir haben auch bei der Begehung vor Ort nichts Auffälliges feststellen können." Borgmann dankte ausdrücklich allen Helfern – THW, Faltbootgilde, DLRG Ortsgruppe Wiedenbrück und die Freiwillige Feuerwehr Quenhorn – und dem Kreis Gütersloh für die gute Zusammenarbeit.
Dennoch mussten nach Angaben des vom Kreis beauftragten Entsorgers am Ende rund 250 Kilogramm Fischkadaver entsorgt werden. Allerdings war es auf dem Abschnitt der Ems nicht zu einem Totalausfall gekommen, mehrere lebendige Fische konnten gesichtet werden.