Gütersloh. Nächstes Jahr wird Amazon ein neues Logistikzentrum bei Rheda-Wiedenbrück eröffnen. Seitdem das bekannt ist, wird immer wieder Kritik laut. Kritiker befürchten Auswirkungen auf die ganze Region.

Achim Kruse aus Gütersloh ist einer von ihnen. Er wendet sich mit einem deutlichen Leserbrief an die NW-Redaktion. Er schreibt: "So, da freuen sich Politiker, der Geschäftsführer des Jobcenters und natürlich Amazon über die 1.000 neuen Jobs. Unerwähnt bleibt dabei lediglich ein „unwichtiges" Detail, nämlich dass das Geschäftsmodell Amazon beim stationären Handel zu Umsatzeinbußen, zu Geschäftsschließungen und damit direkt zum Verlust von (vermutlich besser bezahlten) Arbeitsplätzen führt.

Ich persönlich glaube, dass die eigentliche Nettobilanz dieser Entwicklung am Ende zu insgesamt weniger – und schlechter bezahlten – Arbeitsplätzen in diesem Land führt. Kein Grund also sich zu freuen, liebe Lokalpolitiker, auch wenn Städte mit A.-Logistikzentren angeblich davon profitieren."

Reaktionen im Netz sind gemischt

Bei Facebook hingegen sind die Reaktion gemischt. Ein Leser schreibt: "Ich sehe es positiv, dass wir einen solchen großen Arbeitgeber bekommen. Die Bedingungen bei Amazon sind nicht anders als bei anderen, vergleichbaren Arbeitgebern." Eine weitere Leserin pflichtet ihm bei. "Die Arbeitsbedingungen sind bestimmt nicht besser oder schlechter als bei einem anderen Weltkonzern in unserer Region. Und der Stundenlohn kann sich auch sehen lassen." Ihrer Meinung nach könne Amazon nur ein Gewinn für die Region sein.

Eine andere Leserin meint allerdings: "Die ganzen Jobs im Niedriglohn-Sektor werden sich später mal rechen. Dann muss der Staat ordentlich drauf zahlen." Ein weiterer Facebook-Nutzer kommentiert: "Amazons Auswirkungen betrffen nicht eine Region, sondern haben globale Effekte."

Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.