Gütersloh

Die Geschäfte durften öffnen: Mehr als 40.000 Shopping-Gäste in Gütersloh

Verkaufsoffener Sonntag: Beinahe wäre das Einkaufsereignis zum Auftakt von "Gütersloh blüht auf" ins Wasser gefallen. Umso ausgiebiger nutzten die Menschen die Gelegenheit zum Shoppen und Flanieren

Abwechslung für alle Generationen: Die Gütersloher genießen es in vollen Zügen, wenn sich ihr Berliner Platz einmal im Jahr in eine Rasen-, Blumen- und Sandlandschaft verwandelt. Die Veranstaltung lockt aber auch viele Besucher von außerhalb in die Stadt. | © Jens Dünhölter

25.03.2019 | 25.03.2019, 10:11
Bunt: Am verkaufsoffenen Sonntag galt in der Innenstadt das Motto "Alles außer Langeweile". - © Jens Dünhölter
Bunt: Am verkaufsoffenen Sonntag galt in der Innenstadt das Motto "Alles außer Langeweile". | © Jens Dünhölter

Gütersloh. Der Name passt wie die Faust aufs Auge: "Gütersloh blüht auf" - traditioneller Auftakt mit angeschlossenem verkaufsoffenen Sonntag des bei Besuchern und Händlern allseits beliebten "Gütersloher Frühlings" - trug in diesem Jahr seinen Namen mehr als zurecht. Durch den vom Oberverwaltungsgericht Münster am Freitag gekippten Verdi-Boykott blühte nicht nur das wunderbar anzusehende Blüten-, Blumen- und Inselmeer an einem sonnendurchfluteten Ausflugstag in den herrlichsten Farben. Auch die Geschäftsinhaber, die nach Aussage des Einzelhandelsverbandsvorsitzenden Rainer Schorcht eine "sechsstellige Summe" in die Vorbereitungen investiert hatten, wurden für ihren Kampf gegen Verdi mehr als belohnt.

Ob es nun an dem eingeläuteten Ende des Winters, einsetzenden Frühlingsgefühlen, Sonnenhunger oder der zusätzlichen Werbung durch die Gerichtsentscheide lag, sei einmal dahin gestellt. Tatsache war: Die Innenstadt war nicht nur voll, sondern richtig voll. Angesichts von - nach Erfahrungswerte der Vorjahre - weit mehr als 40.000 Shopping-Gästen, Flaneuren und Sonntagsausflüglern hatten Händler, Gastronomen und Eisdielenbesitzer das "Jackpot"-Zeichen in den Augen.

Gütersloh im Shoppingrausch

Und egal wo man hinsah - bei zwölf Grad Außentemperatur strahlten Besucher, Gartenfreunde, grüne Branche und Geschäftsinhaber mit der wärmenden Frühjahrssonne um die Wette. Spaßvögel waren angesichts der überall deutlich spürbaren Einkaufslust sogar geneigt, das von Gütersloh Marketing (gtm) kreierte einladende Wortspiel "Gütersloh blüht auf" in "Gütersloh im Shoppingrausch" oder "Geld ausgeben - Juch-He" abzuändern. Egal ob auf der Königstraße, Berliner Platz, Berliner Straße oder Kolbeplatz, das Blütenmeer machte einfach Lust auf mehr.

Blühende Landschaften: Viele Besucher holten sich Anregungen für die bevorstehende Saison auf dem eigenen Balkon oder im Garten. - © Jens Dünhölter
Blühende Landschaften: Viele Besucher holten sich Anregungen für die bevorstehende Saison auf dem eigenen Balkon oder im Garten. | © Jens Dünhölter

Die Belagerungsähnlichen Zustände in der Fußgängerzone, vollgeparkte Seitenstraße bis hin zum Theater samt imposanter Fahrradausstellung in der gesamten Innenstadt begannen schon weit vor Öffnung der Läden. Die besten Sonnenplätze in Cafés, Biergärten, Liegestühlen und den Bierzeltgarnituren auf dem Berliner Platz waren ab 12.30 Uhr fest vergeben. Als um 13 Uhr der Shoppingstartschuss fiel, hatten sich vor etlichen Ladenlokalen bereits kleine Warteschlangen gebildet. Geduld war später auch an den zahlreichen Versorgungsständen gefragt.

Alleine vor der Eisdiele am Dreiecksplatz bildete sich ab dem frühen Nachmittag eine gut zehn bis zwölf Meter lange Schlange. Doch auch wer einfach nur Entspannen, Flanieren, Freunde treffen, Schauen, Schlendern, die Sonne genießen oder sich tolle Tipps von der "grünen Branche" für die Gestaltung der eigenen Grünflächen abschauen wollte, kam bei "Gütersloh blüht auf" voll auf seine Kosten. Langweile war an diesem Sonntag jedenfalls ein Fremdwort.

Der gesamte Innenstadtbereich präsentierte sich auch Dank des Blumen- und Blütenmeeres von seiner allerbesten Seite. Wenn es noch einen Beweis für die völlige Fehleinschätzung der Dienstleistungsgewerkschaft in Sachen "Volkes Wille" bedurfte, lieferte ihn die Abstimmung mit den Füßen an diesem zum Glück verkaufsoffenen Sonntag.