Exklusive Einblicke: Mann im Kreis Gütersloh kauft spontan Kult-VW-Bus und baut ihn aus

Borgholzhausen. &bdquo;Einfach mal Bullifahren“, das ist Günter Voss’ Geheimrezept gegen die Sorgen des Alltags. Täglich ist der 51-Jährige auf Baustellen unterwegs, Stress kennt er zur Genüge. &bdquo;Zum Runterkommen“, gebe es nichts Besseres, als eine Runde mit &bdquo;Lotte“ zu drehen. Auf diesen Namen hört weder seine Freundin noch der Familienhund, sondern ein 1971er-Volkswagen T2A. Sicher eines der Autos, auf die sich die meisten Menschen einigen können. Liebenswert von der ersten Schraube bis zum letzten Tropfen Super bleifrei zaubert der kleine Bus jedem Passanten ein Lächeln ins Gesicht. &bdquo;Außer, wenn jemand hinter mir fährt“, sagt der Borgholzhausener lachend. Eile kennt der 47-PS-Oldtimer nicht. Kein Zweifel, Günter Voss und Sandra Husemann sind absolute Bulli-Fans, seit er 2020 das Miniwohnmobil mit nach Hause brachte. Ein Glücksfund übrigens, der anfangs für Irritationen sorgte. &bdquo;Eigentlich wollte ich ja gar keinen Bulli kaufen, sondern eine Vespa. Ich hatte schon lange im Internet gestöbert, als ich den plötzlich gefunden habe. Er stand irgendwo bei Melle“, erzählt der Holtfelder. &bdquo;Dann habe ich mich einfach spontan auf den Weg gemacht.“ Borgholzhausener findet Oldtimer bei Spontansuche Tatsächlich habe er die Halle, in der der T2 parkte, gefunden und sei drum herumgeschlichen. &bdquo;Der Vater des Besitzers hat mich dann gesehen und angesprochen“, erzählt Voss. &bdquo;Ich dachte schon: Jetzt werde ich verscheucht! Aber tatsächlich hat er das Tor aufgemacht und gesagt ’Schauen wir doch mal’.“ Eine gute Entscheidung des Meller Senioren. &bdquo;Es war der erste Blick. Mir war sofort klar, dass ich den kaufe. Ich merke schnell, wenn mir was gefällt“, sagt Günter Voss über den Beginn seiner Bulli-Liebe. &bdquo;Als ich nach Hause gekommen bin, habe ich gesagt: Sandra, ich habe mich verliebt!“, erzählt der 51-Jährige. Zur Erleichterung für Sandra Husemann war es nur ein neues Fahrzeug, das wenig später bei den beiden einzog. Dabei war der Oldtimer anfangs eher ein ungepflegtes Mauerblümchen als eine Dorfschönheit. &bdquo;Er war total dreckig, der alte Ausbau lag noch drin“, sagt der Borgholzhausener. &bdquo;Wir haben richtig geschrubbt.“ Trotzdem wagte sich Günter Voss – ohne große Fachkenntnisse – an das Projekt. &bdquo;Die Karosse war noch gut, ein Vorbesitzer hatte ihn schon mal lackieren lassen“, berichtet er. Ursprünglich sei sein T2 vermutlich als Rettungswagen im Volkswagen-Werk gelaufen. &bdquo;Ausgeliefert wurde er in Pastellweiß.“ Schon seit vielen Jahren sei er aber in der Region OWL unterwegs. Wegen des GFK-Hochdaches eignete sich &bdquo;Lotte“ natürlich hervorragend als Camper. &bdquo;Ich habe versucht, den Innenausbau von Westfalia nachzuempfinden“, erläutert Günter Voss sein Konzept. Dafür habe er eigens beim legendären Bulli-Summer-Festival in Wesel Fotos von anderen Ausbauten gemacht. &bdquo;Auch beim Holz habe ich versucht, es so ähnlich wie möglich zu halten.“ Mit Erfolg – muss man sagen. Auch wenn der chiantirote Bulli (so der VW-Farbton) wohl keine Zustandsnote eins verdient, ist er doch extrem liebenswert. &bdquo;Er ist vielleicht nicht perfekt, aber für mich ist er optimal“, sagt der Besitzer selbst. VW-Bus aus dem Kreis Gütersloh zieht Blicke auf sich Seit &bdquo;Lotte“ nun fertig ist, begleitet sie das Paar zuverlässig. Dabei muss es nicht immer die große Reise sein. &bdquo;Abends noch mal kurz losfahren“ und auf einer Wiese am Teuto-Südhang eine Pizza essen, das sei den beiden viel wichtiger, als große Weltreisen zu planen. Für Hunderte Kilometer am Tag sei der Wagen auch nicht wirklich geeignet. &bdquo;Wir versuchen, nur Landstraße zu fahren“, sagt Günter Voss. Im Sommer ist eine Tour entlang der Weser geplant. Denn: Auch in der Heimat ist es schön. Lesen Sie auch: Paar im Kreis Gütersloh zeigt Zuhause auf 14 Quadratmetern Für weitere Touren bräuchte es angesichts von vier Gängen und einer Höchstgeschwindigkeit von rund 100 Stundenkilometer einen etwas längeren Urlaub. &bdquo;Schweden? Das wäre irgendwann noch mal ein Traum“, sagt der stolze Besitzer. Aber das habe noch Zeit. Lotte gehöre jetzt zur Familie und das werde sich nicht ändern – auch wenn der VW-Transporter seinen monetären Wert seit dem Kauf schon deutlich erhöht habe: &bdquo;Den gebe ich nicht mehr her. Es gibt viele tolle Bullis, aber ich habe noch keinen gesehen, wie Lotte!“

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