Tierarzt widerspricht Corona-Gerücht: „Von Haustieren geht keine Gefahr aus“

Borgholzhausen. Piums Tierarzt Dr. Felix Bathe möchte ein ganz großes Lob loswerden: &bdquo;Ich bin begeistert, wie unsere Kunden die notwendigen Beschränkungen mitmachen", sagt er. Und die sind für manchen Tierhalter gar nicht so leicht auszuhalten. Das Haustier muss nämlich allein in die Praxis, der Mensch muss draußen warten. Das Wartezimmer in der Tierarztpraxis ist derzeit tabu. &bdquo;Wir haben im Windfang hinter der Eingangstür einen Raum mit zwei Stühlen eingerichtet, in dem sich immer nur eine Person aufhalten darf", erklärt Felix Bathe die Abläufe. Kunden dürfen nur nach vorheriger Terminabsprache kommen, so dass gewährleistet ist, dass nicht mehrere Menschen mit ihren Tieren gleichzeitig da sind. Termine werden für montags, dienstags, donnerstags und freitags zwischen 16 und 18.30 Uhr vergeben, sowie mittwochs zwischen 9 und 11 Uhr. &bdquo;Notfälle behandeln wir natürlich wie immer auch zu anderen Zeiten", so Bathe. Bei der Absprache des Termins werden am Telefon bereits die Beschwerden und Symptome besprochen, damit es in der Praxis nur zu kurzen Kontakten zwischen dem Team und den Kunden kommt. &bdquo;Die Tierhalter kommen, müssen klingeln und übergeben uns dann das Tier", so Felix Bathe. Menschen müssen draußen bleiben Der Tierhalter kann dann im Windfang warten. Sollten weitere Kunden kommen, müssen die solange draußen bleiben. &bdquo;Das klappt ganz wunderbar und wir sind sehr glücklich, dass unsere Kunden das so diszipliniert mitmachen", sagt der Tierarzt. Immer wieder wird Felix Bathe gefragt, ob eine Übertragung mit dem Corona-Virus vom Tier zum Menschen möglich ist. Diese Frage kann der Veterinärmediziner ruhigen Gewissens verneinen. In Wuhan gab es einen Hund, der von seinem Herrchen angesteckt wurde, in Belgien nun eine Katze, die das Virus von ihrer Besitzerin bekommen hat. &bdquo;Anders herum ist noch kein einziger Fall bekannt", sagt Bathe. Auch in den Fachzeitschriften der Verbände werde das immer wieder bestätigt. Umso mehr ärgert sich Felix Bathe über den jüngsten Aprilscherz in Bielefeld, bei dem ein Facebook-Post die Leute verunsicherte. Der Schreiber behauptete, Hunde würden jetzt an verschiedenen Brennpunkten desinfiziert – kontrolliert würde das von Polizei und Rettungskräften. Die Feuerwehr Bielefeld wurde in dem Post zitiert, dass man sich &bdquo;materialmäßig für mehrere Wochen eingerichtet" habe. Daraufhin gingen zahllose Anrufe bei der Polizei und der Feuerwehr ein, die zwischenzeitlich sogar den Notruf lahm legten. &bdquo;Völliger Blödsinn", so Felix Bathe, der solche Posts nicht als Dumme-Jungen-Streiche abtun kann. Die Verunsicherung in der Bevölkerung sei auch ohne solche fragwürdigen Scherze groß genug. Der Mediziner betont abermals: &bdquo;Von den Haustieren geht keine Gefahr für Menschen aus." &bdquo;Es gibt ein Coronavirus bei Hunden und Katzen" Wer in seinen Heimtier-Impfausweis schaut, der findet dort allerdings Schutzimpfungen gegen das Coronavirus. &bdquo;Es gibt ein Coronavirus bei Hunden und Katzen, das Magen- und Darmbeschwerden auslöst. Bei Katzen kommt es durch eine Mutation dieses Corona-Vertreters sehr selten zu einer &bdquo;Felinen infektiösen Peritonitis (FIP), die meist tödlich verläuft. &bdquo;Daher werden Katzen dagegen geimpft", so Bathe. Das Virus sei jedoch ein völlig anderer Vertreter aus der Corona-Familie als das Virus, das der Menschheit derzeit zu schaffen macht. &bdquo;Bei Hunde und Katzen gibt es das Virus auch schon sehr lange und es ist definitiv nicht auf Menschen übertragbar." Hunde und Katzen dürfen also weiterhin geknuddelt und beschmust werden. Vielleicht ist das in der jetzigen Zeit sogar wichtiger, als zuvor. Die kuscheligen Fellnasen sind die besten Trostspender in schlimmen Zeiten und können gerade jetzt eine große Hilfe sein.

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