Falscher BKA-Beamter fällt mit nachgestelltem Polizeiauto auf

22.09.2025 | 22.09.2025, 14:30

Bielefeld (ots) -
SI / Bielefeld / Sennestadt - Ein 58-jähriger Mann versuchte am Sonntag, 21.09.2025, sowohl Passanten als auch Polizisten weis zu machen, dass er BKA-Beamter sei. Die echten Polizeibeamten waren nicht überzeugt. Sie stellten sein Fahrzeug sicher und erstatten Anzeige wegen Amtsanmaßung.

Gegen 20:00 Uhr bemerkten zwei 19- und 20-jährige Bielefelder einen verdächtigen Pkw-Fahrer vor einem Supermarktparkplatz am Sennstadtring, nahe der Elbeallee. Sie erkannten das Fahrzeug wieder, das wie ein laienhaft nachgestellter Polizeiwagen aussah.

Bereits im April 2025 hatte der 20-Jährigen das auffällige Fahrzeug bemerkt. Der Dacia war mit mehreren Kameras bestückt, im Inneren lagen gut sichtbar zwei Schutzwesten, Pfefferspray, ein Blaulicht und eine Banderole mit Polizeiabsperrband.

Da die beiden Bielefelder auch am Sonntag den Verdacht hatten, es handelte sich bei dem Fahrer um einen falschen Polizisten, folgten sie ihm auf den Parkplatz. Dort verwickelten sie den 58-Jährigen aus Braunschweig in ein Gespräch, bis die alarmierten Polizeibeamten eintrafen.

Auch ihnen gegenüber berichtete der Braunschweiger von seiner Arbeit als verdeckter Ermittler. Auf dem T-Shirt war ein großer Schriftzug "Polizei" aufgedruckt und sein Wissen über das BKA war lückenhaft. Somit kamen den Polizisten ebenfalls erhebliche Zweifel an seiner konspirativen Tätigkeit.

Bei seiner Durchsuchung fanden die Beamten mehrere Messer. In seinem Wagen befanden sich unter anderem die Schutzwesten, diverse "Patches" mit der Aufschrift "Polizei" und "BKA" sowie eine blaue Rundumleuchte, ähnlich einem Blaulicht für Einsatzfahrzeuge, Kameras und Funkgeräte. Daraufhin stellten die Polizisten den Wagen sicher.

Ein Atemalkoholtest ergab, dass der 58-Jährige alkoholisiert war. Neben dem Vorwurf der Amtsanmaßung wird er sich auch wegen Trunkenheit im Verkehr verantworten müssen.

Die Polizei sucht weitere Personen, die Kontakt mit dem falschen Polizisten hatten. Zeugen und mögliche Geschädigte werden gebeten, sich unter der 0521/545-0 beim Kriminalkommissariat 33 zu melden.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12522/6122686