BIELEFELD

Todesfalle Brackweder Bahnhof

Nach vielen tödlichen Unfällen soll Bahnhof sicherer werden / Bahn lehnt Vorschläge ab

23.02.2011 | 27.06.2022, 10:17

Brackwede (bast). Mehrfach ist es im Brackweder Bahnhof in den letzten Jahren zu tödlichen Unfällen gekommen, wenn Menschen von durchfahrenden Zügen erfasst wurden. Jetzt soll der Bahnhof sicherer werden. Die Bahn AG will Brackwede in ihrem Sicherheitsprogramm um zwei Jahre vorziehen. Die Politiker empfinden das dennoch als "Zumutung".

Im Dezember hatte sich die Bezirksvertretung Brackwede dafür stark gemacht, dass mit Lautsprecherdurchsagen und mit Blinklichtern vor herannahenden Zügen gewarnt wird. Doch das, so erklärte Bahnsprecher Gerd Felser, sei nur möglich, wenn die durchfahrenden Züge schneller als 160 Kilometer in der Stunde fahren würden. Das wäre in Brackwede aber nicht der Fall.

Jetzt bekamen die Bezirksvertreter noch weitere Antworten. Die Bahnsteige seien mit weißen Linien und Hinweisschildern gesichert, da durchfahrende Züge Personen durch Sogwirkung gefährden könnten, berichtete Bezirksamtsleiter Hans Georg Hellermann nach Rücksprache mit dem Bielefelder Bahnhofsmanagement.

Ursprünglich erst für 2013 geplant, jetzt aber auf das kommende Frühjahr vorgezogen, sollen die Bahnsteige mit einer zusätzlichen Schraffur zwischen Bahnsteigkante und weißer Linie noch sicherer werden, hat Hellermann von der Bahn erfahren.

Akustische und optische Anzeigen würde die Bahn dagegen ablehnen. Grund: Da der Weg zwischen Bahnsteig und Straße häufig mit einem Gang über die Gleise abgekürzt werde, würde den Fahrgästen durch akustische und optische Anzeigen die trügerische Sicherheit gegeben, dass kein Zugverkehr stattfinde und man die Gleise gefahrlos überschreiten könne, referierte Hellermann die Stellungnahme des Bahnhofsmanagements.

Allerdings würde die Bundespolizei, die die Bahnanlagen beobachte, bei Bedarf einschreiten. Die Bezirkspolitiker reagierten auf die Antwort der Bahn verwundert, verständnislos und verärgert. "Ich fühle mich einfach nur veräppelt", erklärte Karl-Uwe Eggert von der CDU.