Wo sich in Bielefeld Radler und Fußgänger in die Quere kommen

Bielefeld. Dass Radler und Autofahrer nicht immer ziemlich beste Freunde sind, ist schon häufig thematisiert worden. Aber wie steht es um das Miteinander von Fußgängern und Fahrradfahrern? Die Stadt Bielefeld hat in ihrem Beteiligungsportal Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, auf einer Karte Orte zu markieren, wo die gegenseitige Rücksichtnahme von Fuß- und Radverkehr gut gelingt und wo nicht. Dabei herausgekommen sind bislang 83 Meldungen. 80 Mal wird auf Probleme verwiesen, drei Mal gibt es Lob. Noch bis diesen Freitag werden weitere Anregungen entgegengenommen. Wo hakt es am meisten? Die erste Meldung der Anfang November gestarteten Aktion betraf gleich eine seit Jahren bekannte Gefahrenstelle: die Arndt-/Ecke Elsa-Brändström-Straße, gleich hinter der Bahnunterführung. &bdquo;Zu eng, insbesondere im Bereich der Ampel durch die Pfeiler. Es kommt häufig zu Herausforderungen, wenn man mit dem Fahrrad rechts zur Elsa-Brandström-Straße abbiegen möchte“, schreibt ein Nutzer des Portals. Bushaltestellenschild auf dem Radweg Mehrere Hinweise kommen zu einer Bushaltestelle an der August-Bebel-Straße, Fahrtrichtung Kesselbrink. &bdquo;Das neue Bushaltestellenschild steht mitten auf dem Radweg. Und die Wartenden und andere Fußgänger sind sich oft nicht bewusst, dass hier Fahrräder verkehren, dabei ist der Fußweg hinter der Grünfläche“, wird kritisch angemerkt. Dass auf der Detmolder Straße ein Radweg fehlt, wurde oft bemängelt. Dass die Radler etwa in Höhe Königsbrügge den Bürgersteig als Radweg benutzen, verärgert wiederum die Fußgänger. Ein Dauerärgernis ist auch der kombinierte Rad- und Fußweg entlang der Jöllenbecker Straße zwischen der Einmündung Melanchthonstraße und dem Lidl-Markt. &bdquo;Man sieht nur noch an einigen Stellen die rote Farbe, die den Gehweg und den Radweg trennt. Fußgänger achten deshalb wenig auf den Radverkehr bzw. weisen Radfahrende darauf hin, dass dort kein Radweg wäre. Ich bin mir auch nicht sicher. Es wäre gut, wenn der Trennstrich erneuert würde oder durch Bilder die gemeinsame Nutzung kenntlich gemacht wird.“ Ein anderer Nutzer ergänzt: &bdquo;Radwege und Fußgängerwege sind dort auch überall zu schmal, daher kommt es automatisch immer wieder zu Konflikten, weil sich jeder bedrängt fühlt, Fußgänger sich erschrecken, wenn man klingelt. Und wenn man nicht klingelt, erschrecken sie sich auch und beschimpfen einen.“ Hintergrund: Ernüchterung bei der Bielefelder Fahrrad-Lobby &bdquo;Radentscheid“ Solche Schilderungen finden sich in dem Portal häufiger. Problembereiche gibt es aber auch in den Stadtteilen außerhalb des Zentrums. &bdquo;In ganz Theesen gibt es keinen Radweg. Radfahrende werden gezwungen auf der Jöllenbecker Straße zu fahren, weil der Mehrzweckstreifen immer zugeparkt ist“, schreibt ein User. Da Radfahrende zu parkenden Autos 1,5 Meter Abstand halten müssten und überholende Autos wiederum 1,5 Meter zu den Fahrrädern, sei damit die Straße komplett dicht. &bdquo;Ich fahre daher oft über den Fußgängerweg, weil der an sich recht breit ist. Das gefällt natürlich den Fußgängern nicht. Für Eltern, die ihre Kinder zur Schule oder in die Kitas auf dem Fahrrad begleiten, ist es eine Katastrophe.“ E-Bike-Fahrer zu schnell im Grünzug Thematisiert wird auch das Miteinander von E-Bike-Fahrern und Fußgängern. So berichtet ein Nutzer vom Grünzug an den Stauteichen: &bdquo;Hier ist gemütlich Spazierengehen nicht mehr ganz so gemütlich, weil im Sommer sehr viele E-Bikes hier durchbrausen. Ich finde, wer so schnell fahren möchte, sollte auf der Straße fahren und nicht auf dem Gehweg.“ Zum Jahnplatz gibt es Kritik, weil Fußgänger oft auf dem Radweg stehen. Es gibt aber auch Lob für gegenseitiges Verständnis: &bdquo;Bin ich mit dem Rad langsam, aufmerksam, klingle ich unaufgeregt und schaue freundlich, dann wird auch gern Platz gemacht. Schaue ich zu Fuß nicht aufs Handy, sondern auf die Bodenmarkierung, halte ich meine Kinder an der Hand, dann kann ich einen Konflikt auch vorausschauend entschärfen.“ Nach Abschluss der Befragung wertet die Stadt Bielefeld die Meldungen der Nutzerinnen und Nutzer aus. Die Hinweise sollen in die Arbeit der Fuß- und Radverkehrsplanung des Amtes für Verkehr einfließen. &bdquo;Nach Möglichkeit“, so heißt es aus dem Rathaus, sollen dann nach und nach Verbesserungen umgesetzt werden. Wer noch mitmachen möchte, kann dies beim Beteiligungsportal der Stadt tun. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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