Lebensgefahr: Viele Bielefelder kürzen ihren Weg über die Stadtbahngleise ab

Bielefeld. Wer kennt es nicht: Schnell mal zu Fuß über die Straße oder die rote Ampel flitzen, um einen Weg abzukürzen. Von Abkürzungen kann Detlef Wittig mittlerweile ein Lied singen. Von seinem Hof aus an der Milser Straße kann er fast täglich Personen beobachten, die die an sein Grundstück angrenzenden Bahngleise der Stadtbahn überqueren oder sogar auf ihnen entlanglaufen. Der Grund sei fast immer derselbe: &bdquo;Schneller am Supermarkt in Milse sein“, sagt der 70-Jährige. Seit vor einigen Jahren die Stadtbahn nach Altenhagen verlängert wurde, seien die Gleise eine willkommene Abkürzung für die Anwohner. Viele scheuten den etwas längeren Weg an der Milser Straße entlang und dann rechts in einen kleinen Feldweg. Dieser führt über einen beschrankten Bahnübergang an der Haltestelle Buschbachtal zur Elverdisser Straße in Milse. Das wäre nicht nur die sichere Alternative, sondern auch der offizielle Weg. Stattdessen erlebe Wittig an manchen Tagen eine &bdquo;regelrechte Völkerwanderung“ über die Gleisanlage. Bei trockenen Witterungsverhältnissen &bdquo;gehen die Leute gerne über meine Wiese. Dort ist mittlerweile schon ein Trampelpfad zu sehen“, sagt Wittig. Und dann werde über die Gleise abgekürzt. Wenn jedoch die Wiese zu nass und &bdquo;matschig ist, dann laufen viele direkt auf den Bahngleisen“, sagt er weiter. Am nördlichen Teil seines Grundstücks, dort wo die Stadtbahntrasse entlang führt, habe er vor einiger Zeit einen Zaun aufgestellt sowie einen Erdhaufen als Barriere aufgeschüttet. Ohne erkennbaren Erfolg. &bdquo;Das interessiert die Leute nicht.“ Lesen Sie auch: Genervte Anwohner: Ausgerechnet Bielefelds neue Stadtbahnen quietschen in reparierter Kurve Bislang gab es noch keine Personenschäden Auch einer Nachbarin von Wittig, die anonym bleiben möchte, ist das Problem bekannt. Sie registriere an bestimmten Tagen ebenfalls ein größeres Personenaufkommen auf und an der Bahntrasse. &bdquo;Es ist einfach sehr gefährlich, wenn die Leute auf den Gleisen laufen“, sagt sie. Zum Glück sei es bislang noch nie zu ernsthaften Unfällen gekommen. &bdquo;Doch das könnte nur eine Frage der Zeit sein“, sagt Wittig. .responsive23-Rcyhso6XoeCCFBXC-map-haltestelle-buschbachtal-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Rcyhso6XoeCCFBXC-map-haltestelle-buschbachtal-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Rcyhso6XoeCCFBXC-map-haltestelle-buschbachtal-in { padding-top: 142.86%; } } &bdquo;Noch gab es keinen Personenschaden hier auf der Strecke“, sagt auch ein Stadtbahnfahrer, der anonym bleiben möchte. Ihm und vieler seiner Kolleginnen und Kollegen sei das Problem seit langer Zeit bekannt. &bdquo;Es kommt fast täglich vor, dass Fußgänger auf den Gleisen sind“, sagt er. Eine andere Fahrerin, die ebenfalls anonym bleiben möchte, spricht davon, dass vorrangig in den Abendstunden die Gleise als Abkürzung genutzt würden. &bdquo;Ich selber fahre fast nur in der Frühschicht. Aber Kolleginnen und Kollegen, die Spätschicht haben, erzählen oft von Personen auf den Gleisen.“ Lesen Sie auch: Bielefelder Stadtbahn nach Arminia-Spiel im Tunnel evakuiert Im Schutz der Dunkelheit sei für viele Leute die Attraktivität der Abkürzung noch einmal größer, weiß auch Wittig. Eine von ihm aufgestellte Nachtsichtkamera dokumentierte dies. &bdquo;Es kam auch schon vor, dass Leute mit dem Fahrrad auf und neben den Gleisen gefahren sind“, sagt er. Die Gefahr, in der Dunkelheit erwischt oder sogar angezeigt zu werden, sei geringer. Bis zu 300 Euro Strafe beim Überqueren der Gleise Von der Polizei sei an der betreffenden Stelle bislang noch niemand auf frischer Tat erwischt worden, sagt Polizeisprecher Fabian Rickel. Ebenfalls wisse er durch den Bezirksbeamten von Altenhagen auch nichts von jemals gemeldeten Personen auf den Gleisen. &bdquo;Anzeigen oder Ordnungswidrigkeiten sind dem Bezirkskollegen bislang nicht bekannt“, sagt Rickel. &bdquo;Wenn Personen nur über die Gleise gehen, dann handelt es sich nicht um einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr, sondern um eine Ordnungswidrigkeit“, sagt Rickel weiter. Werde man erwischt und angezeigt, könne es trotzdem teuer werden. &bdquo;Zwischen 200 und 300 Euro wären für diese Ordnungswidrigkeit fällig, sagt Rickel. Er könne allein schon aus Sicherheitsgründen nur davon abraten, &bdquo;die gefährliche Abkürzung über die Gleise zu nehmen“. Vonseiten der Polizei appelliere er an jeden, den kleinen Umweg über den Feldweg zu nehmen. Auch Detlef Wittig hofft auf die Einsicht der Leute, die mitunter &bdquo;mit ihrem Leben spielen“. Vielen sei die Gefahr, in die sie sich begeben, scheinbar nicht bewusst. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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