Besonders nachhaltig: Im Bielefelder Süden entstehen zukunftsweisende Wohnungen

Bielefeld. Die Wände und Wandfarben sind so atmungsaktiv, dass keine Lüftungsanlage mehr benötigt wird, das Holz kommt aus nachhaltiger Forstwirtschaft, und selbst der Bauschaum sei entsprechend des &bdquo;Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) zertifiziert, sagt Ali Khalti. Und es geht überdurchschnittlich schnell voran auf der Baustelle am Lorbeerweg im Sennestädter Ortsteil Heideblümchen. Dort realisiert der gelernte Maler und Lackierer, der 1996 aus dem Irak nach Deutschland gekommen ist, ein besonderes Bauprojekt. Das Sechsfamilienhaus sei das erste größere Wohnprojekt in der Stadt, das nach QNG-Standard gebaut wird. &bdquo;Bislang wurden Einfamilienhäuser, aber noch keine Geschosswohnungen nach den Vorgaben geplant“, ergänzt Sohn Enrico Khalti. Der 23-Jährige ist ausgebildeter Energieberater. Sechs Drei- und Vierzimmer-Mietwohnungen mit 71 und 101 Quadratmetern gibt es: jeweils zwei im Erdgeschoss sowie im Ober- und Dachgeschoss, alle mit Balkon oder Terrasse. Vor dem Haus sind Parkflächen mit E-Ladesäulen sowie ein Carport für Fahrräder geplant. Auch einen Kinderspielplatz gibt es. Laut Bundesbauministerium gibt es in ganz Nordrhein-Westfalen aktuell nur 22 Mehrfamilienhäuser, die ein QNG-Siegel erhalten haben. Aber allein in Bielefeld sei die Förderung in der Stufe &bdquo;KFN mit QNG“ laut Ministerium für 30 Mehrfamilienhäuser beantragt. &bdquo;Für uns ist es ein Pilotprojekt“, sagt Ali Khalti. Wenn es erfolgreich sei – &bdquo;und davon gehen wir aus“ –, wolle die Familie mit ihrem Unternehmen Alento GmbH mit Sitz an der Schillerstraße weitere Mehrfamilienhäuser nach dem Standard bauen. Obwohl die Baukosten aufgrund der Zertifizierung um 20 bis 30 Prozent über der herkömmlichen Bauweise lägen. Bielefelder wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen &bdquo;Es ist einfach nachhaltig und zukunftsweisend“, sagt Enrico Khalti. Das QNG-Siegel ist ein staatliches Gütesiegel, das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) entwickelt wurde. &bdquo;Es kennzeichnet Gebäude, die besonders hohe Anforderungen an Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit, Lebenszykluskosten und soziale Qualität erfüllen“, sagt Enrico Khalti. Baumaterialien müssten CO?-neutral hergestellt sein, das Gebäude werde statt mit Öl oder Gas mit einer Luftwärmepumpe beheizt. Den Strom liefert die Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Lesen Sie auch: Mikro-Holzhäuser in Bielefeld: Architekt zeigt nachhaltiges Wohnen mit Stil Erster Spatenstich am 12. Juli, Richtfest am 26. September: Es geht rasant voran mit dem Bauprojekt auf dem etwa 1.300 Quadratmeter großen Grundstück. Der Rohbau steht, die ersten Fenster sind eingebaut, die Raumaufteilung ist erkennbar. Spätestens im Juni 2026 sollen die Wohnungen bezogen werden können. Noch seien sie nicht vermietet und auch noch nicht im Angebot. Wie hoch die Mieten sein werden, stehe noch nicht fest. &bdquo;Wir wollen trotz des QNG-Standards bezahlbaren Wohnraum schaffen“, sagt Enrico Khalti. Die Mieten sollen sich daher an den marktüblichen Werten orientieren. Weitere Neubauprojekte in Bielefeld geplant Wie die Khaltis es schaffen, so fix zu bauen? Dachdeckerei, Elektro, Heizung-Sanitär und Fensterbau: &bdquo;Das sind alles unsere Unternehmen“, sagt Ali Khalti. Insgesamt beschäftigen die Familienbetriebe mehr als 30 Mitarbeiter. Auch Sohn Tony ist mit an Bord: Der 17-Jährige macht im Dachdeckerbetrieb seines Vaters eine Ausbildung zum Bürokaufmann und soll später in die Bauleitung einsteigen. Auch interessant: Immobilienaufschwung in Bielefeld: Rasanter Anstieg der Baugenehmigungen Er sei seit 2006 selbstständig, berichtet Ali Khalti. &bdquo;Angefangen habe ich im Kfz-Bereich“, ergänzt der 44-Jährige. Dann habe er Immobilien gekauft und saniert. Das Mehrfamilienhaus am Lorbeerweg sei der erste Wohnneubau. Weitere Projekte in Bielefeld seien aber bereits in Planung. Mehr zum Thema: Clever aufgestockt: In Bielefeld entsteht auf diese Weise neuer, günstiger Wohnraum

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