Freizeitspaß in Bielefeld im Test: Minigolf mit Dschungelfeeling

Bielefeld. Jede Menge Büsche und Bäume verdecken auf den ersten Blick, was hier eigentlich gespielt wird. Sobald die Besucher sich der Anlage nähern, können sie die Minigolfbahnen zwischen den Sträuchern, kleinen Teichen und Bachläufen ausmachen. Die &bdquo;Adventure Golf“-Anlage im Campingpark Meyer zu Bentrup, Vogelweide 9 in Quelle, setzt vor allem auf eine besondere Atmosphäre. &bdquo;Statt einheitlicher Betonbahnen mit steinigen Schikanen bekommt der Begriff Minigolf ein komplett neues Gewand“, heißt es auf der Internetseite. &bdquo;Die Gestaltung der Anlage macht den Unterschied. Man hat fast das Gefühl, in einem kleinen Dschungel zu stehen, es fühlt sich mehr nach Urlaub an als nach Bielefeld“, sagt Sven Kneter, Leiter des Biergartens, an dem man sich Schläger und Bälle für den Minigolfbereich leihen kann. Ob die Anlage diesen Ansprüchen gerecht wird, wollte ich mit ein paar Freunden herausfinden. Ist die Erfahrung deutlich lohnenswerter als herkömmliche Minigolfbahnen? Wie hoch ist der Wiederspielwert? Ist das Golf-Abenteuer für alle Altersklassen geeignet? Wie findet die Gruppe die Gehege mit den Tieren? Was wird geboten? Auf den ersten Blick macht die Einrichtung auf jeden Fall einiges her: 18 Kunstrasen-Bahnen statt Beton, alles inmitten von Bäumen, Pflanzen, kleinen Teichen, Bachläufen und Gehegen mit kleinen Tieren. Elias, 23, Physikstudent und Hobby-Kampfsportler, gefiel besonders, dass die Bäume auch bei sonnigem Wetter viel Schatten bieten und die Wasserläufe und Teiche teilweise in die Bahnen integriert sind. Lesen Sie auch: Frühstücksbuffet in Bielefeld: Beliebte Lokale in der Stadt So zum Beispiel auch bei der Lieblingsbahn von Lena, 23, Psychologiestudentin, zu deren Hobbys auch Kampfsport und Fitness gehörten. Hier muss der Ball mit Gefühl in eine schmale Wasserbahn geschlagen werden, nicht zu fest und nicht zu sachte, damit er nicht über das Ziel hinausschießt oder davor liegen bleibt. Die Wasserbahn transportiert den Ball dann mit ein bisschen Schwung ins Loch. Ein weiterer Favorit für sie war das letzte Hindernis, bei dem die Spieler den Ball in den Beutel einer Kängurufigur schlagen müssen, &bdquo;auch wenn das bei mir echt lang gedauert hat.“ Wie ist die Atmosphäre? Zoe, 26, Biomechatronikstudentin, die in ihrer Freizeit grappelt (eine Art Ringkampf), singt und Spieleabende mit der Familie macht, überzeugt auch vor allem die Atmosphäre: &bdquo;Sehr schönes Setting, coole Bahnen mit ausgefallenen Hindernissen. Schläger, Bälle und Bahnen waren in Top-Zustand.“ Ein wichtiger Faktor für sie war die Gruppengröße: &bdquo;Am besten mit Gruppen bis zu fünf Leuten gehen, ansonsten wartet man sehr lange.“ Sam, 25, Student der Ingenieurwissenschaften, Sportler und abenteuerlustig, fand die Designs der Hindernisse faszinierend. Für einen Favoriten konnte er sich nicht entscheiden. Bei einem Hindernis müssen die Spieler den Schlag durch ein sich drehendes Mühlrad zeitlich genau abpassen, bei mehreren muss der Ball mit passendem Schwung durch Tunnel gespielt werden, teils ging es über Rampen, beispielsweise über einen Bachlauf. Bei einer anderen Bahn gab es die Wahl: Entweder mit mehreren Schlägen um ein Hindernis herumspielen, oder mit genügend Schwung eine schmale Rampe treffen, die zu einer Metallspirale führte, worüber es eine Chance auf ein Hole-in-One gibt. Wie anspruchsvoll sind die Hindernisse? Auch interessant: Oldtimer-Liebe in Bielefeld: 55 Jahre alter Kadett B kehrt zurück auf die Straße Lena fand den Schwierigkeitsgrad der Hindernisse auch für Anfänger angemessen. Sam hätte sich gewünscht, dass die Bahnen stetig anspruchsvoller werden, Helena, 24, Psychologiestudentin, die in ihrer Freizeit liest und tanzt, hingegen fand es gut, dass die schwierigeren Hindernisse über die Strecke verteilt waren und nicht alle geballt am Ende kamen. Tragen die Tiere zur Atmosphäre bei? Auseinander gingen die Meinungen bei den Tierkäfigen. Elias fand, die Vögel und Äffchen trugen zur Stimmung bei, Sam schätzte die Tiere als Teil der Szenerie. Tugay, 26, Jurastudent und Kampf- und Ausdauersportler, hingegen war sich nicht sicher, ob sie wirklich nötig sind. Für Helena waren die Tiere der einzige Punkt, der ihr nicht gefiel: &bdquo;Die Käfige waren oft sehr klein.“ Abgesehen davon hatte sie aber viel Spaß an den Golfbahnen und fand auch die restliche Atmosphäre toll – &bdquo;viel Wasser und Natur.“ Wie ist der Wiederspielwert? Ein wenig Uneinigkeit herrschte auch in diesem Punkt. Lena würde noch ein zweites Mal aufgrund der schönen Atmosphäre kommen, befürchtet aber, dass es irgendwann dennoch langweilig werden könnte. Tugay würde vielleicht mit wechselnden Gruppen wiederkommen. Sam sah das ganze eher als einmaliges Event. Helena kann sich vorstellen, gelegentlich zu kommen, und glaubt, dass die Anlage besonders für Minigolf-Fans viel Spaß bietet. Sven Kneter vom Biergarten berichtet, es gebe durchaus einige Stammgäste. &bdquo;Manche Leute sieht man hier öfter und kennt sie inzwischen besser. Besonders im Kopf geblieben ist mir ein älteres Ehepaar, das im letzten Jahr über 100 Mal hier gespielt hat, und dieses Jahr kommen sie genauso häufig.“ Das Alter der Besucher sei bunt gemischt, Studierende, Familien und Erwachsene jeden Alters. Unter sechs Jahren würde er die Aktion nicht empfehlen. &bdquo;Da reicht die Konzentration für eine komplette Runde meistens nicht aus.“ Was kostet der Spaß? Tugay meint: &bdquo;In einer kleinen Gruppe mit entspannter Stimmung ist das Adventure Golf mega. Besonders für den Preis würde ich bestimmt mit dem einen oder anderen dahin gehen.“ Erwachsene zahlen 9,50 Euro, Schüler, Studenten und Rentner 8,50 Euro und Kinder bis 14 Jahren 7,50 Euro. Die Preise fand der Großteil der Gruppe angemessen. Fazit: Ob die &bdquo;Adventure“-Golf Anlage sich als Freizeitaktivität eignet, hängt, davon ab, worauf man grade Lust hat. Es gibt mit Sicherheit actionreichere Aktivitäten in Bielefeld, aber die idyllische Golfanlage eignet sich definitiv bei schönem Wetter (geöffnet ist von März bis Ende Oktober täglich) für eine entspannte Zeit im Freien. Die Hindernisse sind interessant genug, um ihren eigenen Reiz zu haben, halten kleine Gruppen aber auch nicht davon ab, sich zu unterhalten. Außerdem lädt der Biergarten nach einer Runde Minigolf zum Verweilen ein und im Campingpark bieten sich noch weitere Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder, beispielsweise Trampoline und ein Go-Kart-Verleih. Weitere Infos: camping-bielefeld.de

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