Die Wahl sorgt in den Bielefelder Stadtbezirken für neue Machtverhältnisse

Bielefeld. Drei Parteien sind es, die für die großen Veränderungen in den zehn Stadtbezirken stehen: Grüne, AfD und Linke. Der Höhenflug der Grünen ist vorbei, ihre Stimmen sind ganz häufig in Richtung AfD und Linke gewandert, derweil CDU und SPD – mit einigen Ausnahmen – deutlich sanftere Ausschläge nach oben und unten in den Ergebnissen aufweisen. Auch die Liberalen dürften nach der Wahl geknickt sein. Ihr Ergebnis in den Bezirken steht nicht im Verhältnis zum Aufwand, der bei der Wahlwerbung getrieben wurde. Spannende Bezirksbürgermeisterwahlen stehen bevor. Gadderbaum Die absolute Mehrheit für die Grünen in ihrer Hochburg Gadderbaum ist dahin. Mit 13,3 Prozentpunkten verliert die Partei dort so viel, wie in keinem anderen Stadtbezirk. Für ihre Politik müssen sie sich nun Mehrheiten suchen. Die AfD holt aus dem Stand 6,3 Prozent, dennoch stadtweit ihr schlechtestes Ergebnis. Die Linken gehören auch hier zu den Gewinnern: plus 5,6 Prozentpunkte. 11,8 Prozent bedeuten nach Mitte und Schildesche das drittbeste Ergebnis der Linken. Die CDU kommt mit 22 Prozent auf drei (zwei) Sitze. Kommunalwahl 2025 in Bielefeld: Hier finden Sie den Liveticker zum Nachlesen Brackwede Wären die Linken mutiger oder besser gerüstet gewesen, hätten sie jetzt zwei Sitze im Bezirksparlament. Ihr Stimmenanteil von 8,1 Prozent hätte es möglich gemacht, aber es gab nur einen Listenplatz. So schrumpft die Bezirksvertretung von 17 auf 16 Sitze. Die CDU wird mit dem gleichen Ergebnis wie 2020 stärkste Kraft. Auch hier mussten die Grünen mächtig Federn lassen, ihre Sitze halbieren sich von vier auf zwei. Die AfD verdreifacht ihr Ergebnis. Der Lohn sind zwei Sitze. Für die FDP hat der Wahlkampf von &bdquo;Mr. Brackwede“ – so der Wahlkampfslogan von Rainer Seifert – nicht gezogen. Die FDP verliert satte 2,5 Prozentpunkte. Mit 4,9 Prozent liegt sie aber noch deutlich über Landeswert (3,3 Prozent). Sennestadt Der Südbezirk fällt besonders auf. Hier ist die absolute AfD-Hochburg der Stadt. Die in Teilen rechtsextreme Partei hat 25,9 Prozent geholt (plus 18,3 Prozentpunkte) und hat damit nun vier Sitze (zuvor einen). Die AfD ist damit stärker als die SPD, die 6,2 Prozentpunkte verloren hat, und nun zweitstärkste Kraft hinter der CDU. Die Grünen verlieren deutlich (minus 6,9 %), die FDP halbiert sich. Als Gewinner dürfen sich die Linken und &bdquo;Die Partei“ fühlen, die mit 2,0 Prozent in Sennestadt stadtweit ihr bestes Ergebnis in den Bezirken erreicht. Für einen Sitz reicht das trotzdem nicht. Den stärksten Anstieg bei der Wahlbeteiligung hat Sennestadt mit 45,9 (2020: 40,8 Prozent). Trotzdem bleibt man damit weit unter Schnitt (57,38 Prozent). .responsive23-Dezx695teWdKo2cj-bar-horizontal-gemeinderatswahl-wahl-complete { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Dezx695teWdKo2cj-bar-horizontal-gemeinderatswahl-wahl-complete { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Dezx695teWdKo2cj-bar-horizontal-gemeinderatswahl-wahl-complete { padding-top: 142.86%; } } Heepen Die zweite AfD-Hochburg ist, wie schon bei vorherigen Urnengängen, der Stadtbezirk Heepen. Die Partei kann ihr Ergebnis von 7,2 auf 20,7 Prozent auch hier fast verdreifachen. Der Lohn sind drei Sitze (vorher einer). Die AfD ist nun drittstärkste Partei hinter einer stabilen CDU und einer SPD, die 5,8 Prozentpunkte und zwei Sitze verliert. In gleicher Größenordnung ist der Verlust der Grünen, die nur noch einen Sitz haben werden. Senne Ein gänzlich anderes Bild gibt der Stadtbezirk Senne ab. Hier ist traditionsgemäß die CDU stärkste Kraft, die leicht verliert. Aber mit 41,9 Prozent ist es für die Partei im Vergleich aller Bezirke stadtweit das beste Ergebnis. Die SPD schafft es, ihr Ergebnis von 2020 nahezu zu halten, während die Grünen um 7,2 Prozentpunkte und von drei auf zwei Sitze schrumpfen. Die AfD, die bislang in Senne nicht angetreten war, kommt aus dem Stand auf 14,5 Prozent und zwei Sitze. Das stärkste Neueinsteiger-Ergebnis im Vergleich der zehn Stadtbezirke. Lesen Sie auch: Das Ergebnis der Kommunalwahl 2025 in Bielefeld im Überblick Dornberg Die Dornberger fallen durch die höchste Wahlbeteiligung auf: 69,8 Prozent. Durch ihr Wahlverhalten haben die Grünen die Spitzenposition an die CDU verloren, die ihr Ergebnis leicht verbessern konnte. Minus 8,2 Prozentpunkte bedeuten nur noch Platz zwei – vor der SPD, die ein ähnliches Ergebnis erzielen konnte wie vor fünf Jahren. Die AfD kommt aus dem Stand auf 8 Prozent. Als großer Gewinner können sich in Dornberg auch die Linken fühlen, die ihr Ergebnis nahezu verdoppeln konnten. Der Lohn: zwei Sitze in der Bezirksvertretung. Schildesche Hier lagen die Grünen bislang vorn, der Verlust von &bdquo;nur“ 5,7 Prozentpunkten bedeutet dennoch nur noch Rang 2 knapp hinter der CDU (24,5 Prozent). Mächtig erstarkt ist im Bielefelder Norden die Linke, sie kommt auf satte 14,6 Prozent, das zweitbeste Ergebnis nach dem Stadtbezirk Mitte. Die AfD wächst auch in Schildesche, aber deutlich moderater. Der Zuwachs liegt bei &bdquo;nur“ 5,9 Prozentpunkte. Jöllenbeck Auch in Jöllenbeck ist die Wahlbeteiligung mit 64,8 Prozent sehr hoch, deutlich über dem Stadtschnitt von 57,38 Prozent. Die CDU legt hier um 4,1 Prozentpunkte auf 37 Prozent zu. Mehr Zuwachs hat sie nur in Stieghorst geschafft. Auffällig auch hier der starke Verlust der Grünen (minus 8 Prozentpunkte, einen Sitz weniger) und das Erstarken der AfD, die ihr Ergebnis mit 11,6 Prozent fast verdreifachen kann und nun auf zwei Sitze kommt. Auch interessant: Eklatante Wahl-Panne in Bielefeld: Betroffene Wähler bekommen Hausbesuche Stieghorst 12.713 Wählerinnen und Wählern haben hier gewählt. Und sie haben der AfD den dritthöchsten Stimmenzuwachs beschert, nach Sennestadt und Heepen. Der AfD-Anteil steigt von 6 auf 16,7 Prozent, Platz drei hinter CDU (plus 4,8) und SPD (minus 5,1). Die CDU hat nun sieben Sitze, die SPD vier, die AfD drei. Die Grünen verlieren auch hier, um 5,5 Prozentpunkte. Für sie bleibt ein Sitz, wo vorher drei waren. Mitte Im Stadtbezirk Mitte mit seinen 58.629 Wahlberechtigten haben 57,18 Prozent gewählt. Hier ist die Linke der große Sieger der Kommunalwahl. Sie verdoppelt ihr Ergebnis nahezu auf 20,1 Prozent und ist damit gleich auf mit der SPD (20,2 Prozent), die ihr Ergebnis so gut wie halten konnte. Die Linken scheinen fast alle Stimmen der Grünen aufgesogen zu haben, die in Mitte 9,5 Prozentpunkte einbüßen. Die AfD wächst &bdquo;nur“ um 4,9 Prozentpunkte – weniger als in allen anderen Bielefelder Stadtbezirken. Das Wählervotum bringt das Ergebnis, dass Grüne, SPD, CDU und Linke jetzt gleich viele Sitze haben – nämlich je vier. Die AfD hat nun zwei Sitze (zuvor einen). 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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