Fünf Teile mitbringen, fünf mitnehmen: So funktioniert die Bielefelder Kleidertauschbörse

Bielefeld. Nachhaltiger Umgang mit Kleidung rückt immer stärker in den Vordergrund. Es gibt inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, Kleidungsstücke weiterzugeben, zu tauschen oder sie zu recyceln. Auch bei den Bielefelder Wochen der Nachhaltigkeit steht das Thema Kleidung auf dem Plan. Dabei gibt es mehr als 70 Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Die Eventreihe ist am 29. August gestartet und läuft noch bis zum 30. September. Eine der Veranstaltungen ist die Kleidertauschbörse im Historischen Museum im Ravensberger Park, organisiert von Sandra Bernhardt. Die freie Mitarbeiterin hat bereits mehrere Projekte wie &bdquo;Oder kann das weg?“ – eine Ausstellungsreihe über Massenkonsum – umgesetzt. Bernhardt, die Modedesign in Bielefeld und London studiert hat, beschäftigt sich schon lange mit nachhaltiger Mode. Bereits 2018 leitete sie ihren ersten Workshop zum Thema Nachhaltigkeit. Besonders der textile Schwerpunkt und faire Mode prägen ihr Engagement. Über die Unterstützung durch das Ravensberger-Park-Museum freut sie sich sehr: &bdquo;Das Schönste an den Veranstaltungen ist, wenn die Menschen mit einem Lächeln nach Hause gehen“, sagt Bernhardt. Lesen Sie auch: Eigener Showroom für Miet-Kleider an Bielefelder Bahnhofstraße Lange Besucherschlange vor dem Gebäude Zusammen mit zwei Praktikantinnen kümmerte sich Bernhardt um den reibungslosen Ablauf der Aktion. Vorab wurden die Tische im Raum in Kategorien wie &bdquo;Röcke“ oder &bdquo;Oberteile“ eingeteilt. Anschließend wurde erklärt, dass jede Besucherin und jeder Besucher bis zu fünf Kleidungsstücke mitbringen durfte. Diese wurden passend auf den Tischen ausgelegt. Danach konnte sich jede Person wiederum bis zu fünf Kleidungsstücke mit nach Hause nehmen. Falls am Ende Kleidungsstücke übrig bleiben, werden diese für weitere Projekte verwendet oder recycelt. Auch für ausreichend Spiegel war gesorgt, sodass die ergatterten Stücke direkt anprobiert und betrachtet werden konnten. &bdquo;Die meisten Besucher kommen nicht alleine, sondern gemeinsam mit Familie oder Freunden“, erklärte Sandra Bernhardt. Bereits am Anfang der Veranstaltung standen die Besucher Schlange. Auch interessant: Louis Vuitton bis Billigshirt – Besuch in einem Bielefelder Geschäft für Secondhand-Mode Besucher aus Paderborn und Münster Mit dem englischen Sprichwort: &bdquo;Fast fashion is not my passion“, beschreibt Kimi Buer, ein Besucher der Kleidertauschbörse, seinen Standpunkt zu nachhaltiger Mode. Er hat bereits oft an Veranstaltungen wie dieser teilgenommen und war extra aus Münster angereist, um den &bdquo;besonderen Flair“ der Veranstaltung mitzuerleben, wie er schildert. Für ihn ist Nachhaltigkeit in der Mode besonders wichtig – ebenso wie das Gemeinschaftsgefühl: &bdquo;Zu sehen, dass anderen Menschen die Kleidung gefällt, die man selbst, mitgebracht hat, ist ein sehr schönes Gefühl“, erklärt Buer. Lena Knipping und Pia Ziegelscheck, zwei Studentinnen aus Paderborn, haben ebenfalls schon an mehreren Kleidertauschaktionen teilgenommen. Sie sind zudem Teil der Nachhaltigkeitsinitiative &bdquo;Oikos“ an ihrer Universität. &bdquo;Das Schönste an solchen Veranstaltungen ist das Durchstöbern der vielen verschiedenen Kleidungsstücke“, schildern sie. Mehr zum Thema: Beste Lage: Bielefelder Secondhand-Laden öffnet in der Bahnhofstraße

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