Wohnungssuche in Bielefeld: Kreative Fahrradaktion sorgt für Aufsehen

Bielefeld. &bdquo;Suche Wohnung von Privat“ und eine Handy-Nummer: Gleich an mehreren Orten in der Stadt fallen Fahrräder mit dieser Botschaft – schwarze Schrift auf gelbem Schild – auf. Was und wer steckt dahinter? Ist es möglicherweise Wahlwerbung einer Partei, die so das Thema Wohnungsknappheit in der Stadt anspricht? Nein, ein Mitarbeiter aus dem öffentlichen Dienst steckt hinter der Aktion – in privater Mission. Er habe zwar ein schönes Zuhause, sagt Alexander Frick. Vor etwa zehn Jahren habe er &bdquo;mit viel Glück durch Zufall“ von privat in Bielefeld ein Grundstück kaufen und dort bauen können. Trockenbau, Vorbereitung für die Elektrik, Pflasterarbeiten und Gartengestaltung: Vieles habe er da selbst gemacht. &bdquo;Da habe ich einiges gelernt, und das handwerkliche Arbeiten macht mir einfach Spaß“, sagt der 37-Jährige. Er habe große Lust auf so ein Projekt, mit dem er zudem dann vielleicht für eine andere Familie &bdquo;schönen Wohnraum“ schaffen könne. Er suche eine Wohnung als Anlage und &bdquo;als Altersvorsorge für die Zukunft“. Aber seit über einem Jahr habe er &bdquo;über die üblichen Portale“ nichts Passendes gefunden. Größe, Stadtteil, Preis: Da sei er noch ganz offen. &bdquo;Gern einen Altbau oder ein älteres Objekt, das ich sanieren oder renovieren kann“, sagt der Vater zweier Kinder. Auf die Idee mit der Fahrradaktion sei er über einen Bekannten aus dem Ruhrgebiet gekommen, den er auf einer Fortbildung kennengelernt hat. Idee für Bielefelder Aktion kommt aus dem Ruhrgebiet Er habe vor einigen Monaten auf Instagram Fotos von seiner dortigen Wohnungssuche per Fahrradwerbung gepostet. &bdquo;Ich fand die Idee klasse und probiere das jetzt auch einfach mal“, sagt Frick. Er habe sich bei dem Bekannten erkundigt, wie er genau vorgegangen sei, ließ Schilder drucken und erwarb über &bdquo;Kleinanzeigen“ drei günstige, aber noch sehr gut erhaltene Herrenräder. &bdquo;Mir war wichtig, dass sie einen gepflegten Eindruck machen und noch funktionstüchtig sind“, ergänzt der 37-Jährige. An drei Orten in der Stadt, an der Einfahrt zum Waldhof in Höhe des geschlossenen Kunstforums Hermann Stenner, an der Stapenhorststraße stadtauswärts in Höhe des Bürgerparks und am Parkplatz an der Talbrückenstraße am Obersee, hat er die Räder mit dem auffälligen Wohnungsgesuch vor etwa drei Wochen dann platziert und mit einem Zahlenschloss angekettet. .responsive23-4Q5R7tKvk6BEWHVK-map-wohnungssuche-per-fahrrad { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-4Q5R7tKvk6BEWHVK-map-wohnungssuche-per-fahrrad { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-4Q5R7tKvk6BEWHVK-map-wohnungssuche-per-fahrrad { padding-top: 142.86%; } } Lesen Sie auch: Kaufpreise sinken auf dem Bielefelder Wohnungsmarkt: Die richtige Zeit zum Kauf? Dass sie nachts geklaut werden, befürchtet er nicht. Es seien mittlerweile ausschließlich E-Bikes, die gestohlen werden. Erste Anrufe habe er aufgrund der Aktion bereits bekommen. Allerdings auch von Wohnungssuchenden, die den Text missverstanden hätten. Aber er sei zuversichtlich und gespannt, was noch kommt. &bdquo;Ich bin mir sicher, dass es viele Leute gibt, die ihre Wohnung verkaufen möchten, aber eben nicht über einen Makler.“ Kleine Schilder an Laternen- oder Ampelpfählen werden geduldet Darf man sein Fahrrad mit einem Schild einfach so in der Stadt abstellen, oder gibt es da irgendeine Regelung dazu? Er habe da bei seinen Recherchen dazu nichts Gegenteiliges zu gefunden, so Frick. &bdquo;Wenn das Fahrrad nicht verkehrsbehindernd steht und es funktionstüchtig ist, dann wird dies für eine gewisse Zeit geduldet“, teilt die Stadt dazu auf Nachfrage mit. Bei der Werbung für ein Geschäft oder eine Veranstaltung handele es sich um Sondernutzung. Kleine Schilder an Laternen- oder Ampelpfählen, wie mit Wohnungsgesuchen oder -angeboten, werden geduldet, &bdquo;wenn sie nur sehr klein sind und keine Beschädigungen an den Pfählen verursachen“. Ob der Bekannte aus dem Ruhrgebiet mittlerweile ein Objekt gefunden hat, wisse er gar nicht. &bdquo;Aber er hatte auf jeden Fall einige gute Kontakte“, berichtet Frick. Auch plane er, die Standorte der Bielefelder Räder nach einiger Zeit noch mal zu wechseln. Das Fahrrad habe ihm immer gute Dienste erwiesen, habe ihm der Vorbesitzer eines seiner Fundstücke berichtet. &bdquo;Dann hoffe ich, dass das bei mir jetzt auch so ist“, sagt Frick. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

Meistgelesen