Anschlag vor Bielefelder „Cutie“: Traumatisierte Opfer sollen sich Anwältin teilen

Bielefeld. Die Anwälte mehrerer Opfer des islamistischen Anschlags vor der Bielefelder Bar &bdquo;Cutie“ kritisieren eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH). Demnach sollen sich die vier schwer verletzten Personen (eine Frau, drei Männer) einen Anwalt teilen. So habe der BGH entschieden, dass die vier Opfer aus &bdquo;prozessökonomischen Gründen“ nur eine juristische Vertretung engagieren sollen. Ebenso wurde die psychosoziale Prozessbegleitung für eine betroffene Person abgelehnt. Ein Großteil der Opfer hatte sich bereits einen Anwalt gesucht, um sich bei dem anstehenden Prozess gegen den tatverdächtigen Syrer als Nebenkläger vertreten zu lassen. Die Juristen hatten beantragt, beigeordnet zu werden, da die Opfer die Kosten nicht tragen können. Bei bestimmten schwerwiegenden Straftaten werden die Kosten übernommen, wie es in der Strafprozessordnung geregelt ist. Weil mittlerweile Prozesse gestrafft und beschleunigt werden sollen, kann aber per Gesetz den Nebenklägern nur ein gemeinsamer Anwalt genehmigt werden. Das tat der BGH nun. Er lehnte einen Beiordnungsantrag einer Anwältin ab. Die Juristin solle ihren Mandanten an die Bielefelder Rechtsanwältin Stefanie Höke abgeben, wie diese bestätigte. Sie vertritt bereits ein Opfer und hatte sich als Erste beim BGH mit dem Antrag gemeldet. .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { padding-top: 142.86%; } } Bielefelder Rechtsanwältin: Opfer höchst traumatisiert Dennoch kritisiert sie die Entscheidung deutlich. &bdquo;Aus Sicht der Betroffenen ist das dramatisch“, sagt sie. &bdquo;Die Opfer werden wahrscheinlich aus bewussten Gründen einen Anwalt ausgesucht haben, dem sie mittlerweile auch vertrauen.“ Alle Opfer seien höchst traumatisiert, viele seien nicht in der Lage, ihren Alltag normal zu bestreiten. Der Fall des mutmaßlichen Anschlags bestimme seit Monaten auch die öffentliche Debatte und mediale Berichterstattung – er sei den Betroffenen jederzeit allgegenwärtig. &bdquo;Unter diesen Umständen ist eine solche Entscheidung des BGH kaum zu verstehen“, mahnt Höke. Anschlag in Bielefeld: Generalbundesanwalt wirft Cutie-Attentäter jetzt IS-Mitgliedschaft vor Ähnlich äußert sich auch der Bielefelder Anwalt David Volke, der den schwer verletzten &bdquo;Chris“ vertritt. Er wolle ihn auch künftig vertreten, betont Volke, und könne die Entscheidung nicht verstehen. Lesen Sie auch: Cutie-Attentat in Bielefeld: Generalbundesanwalt gibt neue Details zum Tatverdächtigen bekannt Gehört der verdächtige Syrer zum IS? Am 18. Mai soll Mahmoud M. (35), der in einer Flüchtlingsunterkunft in Harsewinkel wohnte, vor der Bielefelder Bar &bdquo;Cutie“ mehrere Feiernde angegriffen und mit einem Messer schwer verletzt haben. Mehrerer Zeugen verhinderten durch ihr Eingreifen Schlimmeres. Der Syrer flüchtete. Schon früh kamen erste Hinweise zu einem mutmaßlich islamistischen Anschlag auf. So fanden Ermittler entsprechende Notizen und Zeichnungen in seiner Unterkunft. M. wurde einen Tag nach der Attacke nahe Velbert gefasst. Dabei soll er seine Zugehörigkeit zum sogenannten &bdquo;Islamischen Staat“ (IS) per Übersetzungsapp bekundet haben. Der Generalbundesanwalt ermittelt seitdem. Laut Medienberichten gibt es weitere Indizien zu einer Zugehörigkeit zur Terrororganisation IS. Archiv: Messeranschlag in Bielefeld: So fand die Polizei den Tatverdächtigen

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