Bielefeld. Mit Trauer und Respekt haben die Geschäftsführung und Belegschaft von Goldbeck Abschied von ihrem langjährigen Geschäftsführer Uwe Brackmann genommen. Er ist am 7. Juli im Alter von 69 Jahren verstorben.
Der Architekt aus Ostwestfalen trieb die Internationalisierung bei Goldbeck entscheidend voran. Als leidenschaftlicher Stratege prägte er über 23 Jahre hinweg die Aktivitäten des Unternehmens – zunächst vor allem außerhalb Deutschlands, dann über seine pragmatische und durchsetzungsstarke Art im gesamten Unternehmen.
Goldbecks erste erfolgreiche Schritte im Ausland seien der unternehmerischen Art von Uwe Brackmann zu verdanken, so das Unternehmen in einem Nachruf: Er baute das Wachstum im Bereich der Logistikhallen zuerst in Zentraleuropa aus. In der großen Konjunkturkrise von 1995 bis 2005 waren es vor allem die von ihm geführten Einheiten, die den Unternehmenserfolg sicherten – und Goldbecks Ruf für außerordentliche Leistungsfähigkeit prägten.
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Den europäischen Logistikimmobilienmarkt geprägt
Uwe Brackmann hat mit seiner Art den gesamten europäischen Logistikimmobilienmarkt geprägt. Bis heute spreche man deshalb in manchen Ländern vom „Goldbeck-Standard“ als Branchenreferenz für gute Industriegebäude. Mit der Aussage „Das geht auch in Deutschland“ übertrug er die Erfolgsfaktoren der internationalen Bautätigkeit zurück auf den deutschen Markt – wodurch das Unternehmen auch hierzulande Marktführer werden konnte.
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Heute erwirtschaftet Goldbeck rund 40 Prozent seiner Bauleistung im Bereich von Logistikimmobilien – 40 Prozent der Gesamtleistung werden außerhalb Deutschlands erbracht. Uwe Brackmann hinterlässt ein Erbe, das bis heute seine Wirkung zeigt.
Unter Mitarbeitenden galt er als eine Art „Seismograph“ – er wusste sofort, wo oder bei wem im Projektverlauf dringliche Herausforderungen zu lösen waren. Er lebte Leistungsbereitschaft kompromisslos vor, blieb dabei im persönlichen Umgang stets humorvoll und menschlich.Sein erstes erfolgreich abgeschlossenes Projekt war der Bau einer Fabrikationshalle für den Schuhhersteller Helix in Polen.
Er ging Konflikten nicht aus dem Weg
Kein Wettbewerber wollte den Auftrag zu dem vom Kunden definierten Preis und der kurzen Bauzeit annehmen. Uwe Brackmann zeigte mit großem Einsatz, dass es dennoch möglich war. In einem persönlichen Brief anlässlich der Projektübergabe an Ortwin Goldbeck bedankte sich der Auftraggeber für die „fachgerechte, erstklassige und kundenorientierte Arbeit“.
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Diese Beschreibung ist ein Beispiel für Uwe Brackmanns Herangehensweise. Er konnte Menschen überzeugen und ging dabei Konflikten nicht aus dem Weg. Er förderte und forderte zugleich und schaute dabei weit über den eigenen Tellerrand hinaus. Sein Spruch „Setzen wir noch einmal die Denkerkappe auf“ stand dafür, Herausforderungen lösungsorientiert anzugehen.
Auch über Goldbeck hinaus engagierte er sich: Uwe Brackmann war seit 2012 als Gründungsmitglied im Vorstand der „Logix Initiative Logistikimmobilien“ aktiv und hat dort die inhaltliche Ausrichtung und Entwicklung mitbestimmt. Seine „brackmatische“ Art bleibt im Unternehmen dauerhaft in Erinnerung. „Wir werden Uwe Brackmann als vorausschauende Persönlichkeit in Erinnerung behalten“, erklären die Geschäftsführer Jörg-Uwe und Jan-Hendrik Goldbeck.
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