Sperrung der Bielefelder Talbrückenstraße sorgt für Frust bei Anwohnern

Bielefeld. Dass die Fahrbahndecke der Talbrückenstraße in Schildesche saniert werden soll, hatten einige vielleicht noch vage im Gedächtnis. Wann es aber tatsächlich losgehen sollte, das fanden einige Anwohner erst auf den letzten Drücker heraus: Am 8. Juli gab die Stadt den Start der Arbeiten bekannt, seit Montag, 14. Juli, wird dort gearbeitet. Bürger kritisieren die kurzfristige Kommunikation der Baumaßnahme. Außerdem gibt es Verwirrung um die Parkplätze am Obersee. &bdquo;Es hat zu Frust geführt, dass die Info erst zwei Stunden nach Baubeginn kam“, sagt Steve Kuhlmann, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Schildesche. Auch er wohnt in unmittelbarer Nähe zur Baustelle und ist von den Sperrungen selbst betroffen. Bis Sonntag, 3. August, soll zunächst der Bereich von der Engerschen Straße bis zur Einmündung Am Pfarracker gesperrt bleiben, danach beginnt der zweite Bauabschnitt bis auf Höhe des Sportplatzes. Bis zum 26. August soll dann der Rest der Straße gesperrt bleiben. Auf die Frage, wieso der Beginn so kurzfristig mitgeteilt wurde, schreibt das Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld: &bdquo;Der Auftrag an die Baufirma konnte aufgrund von verfahrenstechnischen Problemen nicht früher erteilt werden.“ Weiterhin: &bdquo;Die Presseinfo und die Anliegerschreiben wurden umgehend nach der Auftragsvergabe (Anm. d. Red.: 7. Juli) veröffentlicht bzw. verteilt.“ Zwei Baustellen in Schildesche Das solle am 8. und am 11. Juli geschehen sein, erklärt die Stadt. Laut Kuhlmann seien besagte Anliegerschreiben aber erst am Montag des Baubeginns von der Baufirma verteilt worden. &bdquo;Klar und transparent ist das nicht“, sagt Kuhlmann. Um die Talbrückenstraße herum leben überwiegend ältere Menschen, sagt er. Wer auf Essen auf Rädern oder mobile Pflege angewiesen sei, brauche dringend eine rechtzeitige Info. Jetzt, eine Woche nach Baubeginn, haben viele eine Lösung gefunden, erzählt er. &bdquo;Aber zulasten der Pflegezeit.“ Der Umleitungsverkehr im Bereich der Talbrückenstraße sei derzeit spürbar, sagt Kuhlmann, denn Autofahrer weichen nun auf kleinere Straßen aus. Kuhlmann äußert zudem weiteren Unmut. Er kritisiert ebenfalls, dass gleichzeitig zu den Arbeiten an der Talbrückenstraße auch die Ampel an der Beckhausstraße im Einmündungsbereich der Deciusstraße gebaut wird. Auch diese Baumaßnahme gab die Stadt erst am 8. Juli bekannt, auch sie begann am 14. Juli. Im Verlauf der Arbeiten wird die Beckhausstraße im Einmündungsbereich der Hamfeldstraße/Schillerstraße voll gesperrt. Zwei Hauptverkehrsstraßen beeinträchtigt Zusammen mit den Arbeiten an der Talbrückenstraße sind also derzeit zwei Hauptverkehrsstraßen beeinträchtigt. &bdquo;Es kann nicht sein, dass es zum Verkehrsinfarkt kommt, weil zeitgleich zwei wichtige Hauptverbindungsachsen gesperrt sind“, sagt Kuhlmann. Laut dem Amt für Verkehr seien die Baumaßnahmen extra in die Sommerferien gelegt worden, da zu dieser Zeit weniger Verkehr herrscht. Dennoch: Eine einseitige Sperrung könne der CDU-Fraktionschef nachvollziehen, eine Vollsperrung hingegen nicht. Genau das sei an der Talbrückenstraße jedoch notwendig gewesen, teilt das Amt für Verkehr mit. Denn die Straße sei nicht breit genug für eine einseitige Sperrung: &bdquo;Bei einer Einbahnstraßenregelung wäre die Restbreite zu gering, um den Verkehr noch daran vorbeizuführen.“ Lesen Sie auch: Weitere Baustelle in Bielefeld startet: Wichtige Verkehrsachse sechs Wochen lang dicht Ein Parkplatz am Obersee zugänglich Ebenfalls verärgert ist auch Christian Schulz des am Obersee gelegenen Restaurant &bdquo;Seekrug“. Denn in der Pressemitteilung der Stadt hieß es außerdem: &bdquo;Die Parkplätze des Obersees an der Talbrückenstraße werden im zweiten Bauabschnitt auch voll gesperrt.“ Zumindest für Autos – mit dem Rad oder zu Fuß könne man trotzdem an den See gelangen. Derzeit ist nur der Parkplatz auf Höhe &bdquo;Am Pfarracker“ gesperrt, der Parkplatz am Viadukt ist noch befahrbar. Da eine solche Sperrung auch seine Kundschaft beeinträchtigen würde, wandte sich der Restaurantbesitzer direkt an das Amt für Verkehr. Dort versicherte man ihm: Einer der Parkplätze sei immer zugänglich. Bei der Info handele es sich also um einen Fehler. Auf Nachfrage spezifiziert die Stadt: &bdquo;Der Parkplatz am Viadukt wird im zweiten Bauabschnitt voll gesperrt. Der zweite Parkplatz (Höhe Am Pfarracker) wird dann zur Hälfte wieder freigegeben.“ Lesen Sie auch: Simple Lösung soll Stadtbahnkreuzung in Bielefeld sicherer machen

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