Zwischen Atemlosigkeit und Luftanhalten findet diese Malerin aus Bielefeld ihre Motive

Bielefeld. Einfach mal machen – also einfach mal malen: Weil die Wände in der WG so nackt und die Bilder so teuer waren, besorgte sich Francesca Schiche eine Leinwand und Farben, und pinselte drauf los. Acht Jahre später komme der Pinsel eher selten zum Einsatz, dafür andere farbaffine Werkzeuge, erzählt die IT-Fachfrau bei einem Kaffee im &bdquo;Madame Croissant“ in der Altstadt. Und da hängen sie: drei echte Schiches im Großformat. Pastellig, leicht und luftig, wohlgemute Wolken aus Farben und Frohsinn. Damit kennt sich die 28-Jährige aus, mit Wolken, die in ihrem Leben keine ganz unbedeutende Rolle spielen: Im Beruf fungiert die gelernte Dev/Ops Engineerin (Ingenieurin für Softwareentwicklung und Betrieb) als Maklerin zwischen der Software-Entwicklung sowie den Einsatz-Gebieten der Technik. Mit ihrem zehnköpfigen Team trägt sie im Wesentlichen dazu bei, Enterprise Architecture Management (EAM) als ganzheitlichen Ansatz im Sinne der Unternehmensarchitektur zu etablieren, um die IT-Landschaft mit den strategischen Geschäftszielen ihres Arbeitgebers OEDIV in Einklang zu bringen. Hinter dem kryptischen Kürzel verbirgt sich die &bdquo;Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG“. Deren Rechenzentren mit den Daten-Wolken namens Clouds zählen mit zu den sichersten auf der Welt. Nach dem Tag im Büro sei das Malen für sie mittlerweile eine Form der Meditation. Nach Hause kommen, hinauf in die kleine Dachwohnung, Fenster auf und Farben raus. Oder Laufschuhe an und doch erst eine Runde um den Kiez drehen und dann ran an die Staffelei. Marathon trainiert, soll die Malerei doch primär eine private Passion bleiben – plus ein wenig kommerzielle Kunst. Einige Aufmerksamkeit bescherte ihr die Versteigerung eines Bildes zugunsten der karitativen Initiative Fruchtalarm. Sowie ihre zunehmende Sichtbarkeit in Büros, Praxen und dem ersten Café. Zwischen Wolken und Wellen, zwischen Delfin und Delphi: Erkenne dich selbst Weil die Aufträge stetig zunehmen, meldete sie jüngst ein Kleingewerbe an mit dem Namen &bdquo;Schiche Art & Mind Coaching“. Wobei das Mentaltraining auf dem Konzept der Neurolinguistischen Programmierung (NLP) basiert. Neben dem Job machte sie zusammen mit einer Freundin eine Ausbildung als Coach für die spezielle Kommunikationstechnik und seitdem hebt sie Potenziale, wo sie welche sieht. Praktisch überall und auch bei sich selbst: Dazu zähle das Surfen, mit dem Brett unterm Bauch an der Atlantikküste vor Portugal oder Frankreich hinaus paddeln und dann Action zwischen Wellen und Wolken. Lesen Sie auch: 23-Jährige bietet Auftragsmalerei bei Ebay an und eröffnet eigenen Laden Oder das komplette Gegenteil zum ohrenbetäubenden Getöse auf dem Wasser: abtauchen in die Tiefe. Aber ohne umgeschnallte Atemreserve – allein durch Luftanhalten. 90 Sekunden seien da keine Kunst, sagt sie und bleibt die Ruhe selbst. Konzentration, Atemreizkontrolle, und wenn der freie Geist wieder auftaucht, sprüht er vor Kreativität – klappt auch in der Badewanne. Schiche testet sich immer wieder aus, probiert und studiert und beherrscht die Kunst des Zuhörens. Ganz wichtig in ihrem Gewerbe, denn hauptberuflich baut sie an der Unternehmensarchitektur der Kunden und nebenberuflich kreiert sie positive Stimmungsbilder, die Auftragswerke mit der persönlichen Note – Acryl auf Leinwand. Lesen Sie auch: Gütersloherin kündigt sicheren Job – jetzt bekommt sie Aufträge aus ganz Deutschland &bdquo;Im Gespräch lerne ich mein Gegenüber kennen – denn jedes Bild entsteht aus einer Geschichte“, sagt sie und zeigt ein paar ihrer Werke. Bei Licht betrachtet entfalten sie gleich eine positive Stimmung, tun einfach gut, provozieren keinen Konflikt, setzen auf Harmonie und die Ästhetik des Moments, und der liegt allein im Auge des Betrachters: @artandmindcoaching 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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