Von der Wirtschaft zur Politik: Bekannte Bielefelderin spricht jetzt für die Grünen

Bielefeld. Überraschungscoup bei den Grünen: Brigitte Meier (66), bis November vergangenen Jahres Prokuristin der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEGE), wird neue Co-Sprecherin des Vorstandsteams. Die Wahl war nötig geworden, da Mitte Juni Meiers Vorgängerin lkram Chemlal von ihrem Amt zurück- und mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgetreten war. Sie hatte ihrer Partei Mobbing, fehlende Transparenz und mangelndes Vertrauen ihr gegenüber vorgeworfen. Zudem hatte sie die innerparteiliche Vielfalt angezweifelt. Besonders in der Verantwortung sah die 39-Jährige dabei den Oberbürgermeister-Kandidaten der Grünen, Dominic Hallau (44). Umso erstaunlicher nun die Vorstellung von Brigitte Meier, die durch ihren Job bei der WEGE als sehr geschätzte Persönlichkeit in Bielefeld gilt. Als Bindeglied zwischen Wirtschaft und Stadt konnte sie in vielen Projekten ihre Expertise zeigen und somit entscheidend dazu beitragen, Bielefeld als Wirtschaftsstandort zu etablieren. Lesen Sie auch: Nach massivem Mobbing-Vorwurf: Bielefelder Grünen-Chefin tritt zurück 1980 Gründungsmitglied der Grünen Hätten viele Meier durch ihre Funktion in den vergangenen 29 Jahren eher im konservativen Lager erwartet, so stellte sie nun hervor, dass sie 1980 zu den Gründungsmitgliedern der Grünen gehörte und von 1989 bis 1992 für diese im Bielefelder Rat gesessen hat. &bdquo;Durch meinen Job bei der WEGE habe ich meine politische Aktivität bewusst zurückgestellt und mich immer an den Themen der Unternehmen orientiert. Doch irgendwie kommt alles mal zurück“, leitete Meier ihre Vorstellung ein und blickte auf ihren Co-Sprecher Thies Wiemer (27): &bdquo;Als ich angefangen habe, warst du noch gar nicht geboren.“ &bdquo;Unfassbar, aber ich finde es super“, entgegnete dieser lachend. Für Meier stand fest, sich auch in ihrem Ruhestand als überzeugte Bielefelderin für ihre Stadt zu engagieren. &bdquo;Es beflügelt mich jetzt wirklich sehr, dass ich mit dem Mandat meine alte politische Heimat wieder hervorholen kann und meine Erfahrungen einbringen kann.“ Nicht auf das Thema Wirtschaft beschränken Als Wirtschaftsförderin habe sie sich dafür eingesetzt, etwas zum Wohlergehen und zur Weiterentwicklung der Stadt beizutragen. Die dort gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse will sie nun einbringen, um diesen Weg auch in der Politik weiterzugehen. &bdquo;Dabei will ich mich aber nicht auf das Thema Wirtschaft beschränken: Für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt, aber auch für die Zukunft aller Kinder und Enkel, sind der Klimawandel und seine Auswirkungen weiterhin das zentrale Thema unserer Zeit. Daher werde ich mich auch besonders dafür einsetzen, dass die Grünen sowohl bei der Kommunalwahl als darüber hinaus für eine Stadt streiten, die in Sachen Klimaschutz und Klimaresilienz deutliche Fortschritte macht.“ Auch interessant: Eklat um die AfD überschattet Podiumsdiskussion in Bielefeld Meier lobte ausdrücklich das Engagement der heimischen Wirtschaft beim Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz: &bdquo;Viele sind überrascht, wie weit die Unternehmen eigentlich schon sind. Doch gerade die großen Firmen wie Schüco oder Goldbeck haben schon vor 20 Jahren den Schalter umgelegt.“ Viele weitere Unternehmen hätten oder nehmen jetzt Fahrt auf. &bdquo;Das ist auch bei der Gewinnung von Nachwuchskräften wichtig, denn diese entscheiden sich zunehmend für einen klimaverantwortlichen Arbeitgeber.“ Meier ist als Co-Sprecherin bis März 2027 gewählt. Ob sie sich danach ein weiteres Engagement bei den Grünen an verantwortlicher Position vorstellen könne, ließ sie offen.

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