Orts-Check für Bielefeld-Brackwede: Eine Baustelle ist weg, viele bleiben

Brackwede. Stadtweit konnten die Bielefelder beim großen Ortscheck ihr Umfeld bewerten. Auch 509 Stimmen aus Brackwede sind betrachtet und ausgewertet worden. Mit 6,1 von 10 Punkten schneidet der Stadtbezirk auf dem vorletzten Platz in Bielefeld ab. Nur die Menschen in Sennestadt urteilen noch schlechter. Neben Brackwede selbst gehören auch die Stadtteile Ummeln, Quelle und Holtkamp zum Bezirk. Die Teilnehmer betonen, dass es zwischen den Gebieten Unterschiede gebe. Am besten wird in Brackwede das Sport- und Vereinsangebot (7,5) sowie der vorhandene Einzelhandel mitsamt den Lebensmittelgeschäften (7,1) bewertet. Beide Kategorien sind auch stadtweit betrachtet führend. Die Lebensqualität erhält in Brackwede nur 6,0 Punkte – der zweitschlechteste Wert nach Sennestadt. Auch bei der Gastronomie (6,2) sowie dem Bildungs- und Betreuungsangebot für Kinder (6,1) landet der Stadtbezirk im unteren Drittel. Für die Familienfreundlichkeit und das Angebot an Spielmöglichkeiten für Kinder ist Brackwede sogar stadtweit das Schlusslicht (6,1). Die Versorgung mit Ärzten, Kliniken und Gesundheitsdienstleistungen wird mit 6,5 Punkten bewertet. Sauberkeit (6,1) und Sicherheit (5,6) können ebenfalls im Stadtbezirk nicht überzeugen. Auch beim Nahverkehr und dem Radwegenetz (6,3), der Seniorenfreundlichkeit (6,3), dem Kultur- und Freizeitangebot (6,5) sowie dem Engagement für den Klimaschutz und die Digitalisierung (5,8) liegt Brackwede hinter dem stadtweiten Vergleichswert zurück. Besonders schlecht stehen der Immobilienmarkt (4,7) sowie die Verkehrsbelastung (4,0) da. In beiden Fällen können jedoch auch die anderen Stadtbezirke nicht wesentlich besser punkten. Hauptstraßen-Baustelle sorgt für größte Unzufriedenheit Fast 250 Kommentare haben die Teilnehmer in der Umfrage zu ihrem Stadtteil abgegeben. Vielfach wird die schlechte Situation darin mit der lange gesperrten Hauptstraße in Verbindung gebracht. Fast zehn Jahre lang wurde über den Umbau an Bielefelds wohl größter Einkaufsmeile jenseits der City debattiert. Rund 20 Monate dauerte die große Bauphase, die jüngst abgeschlossen wurde. Verbunden war die Maßnahme mit großen Einschränkungen für den Verkehr und die Ladenlokale: &bdquo;Die Zerstörung von Existenzen im Einzelhandel durch Parkraumvernichtung und die desolate Baustellenplanung sollte überdacht werden.“ .responsive23-08dDZvCaXWUcKX6F-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-08dDZvCaXWUcKX6F-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-08dDZvCaXWUcKX6F-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { padding-top: 142.86%; } } Jetzt drücken viele Teilnehmer ihre Freude darüber aus, dass die Baumaßnahmen endlich abgeschlossen sind und die Stadtbahn wieder fährt. Trotzdem müsste an den Verspätungen und Ausfällen im Nahverkehr gearbeitet werden. Auch gibt es Kritik, dass die neuen Vamos-Züge auf der Linie 1 noch nicht eingesetzt werden. Es fehle noch am Ausbau am anderen Ende in Schildesche. Außerdem vermissen die Brackweder eine gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Quelle oder Steinhagen. Lange Umwege seien bislang nötig. Viele Bielefelder erkennen auch einen Verfall: &bdquo;Der Ortsteil Brackwede hat in den letzten Jahren sehr seine Wohnqualität verloren. Einfach nur schrecklich und auch traurig. Ich sehe Brackwede als Stiefkind von Bielefeld.“ Manche gehen noch weiter und wollen ihrer Heimat den Rücken kehren: &bdquo;Generell ist das Leben in Brackwede nicht mehr lebenswert. Wir werden unsere Immobilie in Brackwede verkaufen und uns eine Region wählen, in der wir unseren Lebensabend noch genießen können.“ PopUp-Stores statt Leerstände Für die geschlossenen Ladenlokale an der Hauptstraße wünschen sich die Menschen wenigstens verschiedene Pop-up-Stores. Außerdem fehle es in Brackwede an einer Außengastronomie, die auch im Sommer abends spät noch auf Getränke oder ein Eis einlädt. Lob gibt es für das multikulturelle Leben, gleichzeitig wird aber auch ein Miteinander aller Bevölkerungsgruppen gefordert. Lesen Sie auch: Orts-Check für Bielefeld-Mitte: Anwohner haben Angst vor den &bdquo;No-go-Areas“ Es fehle an mehr Angeboten für junge Menschen, betreute Treffpunkte und Arztpraxen. Außerdem brauche es mehr Mülltonnen und Parkbänke im Ort. Und der Treppenplatz wird als Brennpunkt kritisiert: &bdquo;Die Trinkerszene muss von da verschwinden.“ Auch im Verkehr müsse die Polizei mehr Präsenz zeigen und &bdquo;kleine Verstöße von Auto- und Radfahrern viel öfter ahnden“. .responsive23-PcVdrfQtNLjKv4EG-choro-ortscheck-so-lebt-es-sich-in-den { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-PcVdrfQtNLjKv4EG-choro-ortscheck-so-lebt-es-sich-in-den { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-PcVdrfQtNLjKv4EG-choro-ortscheck-so-lebt-es-sich-in-den { padding-top: 142.86%; } } Im Ortskern von Brackwede vermissen die Menschen einen Supermarkt mit Vollsortiment: &bdquo;Für ältere Menschen ist der Einkauf in dem größten Nebenzentrum Bielefelds kaum zu bewerkstelligen.“ Gleichzeitig rufen einige Teilnehmer zu einem ressourcenschonenden Umgang auf: &bdquo;Gewerbeimmobilien müssen grundsätzlich mehrgeschossig gebaut werden, um nicht noch mehr Äcker und Wiesen zu vernichten.“ Außenbezirke fühlen sich vom ÖPNV abgekoppelt In Ummeln und Quelle sehen sich die Bewohner vom Nahverkehr abgehangen. Doch es gibt auch einen Vorschlag: &bdquo;Für die Randgebiete reichen zum Teil kleine Busse, die einen zumindest bis zur Straßenbahn bringen, die regelmäßig fährt.“ Die Menschen in Quelle vermissen Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sowie ihren Wochenmarkt. Gleichzeitig wird der Ortsteil als das &bdquo;Dorf im Grünen“ bezeichnet. Die Ummelner sprechen mit einer fehlenden Ortsumgehung eine weitere Baustelle an. Außerdem wünschen sie sich eine Reaktivierung des Bahnhofs. Auch bei den Radwegen in die Nachbarorte gebe es Nachholbedarf. Von Ummeln aus nach Brackwede, Steinhagen und Gütersloh sei dieser ausgebaut. Nach Friedrichsdorf fehle ein Radweg jedoch gänzlich. Die Lärmschutzwand zur A33 weise noch Lücken auf. Auch für Ummeln gibt es ausdrücklich Lob: &bdquo;Dafür gibt es aktive Kirchengemeinden, Sportvereine, die Freiwillige Feuerwehr und abseits der viel befahrenen Straßen auch viel Natur. Es lebt sich gut in Ummeln.“ 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der &bdquo;NW“ Bielefeld

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