Finanzielles Risiko für Bielefeld: Ampel-Aus bremst Offenlegung der Lutter aus

Bielefeld. Naturnah, auf bis zu fünf Metern Breite und offen soll die Lutter entlang der Ravensberger Straße wieder dahinfließen können. Jetzt sollen die Planungen für die Lutter-Offenlegung zwischen Teutoburgerstraße und Stauteich 1 schnell voranschreiten. Welche Kosten auf die Stadt dabei zukommen, steht ebenfalls fest. Doch es gibt Probleme: Durch das Ampel-Aus in Berlin gerät das Bielefelder Projekt unter enormen Zeitdruck. Damit das Projekt nicht vor dem Scheitern steht, muss die Stadt finanziellen Risiken eingehen. Auf 1,4 Kilometern – vom Finanzamt an der Ravensberger Straße, weiter unter mächtigen Platanen und jenseits der Huberstraße idyllisch entlang von Fußwegen – soll das kleine Gewässer im Luttergrünzug zukünftig wieder offen plätschern, dabei neue Erlebnisorte für die Bürger schaffen und das Stadtklima abkühlen. Die Planungen für den Bauabschnitt III, der sich an die Lutter-Offenlegungen im Park der Menschenrechte (Bauabschnitt I) und als Rinne in der Ravensbergerstraße (Bauabschnitt II) anschließt, nehmen jetzt an Fahrt auf. Die detaillierte Entwurfsplanung soll zeitnah starten. Doch dass 75 Prozent der Projektkosten aus dem Bundesprogramm &bdquo;Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ fließen sollen, entwickelt sich jetzt zum Fallstrick. Dabei schien die Finanzierung gesichert: Mit rund 1,2 Millionen Euro muss sich die Stadt an den Gesamtkosten von 6,5 Millionen Euro beteiligen. Die entsprechenden Mittel stehen laut Stadt im Haushalt des Umweltamts zur Verfügung. Stattliche 437.000 Euro an Spenden steuert zudem der Verein Pro Lutter bei. Das Gros der Kosten von 4,9 Millionen Euro soll der Bund tragen. Lutter-Offenlegung muss auf Fördergelder warten Die schlechte Nachricht: Eine erste Zusage gibt es zwar, aber auf den finalen Zuwendungsbescheid vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) muss Bielefeld jetzt bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 warten. Und hat dann nur noch gut zwei Jahre für die Umsetzung. Denn das vorzeitige Ampel-Aus in Berlin wirkt sich auch auf das Bielefelder Projekt aus. Bis der Bundeshaushalt 2025 unter neuer Regierung beschlossen werden kann, liegen viele Förderverfahren auf Eis. Mehr zum Thema: Offenlegung der Bielefelder Lutter geht weiter: Was passiert mit der Platanenallee? Die Projektlaufzeit für die Lutter-Offenlegung verkürze sich deshalb um sechs Monate, wenn nicht mehr, erklärt jetzt die Bielefelder Stadtverwaltung. &bdquo;Eine Verlängerung des Projektzeitraums konnte seitens der Fördergeber nicht in Aussicht gestellt werden.“ Bedeutet: Bis Ende 2028 muss das Projekt abgeschlossen sein, sonst platzt die Förderung. Ende 2026 soll der Bau starten. Finanzielles Risiko für die Stadt Bielefeld Um den Zeitplan noch halten zu können, empfiehlt die Verwaltung nun, die nächsten Planungsschritte wie EU-Ausschreibungen und Vergabeverfahren auch ohne verbindliche Förderzusage des Bundes anzuschieben. Die Stadt müsste dafür mit bis zu 200.000 Euro in Vorleistung gehen, um die Planungen beschleunigen und die Effekte des Ampel-Aus ausgleichen zu können. Mit finanziellem Risiko: Kommt die Förderung des Bundes doch nicht zustande, bleibt die Stadt auf den bereits entstandenen Kosten sitzen. Der Stadtrat soll nun in seiner Februar-Sitzung zügig dem kommunalen Eigenanteil für die Finanzierung zustimmen und über das weitere Vorgehen entscheiden. Zuvor befasst sich am 15. Januar zunächst der Umweltausschuss mit Finanzierung und Planung der Lutter-Offenlegung unter den neuen erschwerten Bedingungen. Neues im Lutter-Viertel: Luxuswohnen an der Lutter in Bielefeld: Baustart für neue Top-Adresse

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