Millionen für Bielefelder Mini–Fluss: Lutter soll weiter offengelegt werden

Bielefeld. Vor zwei Jahren bescherte die fertiggestellte offene Lutter in der Ravensberger Straße Bielefeld ein echtes Sommermärchen. Sie wurde zu einem wahren Publikumsmagneten. Auch in diesem Jahr ist der plätschernde Lutter-Lauf ein urbaner Treffpunkt. Ein erneutes Sommermärchen könnte bald folgen. Denn mit der offenen Lutter soll es nun weitergehen. Der Bund sorgt mit einem Zuschuss von 4,9 Millionen Euro dafür, dass das Mini-Flüsschen auch auf dem 1,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Teutoburger Straße und dem Stauteich I wieder an der Oberfläche fließen kann. Da darf man ein bisschen stolz sein und sich gegenseitig auf die Schultern klopfen. Im übertragenen Sinne zumindest. Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD), die Bundestagsabgeordneten Wiebke Esdar (SPD) und Britta Haßelmann (Grüne) haben das am Mittwoch getan. Denn jetzt liegt der Zuwendungsbescheid aus Berlin vor. Für den hatten die beiden Parlamentarierinnen gesorgt. Auch die weitere Finanzierung ist gesichert. Die war Voraussetzung, damit das Geld aus dem Bundesprogramm &bdquo;Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ fließen kann. Lesen Sie dazu auch: Verschönerung der Lutter in Bielefeld: Spielplatz und Blumenwiese bald fertig Bei den 4,9 Millionen Euro bleibt es nämlich nicht. Sie machen das Gros der Gesamtinvestition aus. Der Rest stammt aus der Stadtkasse (1,2 Millionen) und von Spendern (436.000 Euro). Deshalb waren am Mittwoch auch Martin Enderle, Joachim Held und Jost Hendrik Güse vom Verein Pro Lutter zum Grünzug an der Ravensberger Straße gekommen, ebenso Ursula Pasch vom Verkehrsverein. Auch die Unternehmerfamilien Böllhoff und Stockmeier sowie die Kurt-und-Ilse-Lange-Stiftung hatten Geld dazugetan. Erste Bielefelder Projektidee vor 22 Jahren Nur mal zur Erinnerung: Mehr als 22 Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee für die Offenlegung, für die vor allem Bielefelds früherer Umweltdezernent Martin Enderle verantwortlich zeichnete, Wirklichkeit wurde. Jetzt starten Ausschreibung und Genehmigungsverfahren für den dritten Bauabschnitt. &bdquo;Mitte 2027 soll Baubeginn, Ende 2028 alles fertig sein“, sagte Umweltdezernent Martin Adamski. Wie es weitergehen soll, wissen er, Tanja Möller, Chefin des Umweltamtes, und Friederike Hennen, Abteilungsleiterin im Umweltamt. Im Grünzug an der Ravensberger Straße führt die freigelegte Lutter am Finanzamt vorbei bis zur früheren Hammer Mühle. Weiter geht es dann jenseits der Huberstraße bis zur Straße &bdquo;An der Walkenmühle“, am Stauteich vorbei bis zum regulären Lauf der Lutter. Hintergrund: Offenlegung der Bielefelder Lutter geht weiter: Was passiert mit der Platanenallee? Das Flüsschen wird im dritten Abschnitt allerdings nicht in einer engen Rinne wie an der Ravensberger Straße verlaufen. Geschaffen werden soll vielmehr ein bis zu fünf Meter breites Naturprofil. Nur an Engstellen wird es Einfassungen geben. Die Lutter soll im gesamten Verlauf gut zugänglich bleiben, eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Die Platanen an der Ravensberger Straße bleiben Platanen müssen im Bereich der Ravensberger Straße übrigens nicht mehr fallen. Dafür hatten auch vor geraumer Zeit Schüler des angrenzenden Helmholtz-Gymnasiums mit ihrem Protest gesorgt. &bdquo;Am Ende wird alles gut“, sagte Oberbürgermeister Pit Clausen, sprach am Mittwoch von einem &bdquo;echten Grund zum Feiern“, von einem Meilenstein für die Stadt. Er dankte den Politikerinnen für die gelungene Lobbyarbeit – und dem Verein Pro Lutter für dessen Hartnäckigkeit. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

Meistgelesen