Comics vom Feinsten: Ohne Bielefeld gibt’s keine Schlümpfe im Land

Bielefeld. Auf den neuen Schlumpffilm mit dem schlichten Titel &bdquo;Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“ sind sie auch im Bielefelder Splitter-Verlag an der Detmolder Straße sehr gespannt. Denn dort erscheinen seit 2011 in Lizenz die deutschen Ausgaben der beliebten Comicreihe aus Frankreich, die der belgische Zeichner Peyo Ende der 1950er Jahre erschaffen hat und die heute noch in Auflagen von rund 100.000 Exemplaren in Belgien und Frankreich an den Start gehen. Denn so ein neuer Film sorgt natürlich auch in dem Comic-Verlag, der im nächsten Jahr seinen 20. Geburtstag groß feiern wird, für gesteigerte Nachfrage nach den Heften mit den Abenteuern der bis auf wenige Ausnahmen kleinen blauen Kobolde mit den weißen Zipfelmützen. &bdquo;Wir wissen zwar noch nicht, welchen Inhalt der Film genau haben wird“, sagt Dirk Schulz, der den Splitter Verlag einst zusammen mit Delia Wüllner-Schulz und Horst Gotta gegründet hat. &bdquo;Aber für uns ist ein neuer Schlumpffilm natürlich ein willkommener Booster für unsere Hefte“, sagt Schulz, der ein ausgesprochener Fan der Schlümpfe ist. Und sie schon mit vier Jahren für sich entdeckte. Lesen Sie auch: Der Bielefelder Splitter-Verlag bringt seinen 1.000. Comic auf den Markt Und so zögerte er auch nicht lange, als 2011 ebenfalls ein neuer Schlumpffilm in die Kinos kam und erwarb vom Carlsen Verlag die deutschen Lizenzrechte an den Abenteuern. Denn der Verlag aus Hamburg-Ottensen hatte bereits 2001 die Produktion der Hefte für den deutschen Markt eingestellt, da sie nur noch wenig nachgefragt wurden. Und Schulz lag nicht falsch mit seinem Instinkt. &bdquo;Die Schlümpfe haben längst wieder Konjunktur“, sagt Schulz. Auch dank weiterer Filme, TV-Serien und musikalischer Annäherungen und eben guter Schlumpf-Geschichten. Heft 43 kommt Ende des Jahres Mit Auflagen von 5.000 bis 6.000 Exemplaren geht der Splitter-Verlag mit seinen Heften auf dem deutschsprachigen Markt an den Start. &bdquo;Übernommen hatten wir mit Heft 21“, erinnert sich Schulz und fügt an: &bdquo;In Frankreich waren da schon 29 Hefte auf dem Markt.“ Splitter legte sich mächtig ins Zeugs, brachte in seinem Kindercartoon-Label &bdquo;toonfish“ die alten Schlumpfabenteuer peu à peu genauso heraus wie die neuen Hefte der französischen Kollegen, sodass nun alle Ausgaben auf dem deutschen Markt verfügbar sind. &bdquo;Seit März liegt die 42. Ausgabe ,Die Schlümpfe und der Zauberumhang’ vor“, sagt Schulz nicht ohne Stolz und kündigt an: &bdquo;Heft 43 folgt Ende des Jahres.“ Und das wie stets in schön ausgestatteten und aufgemachten Hardcover-Ausgaben in DIN-A4-Format. Lesen Sie auch: Schlumpfhausen in Bielefeld Auch die deutsche Übersetzung besorgt der Splitter Verlag selbst. Für die ist im Verlag Martin Budde zuständig, der ein wandelndes Lexikon in Sachen Schlümpfe ist. Den anhalten Erfolg der kleinen Kobolde erklärt er mit deren besonderem Witz, ihrer witzigen Sprache, ihren Namen wie zum Beispiel Brillenschlumpf, Witzboldschlumpf, Bastelschlumpf oder Papa-Schlumpf, die zugleich immer eine menschliche Eigenschaft verkörpern und auch der Fähigkeit der französischen Kollegen, feine politische Anspielungen unterzubringen und &bdquo;mit der Zeit zu gehen, ohne ihre Linie zu verlieren und selbst mich noch immer wieder zu überraschen“. Rolle der Frauen gestärkt So brachten die Texter Alain Jost und Thierry Culliford zusammen mit Zeichner Miguel Diaz Vizoso ein Heft nur über die Schlumpf-Mädchen heraus und stärkten die Rollen der Frauen im Zusammenleben der Schlümpfe in Schlumpfhausen generell. Lesen Sie auch: Graphic Novel &bdquo;Terra Australis“ im Bielefelder Splitter Verlag erschienen Und wann wird Schluss sein mit den Schlümpfen? &bdquo;Sie altern ja bekanntlich nicht, obwohl sie schon alle über 100 Jahre alt sind. Insofern gehen wir davon aus, dass sie noch lange eine Heimat bei uns haben.“ Und jetzt kommt ja auch erst einmal der neue Schlumpffilm in die Kinos. Übrigens wird in der englischsprachigen Originalfassung niemand anderes als Superstar Rihanna Schlumpfine zum Leben erwecken. Die Sängerin ist darüber hinaus als Produzentin am Film beteiligt und steuert eigens komponierte Songs bei. Und in der deutschen Fassung wird Uwe Ochsenknecht als Papa Schlumpf zu hören sein.

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