Games-Kritik

„Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland“ im Test: Ein schlumpfiges Überraschungspaket

Im neuen Jump’n’Run-Abenteuer müssen wir die Schlümpfe aus ihren Träumen befreien, um für Ordnung im Schlumpfdorf zu sorgen. Ob das gelingt, haben wir getestet.

Im Spiel "Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland" müssen wir die Schlümpfe aus ihren unterschiedlichen Albträumen befreien. | © Microids

Matthias Reiprich
04.12.2024 | 04.12.2024, 11:56

Einmal wieder Kind sein. Ein Wunsch, der gelegentlich auch in unseren Köpfen umherschwirrt. Und wie sollte das besser in die Tat umgesetzt werden, als sich mit einigen der größten Helden unserer Kindheit ins Spielvergnügen zu stürzen: Die Rede ist von den Schlümpfen.

Die sind nämlich die Hauptprotagonisten im neuen Game „Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland“ der Produzenten von Ocellus Studio, die im Jahr 2021 den Überraschungserfolg „Marsupilami – Hoobadventure“ entwickelt haben und sich jetzt den Schlümpfen widmen. Schuld am Dilemma der kleinen blauen Wesen mit den (meist) weißen Zipfelmützen ist natürlich mal wieder Gargamel, der böse Zauberer.

Lesen Sie auch: „Mario und Luigi: Brothership“ im Test: Gemeinsam und trotzdem einsam

Er hat nämlich die Sarsaparilla-Sträucher im Wald in der Nähe des Schlumpfdorfs verzaubert. Insider wie wir wissen natürlich, dass die Früchte der Sträucher – besser bekannt als Schlumpfbeeren – die Lieblingsspeise der Schlümpfe sind. Und so kommt es, wie es kommen muss: Fast alle Schlümpfe essen die verzauberten Früchte und fallen in einen tiefen Schlaf. Leider ist dieser allerdings nicht traumlos, sondern extrem aufwühlend.

Mit Papa Schlumpf ins Traumland

Nur Papa Schlumpf und ein anderer, wahlweise männlicher oder weiblicher Schlumpf, mit dem wir unsere Mission beginnen, bleiben verschont. Unsere Aufgabe ist es, entweder alleine oder zu zweit im Koop-Modus in die Träume der verschiedenen Schlümpfe einzudringen und sie aus diesen zu befreien. Dazu hüpfen wir auf die großen Kissen, die im Schlumpfdorf verstreut sind. Über diese gelangen wir zu einer Art Sternenkarte, von wo aus unser Abenteuer im Traumland beginnt.

Wer in "Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland" bestehen will, muss mit seinem Schlumpf fleißig hüpfen, Beeren sammeln und Gegner besiegen. - © Microids
Wer in "Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland" bestehen will, muss mit seinem Schlumpf fleißig hüpfen, Beeren sammeln und Gegner besiegen. | © Microids

In vier Hauptwelten mit zwölf Leveln und 16 Minileveln begeben wir uns auf unsere schlumpfige Mission. Am Ende jeder Hauptwelt erwartet uns ein Endbosslevel, das deutlich herausfordernder ist als die Level zuvor. Das Jump’n’Run-Abenteuer erinnert uns in Abläufen und Gameplay an vielen Stellen an „Super Mario 3D-World“. Und braucht sich qualitativ überraschenderweise kaum vorm großen Nintendo-Konkurrenten zu verstecken.

Die Level laufen linear ab, trotzdem müssen wir nicht immer strikt auf einem Pfad bleiben. Wir haben die Möglichkeit, die bunten und abwechslungsreichen Level im süßen 3D-Comiclook zu erkunden und dabei viele liebevolle Details zu entdecken. Ein bisschen schade ist, dass wir an einigen Stellen nicht in alte Levelabschnitte zurückkehren können. So brauchen wir den einen oder anderen Versuch mehr, um alles einzusammeln, was geht.

Fleißiges Sammeln für neue Schlumpf-Outfits

Da wären unter anderem fünf blaue Pilze, die es jeweils in den Hauptleveln zu finden gilt. Schnappen wir uns alle, schalten wir damit verschiedene Miniwelten frei. Außerdem machen wir uns auf die Suche nach Nadel und Faden, um so verschiedene Outfits freizuschalten, die der Schneiderschlumpf für uns näht.

Diese zahlen wir mit der Währung des Spiels: den Schlumpfbeeren, die sich ebenfalls in den Leveln sammeln lassen. Insgesamt bietet uns das Spiel eine gesunde Mischung aus Sammeln, Rätsel lösen und Gegner besiegen. Dabei hüpfen wir fleißig durch die Level, um im besten Fall nirgendwo abzustürzen.

Lesen Sie auch: „Super Mario Party Jamboree“ im Test: Die größte Party aller Zeiten

Damit wir schneller vorankommen, nutzen wir an einigen Stellen Türen zum Teleportieren. Die Level-Checkpoints sind in Form von Glocken gestaltet. Ziemlich cool: In den verschiedenen Leveln gibt es individuelle Gadgets, die uns helfen, zum Beispiel eine Karamell-Kanone oder ein Glitzerhammer.

Die Träume passen zu ihren Schlümpfen

Sie sind essenziell, um in den jeweiligen Bossleveln zu bestehen. Für besonderes Schlumpffeeling sorgt außerdem, dass die Traumwelten thematisch meist zu ihren Schlümpfen passen. In Tortis Träumen kämpfen wir uns durch leckere Gebäcklevel, Heftis Träume gestalten sich sportlich, und in Beautys Träumen durchqueren wir eine pompöse Welt voller Spiegel und goldener Verzierungen.

Die Träume in "Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland" passen thematisch zu ihren Besitzern. In Tortis Träumen hüpfen wir durch Gebäcklevel. - © Microids
Die Träume in "Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland" passen thematisch zu ihren Besitzern. In Tortis Träumen hüpfen wir durch Gebäcklevel. | © Microids

Haben wir zu Beginn noch wenig Entscheidungsmacht darüber, welche Schlümpfe wir zunächst befreien, können wir im Verlauf immer mehr frei wählen. Erreichen wir das Ende eines Levels, befreien wir den Schlumpf aus seinem düsteren Traum.

Die lebhaften Zwischensequenzen mit den anderen Schlümpfen gefallen uns dabei sehr. Leichte Abzüge in der B-Note gibt es aber: Den Schlümpfen hat es durchweg die Sprache verschlagen, sie kommunizieren einfach nicht mit uns.

Unser Fazit zu „Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland“

Insgesamt schafft es das Spiel, uns wirklich positiv zu überraschen. Was vornehmlich als Spaß für Kinder anmutet, ist aus unserer Sicht ein großer Spaß für die gesamte Familie. Die Level sind nicht allzu schwierig, was für wenig Frustration bei den Jüngsten sorgen sollte.

Das haben wir getestet: Alle Games-Kritiken unserer Redaktion

Trotzdem gibt es immer wieder zahlreiche herausfordernde Stellen, die auch bei Älteren für einige Stunden Spielspaß sorgen. Die Mechanismen des Spiels sind durchdacht und ausgewogen. Mit viel Liebe zum Detail spricht „Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland“ sowohl Sammelfreunde als auch Spieler, die das schnelle Jump’n’Run-Prinzip bevorzugen, an.

Kleine Schönheitsfehler verzeihen wir dabei großzügig, weil wir einfach gerne in die schlumpfige Welt abtauchen, die wir in unserer Kindheit wirklich geliebt haben. Wem das auch so geht oder wer einfach Lust auf ein abwechslungsreiches, bisher eher unbekanntes Jump’n’Run-Abenteuer hat, dem empfehlen wir das Spiel uneingeschränkt.

„Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland“ ist freigegeben ab sechs Jahren und für Nintendo Switch, Xbox Series, Xbox One, Playstation 4, Playstation 5 sowie den PC seit dem 24. Oktober 2024 erhältlich. Es kostet circa 45 Euro. Wir haben es für Nintendo Switch getestet.