CSD 2025 in Bielefeld: Hier gibt’s Route und Programmübersicht

Bielefeld. Der CSD gehört zu Bielefeld – seit 1994. Und wer vor einigen Jahren dachte, dass der gesellschaftliche Konsens queeren Menschen immer mehr Gleichstellung bescheren könnte, der weiß heute: mächtig geirrt. Rechte Parteien, rechte Demagogen und sich über Ausgrenzung definierende Staatenlenker – der Druck auf die Gemeinschaft all jener Menschen, die sich jenseits von hetero definieren, wächst. Dagegen stellt sich am Samstag, 21. Juni, der 31. Christopher Street Day, der &bdquo;BIEPride“. Gefragt, schildern queere Menschen zwei Seiten derselben Medaille: Einerseits Aggressionen, Gewalt, Herabsetzungen, andererseits persönliche Vermeidungsstrategien – Orte werden gemieden, Händchen nicht gehalten, Bekenntnisse vermieden. Freiheit sieht anders aus. Der CSD ist jener Tag, an dem mehr Freiheit herrscht, weil die Gruppe groß ist, seit Jahren wieder spür- und sichtbar wachsend. Dieses Jahr werden Hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet – und bis zu 7.000 Zuschauer, Begleiter des Zuges. Im Liveticker: Wir berichten aktuell mit Fotos und Videos vom CSD 2025 Neue Route durch die Bielefelder Innenstadt Los geht es um 14 Uhr vor dem Rathaus mit Ansprachen und der Regenbogenfahne, die Bielefelds schwuler Oberbürgermeister Pit Clausen gewohnt selbstbewusst und stolz hisst. Dann setzt sich der Zug gegen 14.30 Uhr in Gang – und das nicht mehr durch die Fußgängerzone. &bdquo;Es wurde am Jahresanfang bei einer Demo ein Jugendlicher von einem Demofahrzeug angefahren, seither sind Autos und Lkw bei Demos in der Fußgängerzone verboten“, sagt Friederike Vogt von der Gleichstellungsstelle der Stadt. Die neue Route: Rathausplatz, Jahnplatz, Herforder Straße, Willy-Brandt-Platz, Feilenstraße, Mindener Straße (unterm OWD), Arndtstraße, Friedenstraße, Alfred-Bozi-Straße, Notpfortenstraße, Niederwall, Rathausplatz (gegen 16 Uhr). Sieben Wagen und mehr als 20 Gruppen sind gemeldet. Nach den Einstiegsreden des Veranstalters &bdquo;BIEqueer“ (des Dachvereins vieler Gruppen) sowie von Clausen gibt es von 16 bis 21 Uhr ein Bühnenprogramm auf der Fläche gegenüber dem Alten Rathaus, moderiert von &bdquo;Schwester Daphne“. Es treten auf: &bdquo;Herzenslust“ (bunte, laute und humorvolle gesangliche Aufklärung, &bdquo;Larry Long“, ein Drag King aus Bielefeld, der Pop-Chor &bdquo;TIN*Queerer Chor Bielefeld“, die finnisch-moldawische Sängerin &bdquo;Palmu“, die Flamyngus“ (Deutschpop-Dance) und zum Abschluss die DJane Marie Mackerschreck. Ab 23 Uhr dann – und wichtig für den CSD, weil diese Feier den CSD 2026 mitfinanzieren hilft – gibt es die Abschlussparty im Forum. Zudem gibt es ein Ständefest zwischen den Rathäusern. 20 Stände soll es geben. Übrigens: Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – auch stundenweise – werden gesucht, von Müllsammeln bis Ordnerjob, alles hochwillkommen. Kontakt: info@csd-bielefeld.de So wird für Sicherheit gesorgt Das Sicherheitskonzept wird Jahr für Jahr angepasst, 2024 bleiben die riesigen Wasserbehälter für alle Feste des Sommers einfach stehen. Dazu kommen auf jedem Wagen etwa sechs Ordner, ein eigener Sicherheitsdienst – unterm Strich helfen gut 50 Menschen. Eine gewisse Bedrohungslage verspüren &bdquo;BIEqueer“, Aidshilfe und Gleichstellungsstelle der Stadt als Veranstaltungspartner immer, &bdquo;jeder CSD ist mehr oder weniger großen Anfeindungen ausgesetzt“, sagt Vogt. Doch dank bester Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden gibt man sich entspannt. Nicht zufällig schwebt links oben auf dem Plakat zum CSD eine braune Wolke, abgewehrt wird sie von einem Regenbogenregenschirm. Fabi Müller von &bdquo;BIEqueer“: &bdquo;Der Druck ist da, wir müssen uns noch entschlossener zeigen und vernetzen.“ Vogt: &bdquo;Wir alle sind immer etwas in Hab-Acht.“ Aus Autos werde beschimpft, regelmäßig würden in Bielefeld sogar Regenbogenfahnen verbrannt, &bdquo;schwul“ sei als Schimpfwort voll etabliert. Vogt: &bdquo;Ich spreche regelmäßig mit Hetero-Menschen, die den CSD begleitet haben – die sind immer schockiert, wie viele und welche Beleidigungen sie alleine da erleben.“ Sascha Ohnesorge von &bdquo;BIEqueer“: &bdquo;Ganz ehrlich, das Thema Schutz ist für uns allgegenwärtig, leider.“

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