Bielefelder verurteilt: Er würgte eine Bekannte und drohte ihr mit dem Tod

Bielefeld. Ob es die zunächst angeklagte Vergewaltigung gegeben hatte, wird sich juristisch wohl nicht mehr aufklären lassen. Fest steht jedoch, dass ein 30-jähriger Bielefelder im Frühjahr 2023 eine Bekannte in einem Auto einsperrte und die Frau später bedrohte, beleidigte und würgte. Das Landgericht hat den Angeklagten nun zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt. In der Nacht auf den 27. Mai 2023 erhielt der Bielefelder Karim F. (Namen aller Betroffenen geändert) eine Textnachricht seiner Bekannten Sylvie I., in der die junge Frau ihn bat, sie aus einer in Herford gelegenen Bar abzuholen. Der 30-Jährige ließ sich von einem Freund nach Herford fahren. Doch bekam Sylvie I. aufgrund seines dortigen Auftretens Angst vor Karim F. und wollte doch nicht mit diesem die Rückfahrt antreten. Nunmehr drohte F., er werde der Frau die Zähne ausschlagen, wenn sie nicht mitkomme. Am Auto seines Freundes stieß er Sylvie I. ins Fahrzeuginnere und setzte sich neben sie auf die Rückbank. Sodann verschloss er die Türen und forderte seinen Fahrer auf, das Auto zu starten. Frau wählt Notruf der Polizei Zu dritt fuhren sie zur Wohnung des Angeklagten nach Bielefeld. Unterwegs bat Sylvie I. mehrfach, F. solle sie aus dem Auto lassen. Dieser stieß ihren Kopf gegen einen der Vordersitze und drohte, er werde sie zerstückeln. In Bielefeld stieg Karim F. aus, die weinende und verängstigte Frau folgte ihm in seine Wohnung, wo dieser sie beleidigte und unter Vorhalt eines spitzen Gegenstands aufforderte, ihre Jacke auszuziehen. Darüber hinaus würgte er die 34-Jährige. Die Vorgeschichte: Bielefelder soll Bekannte eingesperrt und vergewaltigt haben – oder doch nicht? Kurzzeitig gelang es Sylvie I., sich mit ihrem Handy im Badezimmer einzuschließen. Dort schickte sie eine Sprachnachricht an eine Freundin. Als Karim F. drohte, er werde ihr die Pulsadern aufschneiden, wenn sie nicht herauskomme, verließ sie das Bad schließlich wieder. Zwischenzeitlich gelang es der 34-Jährigen, den Notruf der Polizei zu wählen. Aus Angst, der Mann könne dies bemerken, machte sie jedoch keine weiteren Angaben. Doch klingelte um 4.26 Uhr ihr Telefon – am anderen Ende der Leitung war die Polizei, die sich aufgrund des zuvor erfolgten Notrufs meldete. Kurz darauf erschienen die Beamten bei Karim F. vor der Tür. .responsive23-SNEbUPDJFrGkYaun-bar-vertical-entwicklung-haeusliche-gewalt { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-SNEbUPDJFrGkYaun-bar-vertical-entwicklung-haeusliche-gewalt { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-SNEbUPDJFrGkYaun-bar-vertical-entwicklung-haeusliche-gewalt { padding-top: 166.67%; } } Angezeigte Vergewaltigung nicht nachweisbar Nachdem er die Vorwürfe in der Verhandlung noch weitgehend von sich gewiesen hatte, räumte F. den Sachverhalt über eine Erklärung seiner Verteidiger Ali Senol und David Volke letztlich weitgehend ein. Ursprünglich hatte auch noch der Vorwurf im Raum gestanden, F. habe seine Bekannte in der fraglichen Nacht auch vergewaltigt. Dies hatte F. jedoch vehement bestritten. Da beide Seiten mit der Sache abschließen wollten und um Sylvie I. eine konfrontative Befragung vor Gericht zu ersparen, stellte die Kammer das Verfahren hinsichtlich des Vergewaltigungsvorwurfs mit dem Einverständnis der übrigen Prozessbeteiligten letztlich jedoch vorläufig ein. Das Gericht verurteilte F. schließlich zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten. Die Kammer machte es ihm zur Auflage, ein Anti-Aggressionstraining zu absolvieren sowie 1.000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen zu zahlen. Staatsanwältin Julia Schikowski wies darauf hin, dass die gewährte Bewährung aufgrund der Vorstrafen des Angeklagten alles andere als ein Selbstläufer sei.

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