Umbau legt Bielefelder Hauptverkehrsstraße für mindestens 30 Monate lahm

Bielefeld. &bdquo;30 Monate Bauzeit. Das kann das Ende von vielen Geschäften hier bedeuten“, sagt Michael Linnenbrügger. Der Malermeister hat seinen Betrieb an der Jöllenbecker Straße. Die soll ab 2026 zwischen Drögestraße und Splittenbrede komplett umgebaut werden. Und dies über mindestens zweieinhalb Jahre. Über das, was da geplant ist, ist nicht nur Linnenbrügger entsetzt. An diesem Mittwoch beginnt um 10 Uhr in Konferenzraum 3 der Stadthalle ein Erörterungstermin der Bezirksregierung. Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens sind 64 Einwendungen von 246 Einwendern eingegangen. Über die soll nun gesprochen und später entschieden werden.Dabei geht es um den Wegfall von Parkplätzen. 68 sollten es zunächst auf dem 1,7 Kilometer langen Straßenabschnitt sein. Jetzt könnte die Zahl auf 54 begrenzt werden. Ein großes Problem ist die Erreichbarkeit der anliegenden rund 50 Geschäfte und Praxen – vor und nach der Bauphase. Die Bezirksregierung ist sozusagen die letzte Instanz, die noch etwas an der Planung ändern kann. Die politischen Beschlüsse stehen. Allerdings kann gegen einen Planfeststellungsbeschluss auch noch geklagt werden. Ob eine solche Klage jedoch eine aufschiebende Wirkung hätte, ist allerdings fraglich. Weiträumige Umleitung Die Jöllenbecker Straße ist eine der wichtigsten Hauptstraßen in Bielefeld. Über sie läuft der Pendlerverkehr aus Theesen, Jöllenbeck, Spenge und Enger. Während der Bauphase sind weiträumige Umleitungen erforderlich. Für den Lkw-Verkehr muss dafür sogar das Johannistal genutzt werden. Anlieger werden ihre Häuser nur über eine Einbahnregelung aus Richtung Voltmannstraße erreichen können. Zum Thema: Ausbau von Bielefelder Pendlerstrecke: Wie viele Parkplätze fallen tatsächlich weg? Hauptanlass für den Umbau der Straße ist, dass die dort verlaufende Stadtbahnlinie 3 bis zur Endhaltestelle Babenhausen-Süd für den zukünftigen Einsatz der Vamos-Stadtbahnwagen ausgebaut werden muss. Die können dort nämlich zurzeit noch nicht verkehren. Der Gleiskörper ist zu schmal. Auf der Strecke sollen auch zwei neue Hochbahnsteige entstehen. Zum einen an der Station Lange Straße und zum anderen kurz vor der Endstation an der Haltestelle Voltmannstraße. Gleichzeitig sollen die bestehenden Hochbahnsteige &bdquo;Auf der Hufe“ und Koblenzer Straße modernisiert werden. Zwei neue Hochbahnsteige sollen gebaut werden Der Bau der neuen Hochbahnsteige ist bei den Anliegern umstritten. In Höhe der Langen Straße würde der Bahnsteig verhindern, dass von der stadteinwärts führenden Spur aus ein Edeka-Markt und ein Penny-Markt erreicht werden könnten. Der Hochbahnsteig Voltmannstraße wird für überflüssig gehalten, weil die Endstation von dort nur wenige Meter entfernt ist. Mit beiden Hochbahnsteigen soll jedoch die gesetzlich geforderte Barrierefreiheit für den ÖPNV hergestellt werden. Kritisiert wird von Einwendern auch der Ausbau der Radwege. Die Stadt argumentiert, dass die bisherigen Wege viel zu schmal seien, die Jöllenbecker aber eine Hauptroute für Radler sei. Die Radwege sollen nun eine Mindestbreite von 1,90 Metern erhalten. Ideal wären 2,30 Meter. .responsive23-wR2VSFfBk9zQwoJR-map-baustelle-joellenbecker-strasse { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-wR2VSFfBk9zQwoJR-map-baustelle-joellenbecker-strasse { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-wR2VSFfBk9zQwoJR-map-baustelle-joellenbecker-strasse { padding-top: 142.86%; } } Zwischen Auf der Hufe und Elsässer Straße sollen die vorhandenen Parkplätze wegfallen. Anwohner und Kunden sollen in den Seitenstraßen parken. Doch etwa in der Gunststraße oder der Langen Straße ist der Parkdruck schon jetzt hoch. Die Verwaltung argumentiert dagegen, dass es bislang keine Komplettauslastung gebe. Pläne für ein Quartiersparkhaus in diesem Bereich gibt es nicht. Bauvorbereitende Arbeiten haben im Vorfeld der eigentlichen Straßen- und Gleisbauarbeiten haben bereits begonnen. Das Gesamtprojekt wird von der städtischen Bielefelder Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft (BBVG) gemeinsam mit dem Amt für Verkehr geplant und umgesetzt. Die Verkehrsbetriebe Mobiel begleiten das Projekt in der Planungs- und Bauphase. Stadt hat Homepage eingerichtet Michael Linnenbrügger beklagt derweil die mangelnde Öffentlichkeitsarbeit der Stadt. Nur häppchenweise komme ans Licht, was da geplant sei. Er habe mit vielen Anrainern und Geschäftsleuten gesprochen. Einer plane gerade eine Neueröffnung, habe ihm gesagt, hätte er gewusst, was an dem Standort auf ihn zukäme, wäre er nicht an die Jöllenbecker Straße gegangen. Ähnlich habe sich ein Gastronom geäußert, der dort vor einigen Monaten Neueröffnung gefeiert habe. Die Stadt informiert im Internet über die Planung. Eine eigene Homepage, in der auch Planungsunterlagen hinterlegt sind und ein Newsletter angefordert werden kann, ist eingerichtet worden. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

Meistgelesen