Möglicher Rocker-Streit um Bielefelder Drogen-Café endet in Gewalt

Bielefeld. Es war dann wohl doch nicht das Resultat brutaler Rocker-Kriminalität, was im vergangenen Juni und Juli zu den Ereignissen rund um ein Café in Bielefeld-Brackwede geführt hatte: Das Landgericht hat nun einen 27-jährigen Bielefelder sowie einen Mann aus Rheda-Wiedenbrück (35) wegen gefährlicher Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis beziehungsweise einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Letztlich hatte sich alles etwas anders dargestellt als zunächst von mehreren Medien und auch der Staatsanwaltschaft angenommen. Mutmaßungen, ein unbescholtener Gastronom solle durch massives Auftreten von Mitgliedern der Rockergruppe Bandidos um sein Lokal gebracht werden, da diese in Bielefeld Fuß fassen wollten, haben sich in der mehrmonatigen Hauptverhandlung vor der X. Großen Strafkammer des Landgerichts nicht bestätigt. Vielmehr, so führte es der Vorsitzende Richter Christoph Meiring in der Urteilsbegründung aus, &bdquo;ging es um die Übernahme eines Cafés eines vielleicht nicht ganz so ehrenwerten Mitbürgers“. Denn es spricht eine Menge dafür, dass es sich bei dem an der Brackweder Hauptstraße gelegenen Lokal um einen florierenden Umschlagplatz für Betäubungsmittel handelt. Gleichwohl habe die Mitgliedschaft oder aber zumindest Affinität der Angeklagten zu den Bandidos den Ermittlern bei deren Identifizierung geholfen. .responsive23-fnXoN4CswbplKeKa-pie-mitglieder-von-rocker-clubs-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-fnXoN4CswbplKeKa-pie-mitglieder-von-rocker-clubs-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-fnXoN4CswbplKeKa-pie-mitglieder-von-rocker-clubs-in { padding-top: 142.86%; } } Am 3. Juni 2024 suchten mehrere Männer, unter ihnen auch die beiden nun verurteilten Angeklagten, den Betreiber jenes Cafés in seinem Lokal auf. Und ein Handy-Video von diesem Treffen zeigt zumindest Teile dessen, was sich dort wohl zugetragen hat. Offenbar war der Betreiber des Lokals nicht gewillt, sein Café abzugeben. Ehrverletzung vor versammelter Mannschaft Das zunächst ruhige Gespräch eskalierte schließlich, als der 27-jährige Angeklagte der Lüge bezichtigt wurde. &bdquo;Diese Ehrverletzung vor versammelter Mannschaft“, führte Richter Meiring weiter aus, &bdquo;brachte ihn dazu, mit einem eisernen Gegenstand in der Hand mehrfach zuzuschlagen.“ Auch der Rheda-Wiedenbrücker langte mindestens einmal zu. Weitere Anwesende schlugen auf einen Begleiter des Wirts ein. Beide Männer erlitten erhebliche Verletzungen. Lesen Sie auch: Mutmaßliche Bandidos-Rocker sollen Café-Betreiber in Bielefeld brutal attackiert haben Aufgrund dieses Geschehens suchte der Café-Betreiber den 27-Jährigen sechs Wochen später in einem Brackweder Imbiss auf, in dem sich dieser gerade mit seiner Familie und Freunden getroffen hatte. Der Gastronom führte eine Pistole mit sich und wollte den Widersacher zur Rede stellen. Der vorbestrafte 27-Jährige ging mit dem Gastronomen vor die Tür, wo er diesen entwaffnete und mehrfach auf ihn einschlug und -trat. Entgegen der ursprünglichen Anklage war diese Konfrontation jedoch nicht von dem Angeklagten gesucht worden. Zwar hatte der verletzte Cafébetreiber ebenso wie sein Begleiter die beiden Angeklagten bei der Polizei belastet. Vor Gericht mochten sie jedoch nicht mehr aussagen – unter Verweis auf gegen sie laufende Verfahren, die mutmaßlich mit den Drogengeschäften in dem Brackweder Café zusammenhängen dürften. Männer bestreiten Tat im Juni In der Verhandlung vor der X. Großen Strafkammer hatte der angeklagte Bielefelder die Auseinandersetzung vor dem Imbiss eingeräumt. Jedoch bestritt er, dass es sich bei ihm um eine der Personen auf dem Handyvideo vom Juni 2024 handle. Auch der nun zu einer Bewährungsstrafe verurteilte Mann aus Rheda-Wiedenbrück gab an, an jener Auseinandersetzung nicht beteiligt gewesen zu sein. Das Gericht sah ihn jedoch als überführt an. Die Kammer machte es dem bislang lediglich zu zwei Geldstrafen verurteilten 35-Jährigen zur Bewährungsauflage, 1.200 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen. Lesen Sie auch: Mutmaßliche Opfer aus Bielefeld schweigen bei Bandidos-Prozess Die Verfahren gegen zwei zunächst mitangeklagte Männer aus Detmold und Bielefeld waren bereits zuvor gegen Geldauflagen vorläufig eingestellt worden.

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