„Schandfleck“ alter Containerbahnhof in Bielefeld: Bahn-Mitarbeiter in Angst

Bielefeld. Der ehemalige Containerbahnhof in Bielefeld verwandelt sich mehr und mehr zu einem &bdquo;Schandfleck“ der Stadt. Längst haben Prostituierte, Drogenabhängige und Müllsünder das rund zehn Hektar große Areal für sich entdeckt. Immer häufiger kommt es auf dem total zugemüllten Gelände zu Diebstählen, Einbrüchen und Sachbeschädigungen. Mitarbeiter der Deutschen Bahn haben akute Sicherheitsbedenken, doch die Bahn sieht nur wenig Handlungsbedarf. Jetzt äußert sich ein Mitarbeiter der Bahn und widerspricht den Aussagen seines Arbeitgebers. Ralf M. (Name geändert) ist seit mehr als einem Jahrzehnt bei der Deutschen Bahn beschäftigt. Seinen Namen und seine Position möchte er nicht nennen. Täglich führt sein Arbeitsweg über das riesige Gelände, das seit mehr als 20 Jahren nahezu ungenutzt ist. &bdquo;Jeden Tag trifft man hier auf zwielichtige Gestalten“, schildert der Bahner. Besonders während der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Schließungen von Bordellen habe sich die Lage am alten Containerbahnhof drastisch verschlechtert. &bdquo;Besonders schlimm ist es bei Dunkelheit“ &bdquo;Sobald es dunkel wird, kann man im Minutentakt zuschauen, wie Freier mit Prostituierten auf das Gelände fahren und sich eine ruhige Ecke suchen“, sagt M. Unschöne Hinterlassenschaften, darunter benutzte Kondome und Tücher, bleiben zurück. Und damit nicht genug: Tag für Tag komme neuer Müll hinzu. Sperrmüll, Gastronomieabfälle und Utensilien für den Drogenkonsum. Auch sei es in der Vergangenheit regelmäßig zu Aufbrüchen von Fahrzeugen gekommen, die ein Bielefelder Autohändler auf dem Bahngelände parkt. Eines Tages konnte M. nach eigenen Angaben Täter beobachten, wie sie Autos aufbrachen und Teile klauten. Die Polizei habe die Täter damals festgenommen, als sie versucht hätten, die geklauten Teile in einen Transporter zu laden, erinnert sich M. Über regelmäßige Diebstähle und Einbrüche haben sich auch einige Besitzer von Kleingärten in der benachbarten Kleingartenanlage beklagt. Lesen Sie auch: Verwahrlosung am alten Containerbahnhof Bielefeld: Müll und Kriminalität nehmen zu .responsive23-jXejDiDj3oAWsffy-map-alter-containerbahnhof-bielefeld { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-jXejDiDj3oAWsffy-map-alter-containerbahnhof-bielefeld { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-jXejDiDj3oAWsffy-map-alter-containerbahnhof-bielefeld { padding-top: 142.86%; } } Während ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage dieser Zeitung mitgeteilt hatte, das Unternehmen habe wiederholt eine Entsorgung des Mülls in Auftrag gegeben, widerspricht der Bahner. &bdquo;Ich habe in den letzten Jahren nicht ein Mal gesehen, dass Müll entfernt wird“, berichtet Ralf M., der den alten Containerbahnhof mittlerweile als &bdquo;No-go-Area“ bezeichnet. Auch mutmaßliche Drogenverkäufe habe er schon mehrmals beobachten können. &bdquo;Theoretisch könnte man hier jeden Tag mindestens drei Mal die Polizei rufen. Doch auch dann passiert nichts“, bedauert er. Er fühlt sich inzwischen von der Polizei regelrecht im Stich gelassen. Manche Mitarbeiter bewaffnen sich Schon häufiger, sagt M., sei er von den zwielichtigen Gestalten angepöbelt worden. Das sorge auch im restlichen Kollegium für Unsicherheit und Angst. &bdquo;Als Mann kann man das noch recht gut wegstecken, doch die Kolleginnen sind häufig körperlich unterlegen“, berichtet er. Viele der Kollegen sollen sich sogar bewaffnet haben, um sich vor Angriffen schützen zu können. Auch interessant: Geheimtipps in Bielefeld: Diese 10 Orte muss jeder gesehen haben Er sagt, die Bahn habe schon länger den Plan, das Gelände zu vermarkten. &bdquo;Wahrscheinlich waren die Forderungen aber zu hoch“, sagt Ralf M. und bezeichnet den Ort trotz der dortigen Umstände als &bdquo;Sahnehäubchen“. &bdquo;Das ist hier ein riesiges Gelände mitten in der Innenstadt. Das ist was Besonderes.“ Wie es mit dem Containerbahnhof weitergehen soll, ist auch für die Angestellten der Bahn ungewiss. Zuletzt hatte die DB auf Nachfrage dieser Zeitung mitgeteilt, man prüfe, inwiefern das Gelände weiter genutzt werden könne. Eine Option sei, die Fläche als Betriebs- und Instandhaltungsstandort der Deutschen Bahn zu nutzen. Konkrete Angaben könne man jedoch aufgrund der frühen Vorplanungsphase nicht machen, teilte jüngst ein Bahnsprecher mit. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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