Video und viele Fotos: Tausende Menschen erleben die Bielefelder Nachtansichten

Bielefeld. Wow, das ist richtig cool: Im Wasserbecken im Kunsthallenpark sorgt eine Tanzperformance für Aufsehen, drumherum zeigen weitere Schüler der Sparte Tanz und Kunst ihr Können. In Sekundenschnelle bringen sie die Figuren mit bunter Farbe auf große Leinwände, die auf Staffeleien aufgebaut sind. Wenige Schritte weiter sorgt wiederum ganz andere Kunst für Begeisterung bei den Nachtansichten. Wie der riesige Esstisch aus alten Gerüstbohlen im Atelier von Jamie und Birgit Böcker im &bdquo;ArtCenter“ an der Hans-Sachs-Straße. Den hat Fotografin Jamie gebaut. Das Atelier teilt sie sich mit ihrer Mutter. Während die Tochter Porträts und Paarfotografien zeigt, präsentiert Birgit Böcker großflächige Schwarz-Weiß-Malerei auf Leinwand. Diese kleinen Kunsträume, hier und beispielsweise auch an der Rohrteichstraße, seien das Beste bei den Nachtansichten, sagt ein Besucher. Lange Schlangen an der Bielefelder Oetkerwelt Lange Schlangen bilden sich wie gewohnt an der Oetkerwelt und zwischenzeitlich auch vor der Kunsthalle. Dort bewundern Ursula Röver-König und ihr Mann Alfred Röver Werke ohne Titel aus Rauch und Öl. Sie kommen aus Kassel. Der gemeinsame Besuch der Nachtansichten sei ein Weihnachtsgeschenk ihres Sohnes, der in Bielefeld lebt. Die Atmosphäre in der Stadt sei toll, &bdquo;vor allem auch bei dem traumhaften Wetter“. Bielefelder Nachtansichten 2025: Diese Highlights erwarten Besucher Das sagt auch Susanne Schmidt-Minuth. Ihre Schüler der Sparte Kunst der Musik- und Kunstschule stellen am Nebelswall 13 aus. Ein Hingucker dort unterm Dach der Stadtvilla sind die Fischskulpturen, die Andrea Lachetta aus alten Flaschen gefertigt hat. Seit einigen Jahren besucht sie zusammen mit ihrem Sohn (15) einen Kurs bei Schmidt-Minuth. &bdquo;Absolut empfehlenswert“, sagt Lachetta. Dass ihre Kunstwerke so gut ankommen, freut sie. Um 19 Uhr sind bereits sieben Fische verkauft. Lesen Sie auch: Geheimtipps und Neuigkeiten zu den Bielefelder Nachtansichten In den kleinen Galerien, den großen Museen und den vielen anderen Veranstaltungsorten geht es noch bis Mitternacht weiter. Im Kunstforum Hermann Stenner, das zum 31. März geschlossen wurde, steigt die letzte Party mit verschiedenen DJs. &bdquo;So ist es ein runder, positiver Abschluss“, sagt Christiane Heuwinkel, die das Museum geleitet hat. Mehr dazu: Aus für wichtiges Bielefelder Museum: Das sagt die Leiterin Angesagte Technoparty in Bielefelder Kirche Wow, wie schön: Das ist überall zu hören. Wie am Klosterplatz, den die Lichtinstallation mit Einbruch der Dunkelheit wieder leuchten und funkeln lässt. &bdquo;For Tonight, God Is A DJ!“ ist ab 22 Uhr in der Altstädter Nicolaikirche das Motto. Technoparty ist angesagt - aufgrund der Vorjahre ein Muss für viele. Während drinnen im Discolicht der Bass dröhnt, bildet sich draußen eine lange Schlange. Auch an anderen Orten, wie in der Volksbank-Lobby, wo Werke aus dem Künstlerhaus &bdquo;Artists Unlimited“ zu sehen sind, oder in der Wissenswerkstatt, sorgen DJs für Stimmung. &bdquo;KI ist an Dancer“ ist ein Motto. &bdquo;Man muss einfach dabei sein, es gibt so viel Unterschiedliches zu entdecken und es sind auffällig viele besonders nette Leute unterwegs“, sagt ein Vater, der mit seiner Tochter zum Abschluss des Abends in der Oetkerwelt noch einen Pudding aus der großen, gelben Puddingmaschine genießt. Kostenlose Pizza und Getränke, Mitmachbacken in der Versuchsküche, Selfies mit der Paula-Puddig-Kuh und zwischendrin in Zauberer: Ein Besuch in der Markenausstellung des Traditionsunternehmens gehöre für ihn einfach zu den Nachtansichten dazu. &bdquo;Zum Ende hin ist es hier auch nicht mehr ganz so voll“, sagt er. Erstmals nutzt Oetker die Nacht auch, um über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Wow, was für eine tolle, positive Stimmung – überall in der Stadt: Nicht nur die Veranstaltungsorte sind gut besucht, auch die Gastronomie profitiert &bdquo;Fast wie eine Sommernacht im Süden, das tut einfach allen gut, grad in der aktuellen Zeit“, bringt es ein Nachtansichten-Besucher auf dem Alten Markt auf den Punkt. Und wer trotzdem noch etwas zu meckern sucht, wirft zu späterer Stunde einfach einen Blick auf die Mülleimer in der Altstadt. Die sind von alldem doch etwas überfordert. Gut gefüllte Restaurants, Kneipen und Bars in der Bielefelder Innenstadt Bei den 23. Bielefelder Nachtansichten seien rund 14.500 Tickets verkauft worden, so die Stadtmarketinggesellschaft Bielefeld Marketing. Die Zahl der Besuche der insgesamt 50 Kulturorte lasse sich mit ungefähr 80.000 angeben. &bdquo;Bei bestem Wetter besuchten auch ohne Tickets Zehntausende Menschen die Bielefelder Innenstadt anlässlich des großen Kultur-Events und sorgten zusätzlich für gut gefüllte Restaurants, Kneipen und Bars“, ergänzt Geschäftsführer Martin Knabenreich. Die etablierten Nachansichten zeigten, wie toll Bielefeld ist. &bdquo;Und sie sollen Lust auf die vielfältigen Kulturangebote machen, die man das ganze Jahr über nutzen kann.“ Beim Ranking der bestbesuchten Kultureinrichtungen liegt die Altstädter Nicolaikirche mit 7.012 Besuchern und Besucherinnen auf Platz eins, gefolgt von der Wissenswerkstadt (5.500 Besucher und Besucherinnen), dem Wiesenbad (5.463 Besucher und Besucherinnen) und der Kunsthalle (5.229 Besucher und Besucherinnen). 3.631 Besucher und Besucherinnen nutzen noch einmal die letzte Gelegenheit für einen Besuch der Räumlichkeiten des Stenner-Museums, das sich als Partylocation präsentierte.

Meistgelesen