„Große Verschwendung“: Harte Kritik an Teilstück des Bielefelder Radschnellwegs

Bielefeld. Langsam, ganz langsam wachsen die größeren Radrouten durch Bielefeld – jene, die Städte verbinden. Radschnellwege, Velorouten. Immer und überall werden Einstiege ins größere Bauen von Misstönen begleitet. Ob der Radschnellweg an der Artur-Ladebeck-Straße, der perspektivisch der Startschuss für eine Radachse zwischen Gütersloh, Bielefeld und Herford sein soll; oder der Einstieg in die Veloroute auf der Osnabrücker Straße (B68), der die Nord-Süd-Achse (bis Halle) aufbauen helfen soll – Ärger ist programmiert. Info-Veranstaltungen gibt es viele, auch bei kleineren Planungen wie dem Johannistal; und doch bleibt am Ende oft viel Ärger. Für die 2,5 Meter breite Veloroute auf der Osnabrücker Straße, die für den Autoverkehr dank der A33 an Bedeutung verloren hat, gab es Anfang April eine gut besuchte Veranstaltung, doch noch immer haben Bürger das Bedürfnis, ihre Kritik zu formulieren. Oft ist ein nicht unerheblicher Aspekt im Hintergrund, dass Parkplätze verloren gehen, hier jedoch weniger. Ist der Abschnitt unsinnig, weil es dort an Radfahrern mangelt? Wolfgang Schreiber war auf der Info-Veranstaltung, er teilt nun in Schreiben an Politik, Verwaltung und Medien mit: &bdquo;Der Ausbau eines Radweges von der Kreuzung Café Sport bis zum Schlichte Hof muss unterbleiben.“ Denn: 90 Prozent der Radfahrerinnen und Radfahrer, die hier langfahren könnten, führen hier gar nicht. Sie kämen von oben aus Gadderbaum und gar &bdquo;nicht auf die Idee, direkt neben der Ausfahrt des OWD auf den Radweg“ an der Osnabrücker Straße zu gelangen. Sie würden sich durch das Wohngebiet schlängeln und beim Schlichte Hof von der Siekbreede auf die Osnabrücker Straße stoßen. Deshalb, so Schreiber, der anders als viele andere Kritiker an Radwegeplanungen in moderatem Ton unterwegs ist, wäre &bdquo;der Bau des Radweges eine große Verschwendung“. Er bittet – auch im Namen vieler anderer Anwohner – um neuerliche Gespräche mit den Planern und der Politik. Hintergrund: Bielefeld bekommt doch einen geschützten Radfahrstreifen an der ehemaligen B68 .responsive23-i1lT51EmlGStjGZk-map-veloroute-auf-der-veloroute-auf { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-i1lT51EmlGStjGZk-map-veloroute-auf-der-veloroute-auf { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-i1lT51EmlGStjGZk-map-veloroute-auf-der-veloroute-auf { padding-top: 142.86%; } } Immer gesprächsbereit ist Bezirksbürgermeister Jesco von Kuczkowski (SPD). Doch er hält die Planung für sinnvoll, besonders, &bdquo;weil Fahrradwegeplanung immer auch eine Angebotsplanung“ sein solle – &bdquo;denn die Verbesserung des Angebotes führt zu besseren Nutzerzahlen“. Und hier hofft er eben auch auf mehr Nutzer aus Richtung Brackwede und Quelle/Ummeln. &bdquo;Wir sollten Lücken schließen und nicht Lücken planen.“ Es geht um knapp 250 Meter von vielen Kilometern Einzig das Kostenargument sei für ihn durchaus nachvollziehbar. Auto-Argumente nicht. Denn: Für den Autoverkehr verschlechtere sich nicht wirklich irgendwas. Das kleine Teilstück sei in der Gesamtplanung dann eben wohl das Geld wert. Insgesamt gehe es um vier Millionen Euro, nur ein Bruchteil davon entfällt auf die jetzt diskutierten, knapp 250 Meter. Mehr dazu: Osnabrücker Straße in Bielefeld wird neu aufgeteilt Und, so von Kuczkowski, der aktuelle Multifunktionsstreifen an der Seite werde ja bereits nach dem Ende der derzeitigen Baustelle wegfallen und ein markierter Radstreifen als Übergangslösung bis 2027 kommen – &bdquo;und mit zwei, drei Anliegern wurden individuelle Lösungen für ihre Zufahrten gefunden“. Kurz: Der Bezirksbürgermeister hält die Planung so, wie sie ist, für in Ordnung und gut, ist aber dennoch gesprächsbereit.

Meistgelesen