Bielefelder Tätowierer sticht gratis Arminia-Tattoos

Bielefeld. Jetzt mal Hand aufs Herz: Haben Sie schon einmal über ein Tattoo nachgedacht? Vielleicht ist das DFB-Pokalfinale 2025 ja der perfekte Anlass dafür. Experimentierfreudige Arminen müssen für ihr erstes Tattoo derzeit nicht einmal Geld in die Hand nehmen – denn David Hejosch, Geschäftsführer des Studios &bdquo;Stay Loyal Ink“, sticht stolzen DSC-Fans das Gründungsjahr der Arminia kostenlos unter die Haut. Je nach Größe und Schriftart dauert die Prozedur etwa eine halbe Stunde – danach ziert der Schriftzug &bdquo;1905“ die gewünschte Hautpartie. Das Angebot gibt es übrigens nicht erst seit dem sensationellen Finaleinzug der Arminia. Während die Tätowiermaschine mit gleichmäßigem Surren über die Haut des Kunden gleitet, erklärt Hejosch: &bdquo;Ich mache das eigentlich schon immer so – ich bin halt mit der Arminia groß geworden.“ Mehr Arminia-News: Arminias DFB-Pokalfinale: Public Viewing mitten in Bielefeld geplant Spätestens seit der magischen Pokalnacht gegen Leverkusen sei die Nachfrage jedoch regelrecht explodiert. Die Euphorie rund ums Finale – zusammen mit einem einzigen Instagram-Post – habe gereicht, um seinen Terminkalender bis Oktober mit Arminia-Tattoos zu füllen. &bdquo;Mindestens drei pro Tag versuche ich unterzubringen“, sagt der Tätowierer, während sein konzentrierter Blick auf dem Oberschenkel ruht, auf dem gerade das Geburtsjahr seines Lieblingsvereins entsteht. Tätowier-Aktion: Elf Tattoos und sechs bis sieben Schriftarten Trotzdem ist dieser Sonntag für den Tattoo-Künstler, der sein Geschäft am Oberntorwall betreibt, besonders. Paul, ein treuer DSC-Anhänger, der seinen Nachnamen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte, ist heute bereits der elfte Kunde. Die vier Zahlen, die bald sein rechtes Bein zieren werden, sind schon vor Beginn des eigentlichen Stechens deutlich zu erkennen. Lesen Sie auch: Unvergessliches Erlebnis: Die NW sucht elf Einlaufkinder für das Pokalfinale in Berlin Der erste Schritt zum Tattoo erinnert nämlich ein wenig an Kindertage – genauer gesagt an die Abziehbilder aus dem Kaugummi-Automaten: Wie damals drückt Hejosch das angefeuchtete Negativ der Ziffern zunächst auf die Haut. Nach dem Abziehen der Folie erscheint das Arminia-Gründungsjahr erstmals auf Pauls Bein – als Vorlage für die Tätowiermaschine, die die Linien anschließend sorgfältig nachfährt. Was das Design betrifft, sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt: Ob mit oder ohne Serifen, verspielt oder im Stil einer alten Schreibmaschine – David Hejosch geht individuell auf die Vorstellungen seiner Kundschaft ein. Insgesamt hätten sich aber sechs bis sieben besonders beliebte Schriftarten herauskristallisiert. Die altdeutschen Lettern, die Paul sich auf seinen frisch rasierten und desinfizierten Oberschenkel stechen lässt, zählen dabei zu den absoluten Favoriten. Tätowierer über Arminia: &bdquo;Die Jungs haben Bock auf die Sensation“ Dass das Stechen schmerzhafter ist als ein Abziehbild aus dem Kaugummi-Automaten, lässt sich Paul nicht anmerken. Mit verschränkten Armen liegt er ruhig auf dem Stuhl und lässt die Prozedur stoisch über sich ergehen. Seine Haltung erinnert an die Mentalität des Vereins, dessen Gründungsjahr er nun für immer auf der Haut trägt: Schmerzen aushalten – in der Hoffnung, dass am Ende etwas entsteht, auf das er stolz sein kann. Stolz auf ihren Club sind die beiden Arminia-Fans aber auch jetzt schon – und voller Optimismus. Sie sind überzeugt, dass der DSC am Samstag, 24. Mai, den Pokal nach Ostwestfalen holen wird. Hejosch wagt sogar eine konkrete Prognose: &bdquo;Die Jungs haben nichts zu verlieren und Bock auf die Sensation. Die lassen kein Gegentor zu – 2:0 für uns.“ Pünktlich zum 120-jährigen Vereinsbestehen wird sich der Bielefelder Tätowierer also vielleicht bald überlegen müssen, ob er künftig nicht nur das Gründungsjahr kostenlos sticht – sondern auch das Jahr, in dem die Arminia ihren ersten großen Titel holt und sich für Europa qualifiziert.

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